Wie geht's weiter ...

  • Hallo zusammen,


    inzwischen bin ich mit meiner Familienforschung sehr weit zurück, mit den meisten Linien zurück bis ins 16. Jahrhundert, bei denen die noch offen sind immerhin bis ins 18. Jahrhundert. Alle noch fehlenden Vorfahren, die es noch zu erforschen gilt, sind eher unsicher oder durch fehlende, nicht digitalisierte Unterlagen schwer zu erforschen - meistens aber alles zusammen. Die meisten spannenden Seitenlinien sind erforscht.


    Ich habe während meiner Forschung viel gelernt. Über mich und meine Familie im Speziellen und über die Geschichte im Allgemeinen. Meine Reise durch die Welt meiner Vorfahren hat mich auf militärische Festungen der Franzosenzeit zu litauischen Tagelöhnern gebracht, von Hugenotten über mecklenburgische Knechte bis zum sächsischen Großbürgertum, von der Württembergischen Ehrbarkeit über Bremer Kaufleute bis zum mittelalterlichen Grafen. Vielleicht ist irgendwann einfach nicht mehr zu erforschen und man muss ein Hobby, das einen über einige Jahre intensiv begleitet hat irgendwann abschließen? Oder überwindet man diesen Punkt, widmet sich mehr den Seitenlinien oder erforscht die Familie des Lebenspartners?


    Kennt jemand diese Gedanken? Wie seid ihr damit umgegangen?
    Vielleicht ist das aber auch eine komische Diskussion in einem Ahnenforschungsforum wo alle die hier angemeldet und aktiv sind, wahrscheinlich auch aktiv auf der Suche sind und sich vielleicht eine solche Frage nicht stellen :rolleyes:


    Viele Grüße
    Thankmar

  • Hallo thankmar
    So ähnliche Gedanken habe ich mir auch schon gemacht.Ein Hobby nach dem anderen musste ich schon aufgeben.Ich hatte einen Garten den ich aufgeben musste weil es einfach zu beschwerlich wurde,Ich habe 53 Jahre mit dem Shulchor zusammen 57 Jahre in verschiedenen Chören gesungen und dazwischen sang ich auch 15 Jahre Quintett.Leider kann ich keine 2 Stunden mehr auf der Bühne stehen wegen meines Fußes.Da sind noch einige andere Sachen die ich betrieben habe und die ich so langsam aber sicher aufgegeben habe.Es bleibt also nur die Forschung übrig.Leider ist es so,dass bei uns in Österreich die KB erst mit 1600 anfingen (wenn der Pfarrer es getan hat diese Bücher zu schreiben).In Villach haben wir 4 Hauptkirchen.St.Martin,St.Jakob,St.Nikolai und Heiligen Kreuz.Man müsste glauben da es ein kaiserlicher Erlass war der zum Schreiben der KB erlassen wurde,dass die alle mit 160 angefangen haben.Weit gefehlt .St.Martin mit 1600,St.Jakob mit 1650,St.Nikolai mit 1675 und Heiligen Kreuz liegt dazwischen.Also ist mit spätestens 1600 Schluss. Wenn man allerdings Bauern als Ahnen hat kann man noch bis 1500
    zurück kommen denn ab 1500 musste die Herrschaft die Ehrungsprotokolle führen.Da steht dann drin ,wann ein Bauer die Hube übernommen hat,wen er geheiratet hat(auch wo die Frau herkam),die vulgo Namen und wieviele Kinder er hatte und wohin diese dann geheiratet haben.
    Na ja ,ein bis zwei Jahre werde ich noch zu tun haben und dann ist auch die Forscherei vorbei.Was dann noch bleibt ist das Reisen was wir natürlich jetzt schon tun.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Hallo,


    irgendwie kann ich mir nicht vorstellen einmal an diesem Punkt, Ende der Nachforschungen, anzukommen ... Gut, ich hab spät damit angefangen ;-) Und entsprechend noch vieles vor mir :-) Und während ich nachforsche ... kommen ja wieder weitere Familienzweige dazu, sprich ich sehe meine Nachforschungen eher als Familienforschung. Da ist "nur" mit den Ahnen eben nicht Schluss ;-) Anfang 2014 habe ich so gut wie bei Null angefangen ... heute sind 164 Familien mit 493 Personen in meiner Datenbank (Was sicher nicht viel ist! Aber ich arbeite mich eben langsam voran.)


    Ganz persönlich sehe ich also kein auch nur nahendes Ende meiner Nachforschungen. Ich würde gerne noch 100 Jahre weitermachen ... die kommende Datenflut aus den von anderen (Soziale Netze etc.) gesammelten Daten wird ja irgendwann zur Verfügung stehen ... und im Vergleich zu den jetzigen eher spärlichen Angaben zu den Ahnen wartet da wohl eher eine Datenflut :)


    Für mich ist kein Ende absehbar. Und das ist auch gut so ... muss ich mir darüber jetzt auch keine Gedanken machen wie Ihr =8)


    MfG Watf

  • Hallo Thankmar,


    wenn man mit seiner Ahnenforschung abgeschlossen hat (oder eben auch noch nicht), bietet sich ergänzend wunderbar die Nachfahrenforschung an ;) - oder man schreibt Ortsfamilienbücher.


    Das ist durchaus ernst gemeint: ich kenne diverse Forscher, die (aber wohl teilweise schon von Anfang an) neben der Vorfahrenforschung auch die Nachfahren bestimmter, ihnen besonders interessant erscheinender Familienzweige (zumeist die mit dem Nachnamen, den sie auch selbst haben) mit beforscht haben. Von einigen dieser Forschungen konnte ich sogar direkt profitieren, wenn sie (oft in Zusammenarbeit mit anderen Mitgliedern ihrer jeweiligen Sippe) ihre Ergebnisse veröffentlicht oder mir selbst als partiellem Mitforscher zur Verfügung gestellt haben.
    Und an einem Ortsfamilienbuch (von einem Ort, in dem ich besonders viele Vorfahren und Verwandte habe) arbeite ich (wenn auch nur sehr sporadisch) selbst schon seit Jahren.


    Das sind Forschungen, die in mehrfacher Hinsicht spannend werden können: einmal lernt man dadurch womöglich interessante noch lebende oder schon tote Vewandtschaft "kennen" (in meinem Fall z.B. einen barocken Orgelbaumeister als Bruder eines Vorfahren und - mehr zufällig darauf gestoßen - einen derzeit amtierenden König mit mehrfacher, aufgrund von dessen online gestellter Genealogie gesicherter gemeinsamer Abstammung); zum anderen verhilft es einem gelegentlich zu überraschenden Funden "verlorener" Vorfahren (das ist mir häufig genug passiert, dass ich bei Gelegenheit gerne mal Kirchenbücher aus Ahnenorten und deren Umgebung auf Nachfahren untersuche).


    Grüße
    Giacomo

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Nachtrag (nur LEICHT ironisch gemeint):


    Eine weitere Idee wäre es, unter den wenigen noch nicht beforschten Vorfahren auf eine Adelssippe zu stoßen - dann kommt man mit etwas "Glück" nochmal mindestens um die gleiche Anzahl an Generationen zurück, die man schon vorher hatte - und darf sich durch eine immer größere Anzahl an mehr oder weniger fragwürdigen gedruckten Genealogien dieser Familien hindurchwühlen, versuchen, erhalten gebliebene Epitaphe richtig zu deuten und/oder sich mühsam seinen Weg durch gedruckte Urkundenbücher oder durch Lehnsregister, überlieferte Familienakten und gelegentlich auch mal schwer zu lesende mittelalterliche Urkunden schaufeln...


    Ich schreibe aus eigener, leidender Erfahrung - es macht zwar gelegentlich auch mal richtig Spaß, hat aber (gerade, wenn man es auf halbwegs gesicherte Ergebnisse anlegt) auch eine ganze Menge von Sysiphos - kaum glaubt man, man hat eine Stammlinie zumindest halbwegs sicher, stellt sich sofort das Gegenteil heraus und man darf wieder suchen, wo der Fehler lag und überlegen, welche Alternative nun die wahrscheinlichere ist...

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Hallo Thankmar,


    auch ich kann mir nicht vorstellen, mit meiner Forschung jemals ein Ende zu erreichen, bzw. jemals dieses Virus wieder los zu werden. Außerdem schreibe ich noch an einem biographischen Roman, der die fatalen Folgen einer Ahnenforschung zum Inhalt hat, und beides reicht gefühlt noch für mindestens drei Leben (schmunzel). Da braucht man dann wirklich kein anderes Hobby mehr.


    LG Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
    FN Gregorovius (Ost-und Westpreußen)
    FN Kreutz ( Berlin und ? )
    FN Dannehl (Magdeburg und Umgebung, Berlin)
    FN Ludwig (Pommern,Osternothafen)
    FN Werth (Rheinland,Aachener Umgebung,Berlin)

  • Danke für Eure Sicht auf die Dinge!


    @Franz Joseph: Dass Du bei Deinen Vorfahren in Österreich eine gute Quelllage bis fast 1500 zurück hast, ist natürlich beneidenswert. In Deutschland sieht die Situation teilweise ganz anders aus. Meine Württembergischen Ahnen lassen sich auch bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen, während bei einem meiner Vorfahren aus dem Raum Stettin, der 1777 geboren wurde Schluss ist, weil die Kirchenbücher zerstört wurden. Dass Du viele Hobbies aufgeben musst, ist natürlich schade. Vielleicht können sie durch andere ersetzt werden. Meine Großmutter beispielsweise hat früher auch viel musiziert, seit die Augen und Hände nicht mehr mitmachen, hat sie das jetzt ersetzt durch Besuche in Konzerten oder manchmal gibt es auch tolle Uni-Vorlesungen speziell für ältere Personen.


    Watf: Das ist toll, dass Du dann noch so viele spannende Entdeckungen vor Dir hast. Die Sozialen Netzwerke bringen eine Menge an Daten, das stimmt - insbesondere für die Erforschung der Verwandten (und die Kontaktaufnahme mit Ihnen) ist das oft toll. Irgendwie ist das aber auch verrückt; da kann man sich von einem gerade entdeckten entfernten Cousin aus den USA die Urlaubsbilder auf Facebook ansehen noch bevor man auch nur ein Wort mit ihm gewechselt hat.


    Sbriglione: Dass mit dem Familienbuch habe ich mir auch schon überlegt. Vielleicht fasse ich irgendwann alles was ich erforscht habe, schön zusammen und dann haben meine Neffen und Nichten und eigenen Kinder (auch wenn es letztere noch nicht gibt :D ) mal etwas schön aufbereitetes zum Lesen. Auf Adelsfamilien bin ich bereits gestoßen. Meist ist das so früh, dass alle Unterlagen zu ihnen vernichtet sind, in einem Fall geht es auch sehr weit zurück. Bei allen verbleibenden, noch zu erforschenden Familien ist es so, dass sie primär Bauern waren und da erwarte ich eher keine Adelsverwandtschaften mehr.


    @Gabi: Das mit dem Roman klingt spannend! Wie genau ist das gemeint "Die fatalen Folgen der Ahnenforschung"?



    Inzwischen habe ich 8504 Verwandte in meinem Stammbaum wovon 2606 direkte Ahnen sind. Vielleicht ist irgendwann einfach Schluss und man muss die Antwort auf die Frage "Wer bin ich und wo komme ich her?" mit einem Blick in den Stammbaum beantworten und sich selbst sagen "Viel genauer wird es wohl nicht werden".


    Gruß
    Thankmar

  • Hallo Thankmar! Man wird nie fertig!!!! Jedenfalls ich ^^ :!: Nach über 20 Jahren musste ich feststellen, dass die "Tante" (hingerichtet 1654 wegen Ehebruch mit dem Pfarrer ) meine Ahnin war. Im März 2018 konnte ich eine andere dir. Linie abschließen. Wusste nicht wo "Opi" * 1774 herkam. Man braucht Geduld! Jetzt soll ein neues OFB erscheinen. Darauf warte ich und dann habe ich den nächsten Ansatz. Es geht immer weiter, manchmal auch sehr langsam. :D

  • Hallo Thankmar,


    ich schreib Dir das demnächst mal per PN, hab jetzt grad nicht so den Kopf frei dafür. Aber erstmal DANKE für Dein Interesse.


    LG Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
    FN Gregorovius (Ost-und Westpreußen)
    FN Kreutz ( Berlin und ? )
    FN Dannehl (Magdeburg und Umgebung, Berlin)
    FN Ludwig (Pommern,Osternothafen)
    FN Werth (Rheinland,Aachener Umgebung,Berlin)

  • Hallo Thankmar,


    auch mir gingen spontan Nachfahrenforschung und Ortsfamilienbücher durch den Kopf. Aber die wichtigste Frage ist doch: Welche Frage "juckt" Dich noch?


    Ich habe mich bei meinen Forschungen ein wenig vom "Spaß an der Freude" leiten lassen: Mal habe ich mich auf die Nachfahren von verwandten Auswanderern gestürzt, weil es mich gerade interessiert hat, dann mal auf einen Hofnamen, den ich durch die Jahrhunderte "verfolgt" habe. Schließlich habe ich mal alle Müller aus einem Familienzweig zusammen zu tragen versucht oder nach dem Begräbnisort eines im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten geforscht.


    Zum Teil habe ich auf der Basis dieser Ergebnisse Artikel für meinen Blog geschrieben, über die Vorgehensweise, die genutzten Quellen usw.; durchaus mit einem wissenschaftlichen Anspruch. Diese Artikel machen auch mir selbst immer noch Freude, weil es wie ein kleines Geschichtenbuch ist, in dem man Jahre später noch nachlesen kann. Man vergisst ja so vieles...

  • Simone, da hast Du Recht und wahrscheinlich ist das im Kern die Frage, die man sich stellen sollte: Welche Frage möchte man noch beantworten. Die Fragen die mich noch jucken beziehen sich auf Orte, die aber allesamt im Harz, im Süden Thüringens, in Nordbayern und in Sachsen sind. Die Kirchenbücher der Orte in denen ich suche, sind weder auf ancestry, archion oder bei den Mormonen zu finden. Und die Archive zu besuche fällt mir aufgrund der Entfernung schwer. Daher muss ich das ganze wahrscheinlich erst mal ad acta legen.


    Deinen Blog finde ich wirklich toll! Für Dich zur Dokumentation oder auch so zum lesen ist er spannend und hübsch aufbereitet. Wirklich großen Respekt, da man sieht und liest wie viel Arbeit darin steckt!

  • @ Jutta : Oberfranken, einige Orte in Thüringen sowie vor allem Nord- u. Mittelsachsen, das sind ja bei mir auch Ahnenregionen. Ärgerlicherweise komme ich zu den Ostgebieten nicht weiter wegen fehlender Archivalien, seit zwei Jahren stehen die benötigten Scans auf Null im polnischen Internetarchiv. - Zu meinen Nordsachsen/angrenzend Sachsen-Anhalt/ habe ich Nachfahrenforschung angefangen, erfasse auch zahlreiche Nebenlinien in etlichen Orten, mit verschiedenen Berufen, das Ganze ist keineswegs langweilig.
    Grüße, Ingrid

  • für mich ist die Ahnenforschung mit Namen, Geburts- und Sterbetagen sowie Wohnort lange nicht beendet.


    Weiter geht's mit der persönlichen Geschichte interessanter Personen.


    Unter meinen Ahnen gibts z.B. einen Wittenberger Bürgermeister. Tod durch Selbstmord - aha, warum? Und dann geht's los. Literatur, alte Zeitungen, Stadtarchive. Und dann kommt Stück für Stück eine Lebensgeschichte an den Tag. Er war Dr. phil., Mitbegründer des Luthermuseum zu Wittenberg, hat 3 x den Kaiser getroffen, Bücher über Stadtwirtschaft geschrieben und letztendlich als Bürgermeister die Stadtkasse geplündert -> Kopfschuss.


    Dann gibt's da noch so einige Scharfrichter in Fulda, Emmerichenhain, Thüringen, Augsburg. Da gibt es in Archiven sehr schöne Lehensurkunden: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/list.action?nodeid=g233014&page=1 . Da stellt/n sich die Frage/n: warum ham die wem wann die Rübe abgehauen? Ich hab sogar in einem Museum das Scharfrichterschwert eines Ahnen gefunden.


    Viele meiner Ahnen wohnten in Dresden. Von Dresden gibt es viele alte Adressbücher. Dort kann man nachschlagen, wo die Ahnen wohnten. Dann hab ich mir das auf alten Ansichtskarten https://altesdresden.de/ angesehen, wie sie wohnten. Auf einer Dresdenreise hab ich mir dies heute angeschaut. z. B. "Zum Schießhaus" - also einige Gebäude stehen noch. Einige Adressbücher später sieht man - aha, die sind umgezogen - vom selbständigen Patisserieproduzenten, gesellschaftlicher Abstieg, zum Lagerarbeiter. Also Umzug raus aus dem Zentrum, in höhere Etagen. Gleichzeitig übernahm die Ehefrau das Zepter, sie wird von der Hausfrau zur selbständigen Händlerin.


    Oder man sieht : der junge Mann wohnte also in dieser Straße, die junge Dame (die Eltern) in der Nebenstraße. Mit den Ansichtskarten vor Augen kann man quasi nachempfingen, wie sich die jungen Leute kennengelernt haben.


    Vor einem halben Jahr hatten wir ein Familientreffen (nach 50 Jahren, Anlass war der 95. Gebu meiner Tante - da kamen auch ihre Cousins) Dort habe ich meine Arbeit, das Ahnenblatt mal präsentiert, damit jeder wusste, wie er denn mit den Anderen verwandtschaftlich verbunden ist. Auch alte Familienfotos (Hochzeiten) habe ich mit gezeigt. Da haben sich dann Geschichten offenbart - Leute! ein wahre Quelle. Fremdgeherei, Streitereien, Adoptivkinder, die bis zu ihrem 60. Gebu nicht davon wussten .......Kirchenaustritte, Wiedereintritte (nur wegen der kirchl. Hochzeit), Wiederaustritt ...




    ALSO, es kann interessant weitergehen. Das, was mir Spaß daran macht, ist das detektivische Vorgehen. Grabe nicht nur in die Vergangenheit - Grabe in die Tiefe!


    Bis bald.


    Ambrosius

  • Hallo Ambrosius,


    schön, wenn man in die Tiefe graben KANN und dann auch noch auf so interessante Geschichten stößt!


    Ich hatte u.a. (neben der Frage nach Erbgängen und Besitzverhältnissen) die Gelegenheit, neben der Geschichte eines Mordes an einer Vorfahrin von mir auch einiges über deren Mörder und dessen Hinrichtung zu erfahren (beides aus einem Kirchenbuch) und hoffe noch, mit etwas Glück an anderer Stelle noch Unterlagen über das Gerichtsverfahren zu finden.


    Manchmal sind es aber auch Fragen danach, wie z.B. Ehepartner aus sehr unterschiedlichen Gegenden zusammengekommen sein könnten, warum eine Familie plötzlich für wenige Jahre an einem völlig anderen Ort gelandet ist und vergleichbare "Rätsel", zu denen die ich teilweise über gute, häufig ältere historsche Literatur plausible Antworten finden konnte. Oder die Frage ob und wie z.B. hohe Kindersterblichkeit, Zwillingshäufigkeit oder bestimmte Todesarten über Generationen "vererbt" werden.


    Oder eben auch einige mehr oder weniger "pikante" und/oder "romantische" Rätsel, die sich besonders bezüglich eines bestimmten Vorfahrenpaares von mir ergeben haben, wo eine insgesamt recht gute Aktenlage (gerade angesichts der Zeit rund um den 30-jährigen Krieg) einiges an möglichen Andeutungen liefert, ohne dass auch nur ein Teil davon mit meinen Mitteln beweisbar wäre.


    Auch sehr schön: das Sammeln, Vergleichen und (mit der gebührenden Vorsicht) Analysieren von Vorfahren-Handschriften, weil sich ja in der Schrift doch einiges vom Charakter erahnen lässt....


    Grüße
    Giacomo

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)