Die Stecknadel im Heuhaufen - gibt es trotzdem eine kleine Chance - was meint ihr ?

  • Hallo Kerstin,


    das geht ja leider nicht, weil ich immer noch nicht seinen Nachnamen weiß.
    Trotzdem vielen Dank


    LG Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
    FN Gregorovius (Ost-und Westpreußen)
    FN Kreutz ( Berlin und ? )
    FN Dannehl (Magdeburg und Umgebung, Berlin)
    FN Ludwig (Pommern,Osternothafen)
    FN Werth (Rheinland,Aachener Umgebung,Berlin)

  • Lieber Reinhard,


    ich wäre ja sehr froh, wenn es ein Foto in Uniform von ihm gäbe, dann könnte ich wenigstens ansatzweise die Gefühle meiner Mutter verstehen. Selbst wenn es eins gegeben hat, wird es meine Oma ebenfalls vernichtet haben.
    Aber ich bin mir 100% sicher, dass er Leutnant der Panzerwaffe war, denn das hat meine Mutter sehr oft erwähnt.
    Ich muss aber noch etwas korrigieren. Wiesbach können wir wohl ausschließen, dort war meine Mutter vom April bis Dezember 1940 im Landjahr und nicht vom RAD aus und mit 14 Jahren wohl auch zu jung. Beim RAD war sie vom 15.11.1943 bis 10.12.1943 in Nassenheide bei Oranienburg und vom 9.6. 1944 bis 31.10.1944 in Faulenrost bei Stavenhagen in MP. Auch hier käme als Kennlernort wohl eher Nassenheide in Frage, aber ob dort Panzerverbände waren, weiß ich nicht. Diese beiden Daten und Orte habe ich in ihren Rentenunterlagen entdeckt. Wie könnte man denn jetzt weiter vorgehen ?


    Vielen Dank für deine Bemühungen
    und liebe Grüße
    Gabi

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  • Moin zusammen,


    @Gabi:
    das ist ja schade, daß das MA in Freiburg nicht weiterhelfen konnte. Was war der Grund?


    Die Suche beim Volksbund funktioniert auch mit Vorname und Sterbedatum. Sowohl "Stefan" als auch "Stephan" brachten für das angegebene Datum nur Soldaten und Unteroffiziere als Ergebnis. Ein Offizier war nicht dabei.


    @Reinhard:


    Die Verwendungskartei mit einigen Tausend Offizieren umfaßt schon auch alle "echten" Panzeroffiziere. Es sind etwa 15 NARA-Rollen mit je zwischen 1000 und 3000 Karteikarten. Es war nur kein "Stefan" in einer "echten" Panzereinheit dabei. Bei vielen stehen auch keine Vornamen auf den Karten.


    Die von Dir erstellte Zuordnung von Standort und Einheit paßt aber nur in der Vorkriegszeit. Mit Kriegsbeginn sind die Einheiten mobil gemacht worden und haben nur ihre Ausbildungseinheiten in den Standorten belassen. Somit läßt sich für den vermuteten Zeitraum 1942-1944 keine derartige Zuordnung treffen.
    3. Panzerdivision: Charkow - Kiew - Narew
    Panzerbrigade 3: am 15.01.1941 zum Stab der 5. leichten Division umgegliedert
    2. Panzerdivision: Rshew - Orel - Normandie
    Panzerbrigade 2: am 04.07.1941 aufgelöst.
    5. Panzerdivision: Gshatsk - Rshew - Orel - Ostpreußen


    Und leider funktioniert auch die Zuordnung Heimatort - Ort der Einberufung nicht. Die Rekruten wurden so auf die Ausbildungseinheiten im Reich verteilt, wie sie gebraucht wurden.


    Herzliche Grüße Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    das weiß ich schon, aber wenn Du das so siehst, ist die ganze Suche nach Leutnant Stefan ohnehin aussichtslos. Ein Onkel von mir war im II. WK bei der Panzertruppe und in dessen Einheit wurden auch überwiegend aus dem Umfeld des Heimatstandortes rekrutiert. Das liegt einfach an den zuständigen Kommandanturen und Ersatzeinheiten, die für die jeweiligen Einheiten zuständig waren – sie zogen ja nicht mit den Kampfeinheiten durch die Gegend, um dort zu rekrutieren, was nicht bis 3 auf den Bäumen war.


    Natürlich wurden auch Offiziere in andere Einheiten außerhalb einer Division versetzt, aber das ist zunächst eine Unbekannte, die sich beim Stand der Dinge nicht mit einem Wert verbinden lässt. Zudem muss es ja einen Berührungspunkt gegeben haben, bei denen sich die beiden begegneten waren und das war sicherlich nicht in Kiew oder sonst wo. Was also in den Dunstkreis der Möglichkeit gerät, wäre demnach Berlin oder Wien. Gerade in Berlin gab es unzählige Schulen, Einrichtungen und Dienststellen, die einen Grund gaben dorthin einen Leutnant zu entsenden, aber das lässt sich ohne Familiennamen leider nicht ergründen.


    Die Karten von der Verwendungsdatei finde ich ja schon einmal gut, eventuell finden sich dazu noch ein paar andere Parameter mit der sich die Suche verändern ließe. Ja der Heuhafen ist wirklich extrem groß.


    Mein Vater hatte auch über Jahre nach der Kriegsstammrolle einer meiner Großväter aus dem Ersten Weltkrieg gesucht. Das Ganze schien daran zu scheitern, weil wir nicht wussten, in welcher Kompanie er in seinem Regiment gedient hatte. Erst nach Jahren wurden die Verlustlisten online gestellt. Ich hatte dort auch gleich den Eintrag zu meinem Großvater gefunden. Es stellte sich dabei aber heraus, dass er bei der Mobilmachung zu einem anderen Regiment eingezogen wurde. Kurzum hatte ich nun endlich die erforderlichen Angaben und konnte so die ersehnte Stammrolle in Händen halten. Leider war inzwischen mein Vater verstorben, er hätte sich sicherlich über diesen Schatz sehr gefreut.


    Es gibt halt gerade in der Ahnenforschung oft über die Zeit unerwartete glückliche Fügungen, die zum Erfolg führen können.


    Liebe Gabi,


    Das besagte Nassenheide hatte zwar selbst keinen Standort, aber was interessant werden könnte, ist das 9 km entfernte Oranienburg, in der die SS-Panzer-Instandsetzungs-Ausbildungs- u. Ersatz-Abteilung lag. Rein spekulativ hätte Leutnant Stefan dort irgendeine Ausbildung durchlaufen können oder von dort aus einer Einheit zugeteilt worden sein. Ins Blickfeld rückt da die 1. SS Panzerdivision, die im Mai 1944 nach Belgien zur Auffrischung verlegt wurde und dabei mit dem neuen Panzer 5 („Panther“) ausgerüstet. Ja und dazu wäre auch eine Ausbildung in Sachen Instandsetzung unumgänglich.


    Anderseits lag dort noch eine Kraftfahrzeug Versuchs-Abteilung. Der Flugplatz der Luftwaffe, sowie die Einrichtungen der SS, dürften in diesem Zusammenhang jedoch keine Rolle gespielt haben. Aber wie gesagt ist das alles rein spekulativ, es kann auch ganz anders gewesen sein.


    Rund um Faulenrost, soweit das Auge reicht Naturparks, aber kein Ort, an dem man einen Standort vermuten könnte. Hier könnte sie Siegfried höchsten auf einem Heimaturlaub begegnet sein. Der nächste Standort dürfte in dem 35 km entfernten Teterow gelegen haben, aber da war nichts Bedeutsames stationiert.



    Reinhard

  • Liebe Gabi,


    in der Gräbersuche des Volksbundes habe ich einmal nachgeschaut, welche Stefans dort zum 15.10.1944 verzeichnet sind:


    Zu Stefan gab es 8 Einträge, wobei 6 des Dienstgrades wegen ausscheiden. Zwei habe ich Dir herausgeschrieben, bei denen keine Dienstgrade angegeben wurden:
    Stefan Skrzpek, geboren am 19.o6.1925
    Stefan Smal, geboren am 29.07. 1920


    Zu Stephan gab es 5 Einträge, wobei nur 1 Eintrag ohne Dienstgrad war:
    Stephan Krzstozek, geboren am 01.02.1924


    Das muss nun nichts bedeuten, denn beim Volksbund sind nicht alle Gefallene aufgeführt. Es werden aber in der kommenden Zeit noch jede Menge Einträge eingearbeitet. Falls Du da also später nochmals suchen möchtest:
    https://www.volksbund.de/graebersuche.html



    Reinhard

  • Lieber Jürgen, lieber Reinhard,


    ich melde mich heute Abend noch bei Euch, hab jetzt leider nicht genug Zeit, um entspr. zu antworten.
    Aber auf jeden Fall schon mal ein großes DANKESCHÖN für diese Mühe, die Ihr euch gemacht habt.


    Bis denn
    LG Gabi

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  • Hallo ihr beiden,


    also man teilte mir aus Freiburg nur mit, dass zu den Personen auf den beiden erwähnten Karteikarten keine weiteren Vorgänge vorhanden wären.


    Zur Schreibweise des Vornamens: Meine Oma hat ihn immer mit ph geschrieben, und sie muss es ja gewusst haben, denn sie hatte die Briefe ja vorliegen und in Empfang genommen, wenn meine Mutter nicht da war.
    Obwohl ich Kontakt zum Volksbund wegen einer anderen Person habe, wusste ich nicht, dass man auch nur mit Vornamen suchen kann. Vielen Dank Reinhard, dass Du Dich da schon bemüht hast, vom Jahrgang her würden ja alle passen, nur schade, dass es immer am Dienstgrad hapert. Ich werde da auf jeden Fall dran bleiben.
    Und von den glücklichen Fügungen, von denen Du schreibst, habe ich schon einige durch das Forum erlebt, und deshalb ist die Suche nach Stephan für mich noch nicht aussichtslos. Schau Dir mal die vielen Zugriffe an, die mein Beitrag schon hatte, da könnte doch tatsächlich mal jemand dabei sein, der von dieser Geschichte mal in seiner Familie oder im Bekanntenkreis gehört hat. Oder dem außer euch noch was einfällt.
    Von den beiden Orten, in denen meine Mutter vom RAD aus war, kommt wirklich nur Nassenheide in Frage, denn in Faulenrost war sie viel zu spät, als dass sie sich da noch hätten einige Briefe schreiben können, bevor er starb. Auch hab ich so das Gefühl, dass er schon etwas länger in der Familie präsent war, sonst hätte meine Oma diese Eintragungen anders formuliert.
    Ansonsten sind wohl wirklich nur Berlin und Wien am wahrscheinlichsten, wobei mich noch etwas in diesem Kalender stutzig gemacht hat. Nämlich dass meine Mutter in dieser völlig chaotischen und gefährlichen Zeit, wo sie auch Aufsicht im Luftschutzkeller hatte und von der Familie gebraucht wurde, noch im Januar 1944 für fast 2 Wochen nach Wien fuhr, zu wem genau steht leider nicht da.
    Könnte man eigentlich auch etwas mit seinem Verwundeten Datum, den 12.Okt.1944 anfangen ? An diesem Tag muss es ja irgendwo Panzerschlachten gegeben haben, wodurch man vielleicht auf die entspr. Einheit schließen könnte ? Ja, wohl zu simpel gedacht, aber man greift ja in so einem Fall nach jedem Strohhalm.


    Ich war sehr erstaunt über das umfangreiche Wissen von Euch beiden und möchte mich nochmal bedanken. Und auch für die interessanten Berichte. Ich bin jetzt 15 Tage offline und kann in der Zeit nicht ins Forum schauen.


    LG Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
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