Jüdische Genealogie - was wurde aus Sali Mosbach und seiner Frau Martha Keichel

  • Hallo ihr Lieben,


    ich suchte bisher vergebens die Sterbeurkunden oder entspr. Hinweise von diesen beiden Personen und wüsste gerne, ob sie in einem KZ umgekommen sind, überlebt haben oder vor der Judenverfolgung gestorben sind. Ich schreib euch mal auf, was ich bisher herausgefunden habe.


    Sali Mosbach
    * 23.05.1875 in Altena/ Westfalen, mosaische Religion, Kaufmann
    Eltern: Abraham Mosbach und Regina Möllerich


    1. Eheschließung 12.04.1901 in Kassel
    mit Anna Bacharach
    * 26.06.1872 in Kassel, Wohnort Kassel, mosaische Religion (sie bekam später den Zwangsnamen Sara)
    er wohnte zu der Zeit in Herford/Kreis Minden


    Scheidung am 14.04.1904 in Bielefeld. Sie nahm ihren Geb.Namen wieder an.
    Auf der nachträglichen Beurkundung dieser Heirat vom Nov.1975 steht der Zusatz: "Eingetragen nach Vernichtung der ersten Beurkundung mit Genehmigung der Aufsichtsbehörde."
    Hier stellt sich für mich die Frage: Ist die Originalurkunde mit Absicht vernichtet worden oder war es Kriegsverlust ?


    2. Eheschließung 07.03.1905 in Berlin-Charlottenburg
    mit Martha Marie Sophie Keichel (meine Urgroßtante)
    * 01.01.1878 Berlin-Charlottenburg, Wohnort dito, katholisch, ist zum jüdischen Glauben übergetreten, Verkäuferin
    ihr Vater Augustin Keichel kam aus Basien/Ermland/Ostpreußen, ihre Mutter Bertha Brandt aus Panzerin/Kreis Schivelbein/Pommern


    Die gängigen Foren und die Familiendatenbank Juden im Deutschen Reich enthalten keinen Hinweis auf die Todesumstände, im Gedenkbuch für die ermordeten Juden sind sie nicht vorhanden, ebenso nicht in der Datenbank von Yad Vashem.


    Wer hat evt. diesbezügliche Informationen oder kann mir sagen, wo es noch eine Suchmöglichkeit gibt ?


    Vielen Dank im voraus und liebe Grüße
    Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
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  • Hallo Gabi, :)
    hast du schon irgendwelche Auswanderungslisten überprüft?
    lg
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Thomas,


    lt. den Urkunden hieß er tatsächlich nur Sali, deshalb wird es der von dir genannte wohl nicht sein, trotzdem Danke.


    Hallo Gisela,


    Danke für den Tipp, extra in Auswandererlisten habe ich nicht gesucht, weil ich dachte, dass mir diese von Ancestry doch angezeigt werden müssten, wenn die beiden dort vorhanden wären, da ich dort jetzt den vollen Zugang habe. In welchen Listen kann man denn zusätzlich noch suchen ?


    LG Gabi

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  • Hallo Gabi,
    normalerweise sollte das so sein. Aber bekanntlich ist ja die Indexierung bei Ancestry nicht immer befriedigend. D.h. der Name wird nicht immer in richtiger Schreibweise angegeben und kann daher nicht so leicht gefunden werden.
    Ich habe lange nicht mehr selbst nach Auswanderern gesucht, deshlab habe ich auch nicht die genauesten Informationen. Schau einfach durch, welche Listen, Abfahrt und Ankunft bei Ancestra, familysearch etc. online sind.
    lg
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Danke Simone,


    aber der, den du da rausgesucht hast, ist leider nicht der Richtige, siehe Vater und Mutter, deshalb können das da auch nicht seine Geschwister sein. Und er hieß halt auch nicht Salomon oder Sally, die Namen gab es auch, aber er hieß nur SALI.


    LG Gabi

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  • Hallo Gabi,


    Deine Frage, wurde die Originalurkunde der Heirat mit "Absicht" vernichtet oder war es ein Kriegsverlust, kann ich nur
    darauf hinweisen, daß Kassel ( ich bin dort 1941 geboren ) mehrmals schweren Luftangriffen ausgesetzt war; siehe
    Wikipedia-Artikel. Ich schließe eine "böse Absicht" aus.


    LG Renate

  • lt. den Urkunden hieß er tatsächlich nur Sali, deshalb wird es der von dir genannte wohl nicht sein, trotzdem Danke.


    Ja ich weiß. Aber ein Adressbuch ist eben keine Urkunde; die können den Namen schreiben, wie sie wollen. Es sei denn, der Betroffene meldet sich.
    Augenfällig ist jedenfalls, dass 1905 kein Mosbach im Adressbuch steht. 1905 erfolgte ja die Hochzeit in Charlottenburg( angeg Adresse für Sali Geisbergstr. 18 Schöneberg, für Martha Rückertstr. 1 Charlottenburg lt Heiratsurkunde). Im Adressbuch 1906 Sally M, Kfm in Berlin W 15, Düsseldorfer Str. 14 Gh II Adresse bis 1913 gleich, 1914 Wilmersdorf, Kaiserallee 45a Gh IV.( Charles S Mosbach.
    Bemwerkenswert ist ja auch, dass man auch weder einen passenden Abraham M noch eine Regina Möllerich findet ( eine ander Heirat Mosbach Möllerich ja schon ).


    Thomas

  • Danke Simone, aber der, den du da rausgesucht hast, ist leider nicht der Richtige, siehe Vater und Mutter, deshalb können das da auch nicht seine Geschwister sein. Und er hieß halt auch nicht Salomon oder Sally, die Namen gab es auch, aber er hieß nur SALI.


    Da war ich wohl etwas schnell. ABER die Mutter hieß auch Möllerich mit Familiennamen - und das finde ich in dem Zusammenhang doch interessant.


    Wenn Du weiterschaust... Der Jakob Mosbach aus dem Geni-Eintrag kommt aus Hohenlimburg, gleich um die Ecke von Altena. Also, ich habe den Eindruck, dass es eine Verbindung zu den von Dir gesuchten Personen gibt.


    Die Daten sind von einer Anita Hommel verheiratete Schnee. Ihre Mutter ist eine geborene Mosbach (soweit ich das aus den Infos auf Geni.com sehe).

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank nochmal für deine Bemühungen.
    Das mit diesem anderen Namen und den Adressen lassen wir mal vorerst noch offen, da bin ich etwas ratlos. Aber auch ich habe schon vergebens nach seinen Eltern gesucht, auch wegen evt. Geschwister. Vergessen hatte ich noch zu schreiben, dass sie in Lüdenscheid wohnten und daraufhin fand ich im Gedenkbuch für die verfolgten Juden offenbar 2 Familienangehörige, die ebenfalls in ALTENA geboren wurden, eine Clara (Klara) Mosbach geb. Noach und ein Alfred Mosbach. Beide sind in Sobibor umgekommen. Leider fand ich aber von beiden keine Urkunden wegen evt. Zusammenhänge.


    LG Gabi

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  • Hallo Renate,


    Dann wird es wohl so gewesen sein.

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  • Hallo Gabi,


    ich würde mir mal die Einwohnermeldekarte von Lüdenscheid besorgen.
    Wenn ich den Geschichtsblättern glauben schenken darf, dann wohnte Sally Mosbach 1914 in Lüdenscheid und
    hatte, wie sein Vater, ein Schuhwarengeschäft.


    Schuhwaren: Koopmann Moritz (1906), Rosenbaum
    Josef (1904), Hausmann Isaak
    (1911), Lustmann Chaim (1912), Rosenblum
    Benno (1920), Hausmann Isidor (1932), Gebr.
    Lennhoff (1885), Mosbach Abraham (1899),
    Mosbach Sally (1914)
    Suche mal über gugel: Der Aufstieg der jüdischen Gemeinde in der Stadt Lüdenscheid im 19...

  • Hallo ihr Lieben,


    erstmal weiteren Dank an Thomas und Chris - und ehrlich gesagt, blick ich hier langsam nicht mehr durch, bei dem Link von Thomas tauchen nun noch zwei weitere MÖLLERICH Mütter auf, scheinbar gab es weitere Verbindungen zur Familie MOSBACH. Und dort ist es ein Albert Mosbach, kein Alfred, den ich gefunden hatte.
    Und mit Lüdenscheid meinte ich den Wohnort von Salis Eltern. Heute allerdings egal, weil Altena und Lüdenscheid zu einer Stadt zusammen geschlossen wurden. Werde mir die Einwohnermeldekartei besorgen.
    Habe auf Giselas Hinweis noch zwei Auswandererdatenbanken durchsucht, leider ohne Erfolg. Merkwürdig ist auch, dass ich keinen Hinweis auf den Verbleib meiner Urgroßtante finde.
    Es gab noch einen Hinweis, dass ein Sali Mosbach ein Obstgeschäft hatte, hab nur leider den Ort vergessen, da schau ich nochmal nach. Und nach dem Aufstieg der jüdischen Gemeinde in Lüdenscheid werde ich jetzt googeln............


    Bis denn
    LG Gabi

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  • weil Altena und Lüdenscheid zu einer Stadt zusammen geschlossen wurden.


    ?( Das ist nun wirklich falsch. Wie kommst Du denn darauf? Ich bin zufällig aus der Ecke.


    Vielleicht macht es Sinn, alle Personen, Daten, Herkunftsorte, die bisher genannt wurden, einmal zu erfassen. Vielleicht siehst Du dann klarer.

  • Hallo Simone,


    na dann schau mal bei Altena - Wikipedia - o.k. etwas falsch hab ich mich ausgedrückt. Da steht " 1969 wurde der Landkreis Altena und die Stadt Lüdenscheid zum Landkreis Lüdenscheid zusammen gefasst.


    Und bevor ich das machen kann, was Du vorschlägst, müsste ich erstmal sicher sein, dass SALI und SALLI/SALLY die gleiche Person ist, denn es gibt da unterschiedliche Zusammenhänge in den verschiedenen Adressbüchern, die ich noch gefunden habe.


    LG Gabi

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  • Hallo Gabi,


    Chris hat Recht, aber die nachfolgenden Links sind besser. Für die Familie gibt es 2 Stammbaumbesitzer.
    Hier gibt es einen Sally, dessen Eltern Abraham und Regina sind, und der eine Tochter Lilly verh. Hasenclever haben soll.
    Diese Lilly ist auch bei JewishGen gelistet, als von Lüdenscheid deportiert.


    https://www.myheritage.de/rese…nscheid+ln.Mosbach+lnmo.3


    https://www.myheritage.de/names/lilly_mosbach


    Es gibt aber noch was für Anna Bacharach.


    Sie heiratet 1913 ein 2. mal mit einem Heidtmann.


    http://dfg-viewer.de/show/?tx_…b9d31bda2785f5e7f5d352b8d


    Diese Ehe wird als in Trier geschieden 1933 randvermerkt.


    Diese Anna Heidtmann ist den auch bei find a grave als deutsche Jüdin im Holocaust ermordet gelistet.


    https://www.findagrave.com/cgi…=n&GRid=109348770&df=all&


    Sie ist 1942 von Berlin deportiert worden, und hat hier einen Stolperstein erhalten.


    https://www.stolpersteine-berlin.de/de/biografie/827


    So kann doch wenigstens ein Schicksal geklärt werden.


    Es gibt auch eine Gruppe in Altena, die die Zuarbeiten macht, für die Verlegung von Stolpersteinen. In Lüdenscheid kümmert sich darum ein Gymnasium.


    http://stolpersteine-altena.info/


    Gruß Steffen