Der Vorname "Jenug"

  • Hallo, liebe Ahnenforscher,


    in einem Buch über die Geschichte unseres Dorfes wird als Bewohner im Jahr 1609 ein Mann mit dem Vornamen "Jenug" erwähnt. Mein erster Gedanke war, daß dies eine Eindeutschung von Henoch sein könnte. Aber auch Johannes wäre denkbar, wie etwa bei Yannick. Ist jemandem dieser Name schon einmal begegnet?


    Bin gespannt auf Eure Antworten... :)

  • Hallo,


    ein Spottname im Dialekt für „Genug“?
    Lese- und Übertragungsfehler für Joanns ?

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Ein Spottname? Interessante Idee, danke! Aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, weil der Name in einem amtlichen Bericht über einen Dorfbrand auftaucht. Da werden bestimmt die richtigen Namen genannt worden sein.


    Ja, es könnte sein, daß es ein Fehler ist. Ich füge mal ein Foto vom Original-Dokument, das ebenfalls im Buch abgedruckt ist, bei. Vielleicht kann es jemand entziffern?Es ist im mittleren Absatz in der ersten Zeile das erste Wort.

  • Danke für die Seite.


    Es ist kein Verdoppelungsstrich über dem n, wie ich in #2 für das u angenommen hatte.
    In der Mitte ein u und der letzte Buchstabe ein y. Wenn die schwachen Punkte dazu gehören.


    Ich finde keinen Namen dazu, seufz.

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    Viele Grüße, Ursula

  • Dankeschön für Deine Mühe! :)


    Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe: Wenn die Pünktchen ein Versehen wären und es kein y wäre, könnte es dann doch Jenug heißen?

  • Hallo mahovina,


    den Namen gibt es nicht.


    Am Ende ist es was ganz einfaches und ich sehe es nur nicht.


    Ich frag mal in der Lesehilfe.

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    Viele Grüße, Ursula

  • Ist diese Geschichte des Dorfes chronologisch aufgebaut?
    Könnte da Juny stehen und kein Vorname?

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    Viele Grüße, Ursula

  • Nein, es kann nicht Juny heißen, der Nachname steht dahinter, Hansen. Ich füge den Text im heutigen Deutsch bei, wie er im Buch steht.


    Es ist auch nicht sooo wichtig für mich, ich fand den Namen nur sonderbar.


    Hansen ist eher norddeutsch und passt nicht in unser Dorf, aber könnte die Endung "en" auch damals gebräuchlich gewesen sein als Genitiv?
    Und der Familienname war Hans? Dann gibt es da noch Eilches Hansen und Fesch Josten... Könnte es sein, daß die "Vornamen" Hans und Jost gemeint sind? Daß man zuerst den Familiennamen und dann den Vornamen schrieb? Dann wäre Jenug ein Familienname und nicht ein Vorname. Es bleibt erstmal rätselhaft.


    Danke Dir sehr für Deine Bemühungen! :)

  • Hallo,

    Und der Familienname war Hans? Dann gibt es da noch Eilches Hansen und Fesch Josten... Könnte es sein, daß die "Vornamen" Hans und Jost gemeint sind

    im unteren Absatz ist eine Eilche Hansen erwähnt. Eilche ist eine Vornamenform von Adelheid.


    „darin sie nit gewohnet“.
    „Dieser hat noch andere Baue“, . . bezieht sich wohl auf den unachtsamen Mann im oberen Teil?


    http://wiki-de.genealogy.net/Hansen_(Familienname)


    Den Namen gibt es eigentlich überall.
    Hier einige im Zeitraum 1500 – 1600 in Württemberg:


    https://www.familysearch.org/s…2Bbirth_year%3A1500-1600~


    Bei Fesch als VN bin ich nicht sicher, bzw. habe nichts eindeutiges gefunden. Könnte aber von Servatius kommen.

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

    3 Mal editiert, zuletzt von Summer ()

  • Meine erste spontane Reaktion war das, was auch Thankmar schreibt:


    Jung Hansen
    Ich kenne das aus der Ecke westlich Hannovers als auch aus der Reutlinger Ecke Dort findet sich diese Unterscheidung häufig.
    Papa Hansen heißt Georg (oder wie auch immer), der Sohn heißt auch Georg - also wird er (u.U. zeitlebens) als Jung Hansen bezeichnet.
    Ich kann das so auch aus dem Bild in posting #3 lesen.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Aber müßte dann nicht der Bogen weiter links sein...?

    Eigentlich ja, bei i-Punkten habe ich es schon oft erlebt, dass die entfernter gelandet sind. Aber meistens weiter rechts.


    So ganz bin ich noch nicht überzeugt :S
    Vielleicht findest du im Buch den „alten“ Hansen. Oder noch andere „junge“ mit nachfolgendem FN.

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,


    danke für die Links! Dass Eilche von Adelheid kommt, wußte ich noch nicht. Es hat mich auch irritiert, daß einmal von einer Frau und dann von einem Mann die Rede war.


    Ich tendiere jetzt eher dazu, daß Jenug der FN ist, bzw. der Hausname, falls noch keine Familiennamen eingeführt worden waren (1609). Dann wäre es auch der Hans von der Eilche (wer auch immer das war, Mutter, Großmutter) und die Endung "en" wurde vielleicht damals angehängt als Genitiv
    (Jenug Hans-en sein Wohnhaus).

  • Ich lese auch Jung Hansen. Die schwachen Pünktchen hatte ich glatt übersehen, deshalb kam ich garnicht erst auf ein y. Aber auch im Nachhinein denke ich, es heißt Jung...
    So ein u-Bogen kann schon mal verrutschen.


    Btw.: du hast in deiner Neuvorstellung geschrieben, daß du auch nach dem FN Jung forschst. Ich habe als direkte Vorfahren "Wehn" in Mandeln, gleich um die Ecke, wovon eine Tochter 1754 einen J.Jung in Kaan (Siegerland) geheiratet hat. (meine direkten Vorfahren) Es sollen auch Jungs von dort in das späterere Rheinl.-Pfalz und nach Hessen "rübergeheiratet" haben, da muß ich aber erst noch weiterforschen. Wenn du mit deinen Jungs so weit bist, würde ich mich freuen, wenn du dazu einen neuen Thread eröffnest, dann können wir mal schauen. :)
    Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

    Einmal editiert, zuletzt von Gisela ()

  • Hallo Gisela,


    danke für's Miträtseln! Dann wird es wohl Jung heißen, ein Jenug wäre auch merkwürdig gewesen.


    Mandeln ist wirklich um die Ecke und die Jungs aus dem Siegerland sind mir auch schon begegnet. Mein Opa war ein Jung aus Haiger-Rodenbach. Auch zu dem Namen Ruths, nach dem Du ja auch forscht, habe ich eine Beziehung, wenn auch keine verwandtschaftliche.


    Am besten tauschen wir uns über PN aus, oder wie ist das hier üblich? Ich schreibe Dir später! :)