Hallo allerseits,
ich habe folgendes Problem:
Aus einem Kirchenbuch weiß ich, dass ein (späterer?) Geliebter einer Vorfahrin von mir im Jahre 1873 durch ein Wolfenbüttelsches Gericht von seiner Ehefrau (der Zusatz stand in deren gemeinsamen Heiratseintrag) durch Scheidung getrennt wurde - und zwar mit der Auflage, dass er sich nicht wieder neu verheiraten dürfe.
Nun wüsste ich gerne, a) durch welche Gerichte in der damaligen Zeit in dieser Region Scheidungsverfahren durchgeführt wurden (aus diesem Grund stelle ich meine Anfrage an dieser Stelle) - den entsprechenden Eintrag im Kirchenbuch konnte ich dank "Sauklaue" des Schreibers nur teilweise entziffern - b) ob und wenn ja welches Gericht trotzem eine Wiederverheiratung ermöglicht haben könnte.
Die zweite Frage stellt sich mir deshalb, weil im standesamtichen Heiratseintrag einer unehelichen Tochter der (späteren?) Geliebten des von der Scheidung betroffenen Mannes angegeben ist, dass ihre Mutter mit genau diesem Mann (dem ja eine erneute Eheschließung angeblich ausdrücklich verboten war) verheiratet sei...
Ich erhoffe mir aus den Gerichtsakten zum Scheidungsverfahren mit etwas Glück sowohl Hinweise auf den möglichen Beginn der außerehelichen Beziehung des Mannes mit meiner Vorfahrin, als auch solche über den möglichen Ort der (standesamtlichen?) Eheschließung dieses Paares.
P.S.:
die Mitarbeiterinnen des Archivs, in dem ich den Kirchenbucheintrag gefunden habe, vermuten, dass das entscheidende Gericht ein Konsistorialgericht gewesen sein könnte (ich selbst meine aber etwas von Kreis.... Gericht gelesen zu haben). Leider gibt es in dem Archiv keine Möglichkeit, an Fotokopien des Eintrags heranzukommen und das Fotografieren ist bislang verboten (Archiv der Braunschweigischen Landeskirche). Andernfalls hätte ich den Eintrag entweder zu Hause selbst nochmal z entziffern versuchen oder hier online stellen können...
