Samuel Winter aus Rauden/Schlesien

  • Grüeziwohl


    Die Spuren meiner Ahnen haben mich von der Schweiz nach Forst in der Lausitz geführt und nun nach Rauden in Schlesien. Grund dafür ist ein Vorfahre von mir, der "Samuel Winter" hiess. Er hatte im Jahre 1795 ein uneheliches Kind in Forst gezeugt, über seinen Verbleib gibt es leider keine weiteren Informationen. Was ich jedoch in Erfahrung gebracht habe, ist, dass er Tischlergeselle war. Sein Kind wurde noch am selben Tag getauft und hatte interessanterweise einen neuen Namen bekommen, also nicht jenen des Vaters. Mich erstaunt das ein bisschen, da diese Frau ein zweites, uneheliches Kind geboren hat, welches direkt den Namen des Vaters erhielt, obwohl sie auch diesen nicht heiratete.


    Hat jemand vielleicht schon einmal von einer Winter-Familie in Rauden gehört? Gab es da viele Tischlereien? War es normal, dass man als Tischler herumgezogen ist?


    Vielen Dank für jeden Tipp/Ratschlag, den Sie mir geben können. :)

  • Hallo Suenneli,


    ich kann nur etwas zu Ihrer letzten Frage beitragen: das Umherziehen der Gesellen, das heute fast nur noch von den Zimmerleuten gemacht wird, war früher in fast allen Zünften üblich. Die Gesellen sollten ein paar Jahre lang neue Erfahrungen sammeln. Außerdem konnten sie so auch nicht in direkte Konkurrenz zu ihren Lehrmeistern treten (sie durften während der Wanderzeit nicht an ihren Heimatort zurück). Ich habe einen wandernden Schuhmacher in der Reihe; Tischler gab es ganz sicher auch.


    Viel Erfolg bei der Suche in Rauden,
    Micha


    P.S. Wenn es das Groß- und Klein-Rauden im Kreis Ratibor ist, dann gibt es dazu Ortsfamilienbücher (siehe OFBs hier oben in der Menüleiste). Die vorhandenen Kirchenbücher sind da aber noch nicht vollständig erfasst. Vielleicht können Sie sich direkt an den Bearbeiter wenden. Möglicherweise gibt es auch eine polnische Variante des Familiennamens.

  • Hallo Micha


    Vielen Dank für Ihren Ratschlag. Ich habe die Kirchbücher bereits durchgeklickt und leider nichts über "Winter" bzw. die polnische Form gefunden. Da Samuel Winter sehr jüdisch klingt, habe ich mich bereits gefragt, ob er allenfalls Jude gewesen ist. Nur, jüdische Zünfte waren ja in der Zeit relativ selten und den Juden das Handwerk verboten. Gäbe es eine Quelle zum Suchen, falls Samuel Jude gewesen ist? In Kirchbüchern wäre seine Familie ja dann wahrscheinlich nicht vermerkt.


    Vielen Dank an alle, die mir einen Tipp haben.


    Liebe Grüsse


    Suenneli

  • Hallo Suenneli,


    was genau ist denn bekannt, bzw. was steht im Taufeintrag des unehelichen Kindes? Vielleicht liegt ja auch ein Lesefehler vor, oder es gibt noch einen anderen Ort dieses Namens. Wie ausführlich sind die Taufeinträge, steht üblicherweise dabei, wenn ein Elternteil einer anderen Konfession angehört?


    Viele Grüße,
    Micha

  • Die einzige Angabe, die ich bezüglich dem Kindesvater habe, ist: "...angeblich Samuel Winter, Tischlergeselle von Rauden in Schlesien". Bezüglich Konfession heisst es lediglich, "Söhnl. geb. d. 21. Decembr. und eodem auf der Stube getauft". Danach sind 4 "Pathen" vermerkt, mitunter der Vater der Gebärenden.
    Hmm, wenn es mehrere Rauden gibt, dann macht es die Sache natürlich etwas schwieriger. Danke für die Links!

  • Mist... Das vereinfacht die Sache nicht gerade. :( Kann es den gut möglich sein, dass der Schreiber das "t" vergessen hat?


    Ich bedanke mich herzlich für alle Hinweise! Bin jetzt ziemlich ratlos, wie weiter.