Infos zur Erstellung von Familienchroniken

  • Ein freundliches Hallo in die Runde,
    mich würden mal Hinweise zum Aufbau von Familienchroniken interessieren. Ich benötige da Beispiele oder Hinweise, wie diese am sinnvollsten aufgebaut werden sollten.
    Fange ich mit dem Probanten an und erstelle dessen Lebensgeschichte und dann Generation für Generation wo die einzelnen Personen und deren Leben etc. beschrieben werden?
    Fange ich besser bei dem ältesten mir bekannten Vorfahre an?
    Füge ich Vergleichsdinge aus den einzelnen Zeitabschnitten an (z.B. 30 jähriger Krieg, Durchzug von .... usw.)?
    Gibt es da verschiedene Ansichstmöglichkeiten von Familienchroniken, die als Beispiele dienen könnten?
    Sollte ein Zeitstrahl hinzugefügt werden?
    Wie ist es mit Urkunden und Bildmaterial (Hintergrund ist unnötiges "aufblähen" oder besser komplett oder Auszugsweise)?
    welche Fehler sollte man dabei vermeiden?
    Bin für jeden Hinweis dankbar.
    Herzlichste Grüße
    Walter

  • Hallo und guten Tag
    ich hab gleich mehere für die weit verzweigte Familie
    da wären der Thomas Hellms Verlag in S chwerin, der sich auf diese Niesche spezialisiert hat, so hab ich mit Genehmigung auch etwas über die 1)Familie Schwaltz erfahren., also die letzten 150 Jahre bis hin zu 1960 in Aufsatform
    2)bei gräflichen Familien wird chematisch aufgelistet, Ast-Zweig mit der Berufsangabe-Orden-und Kinder-Militär-Besitzungen
    nr 1 hat viele Bilder
    3) Fam Piper bei der uni.duessoldorf einzusehen, chematisch mit einem Anhang, wo die Personen nochmals beschrieben wurden in kurzform, allerding ist dieses Büch über 1oo Jahre alt


    hans

  • Hallo Walter,


    schau doch einmal hier vorbei. Wenn du das Bild anklickst kannst du eine gekürzte PDF-Datei des Buches auf deinem Rechner ablegen. Die Ansicht ist ja eventuell für dich anregend :-)


    MfG Watf

  • Hallo Walter,


    das ist ein immer wieder angesprochenes Thema.
    Hier kommen die links zu drei Threads, die hier vor Jahren dazu gelaufen sind: link 1 , link 2 , link 3


    Die Grundfrage "was ist eine Familienchronik" wird jeder Befragte anders beantworten.
    Inhalt, Umfang und Gestaltung einer Familienchronik muss jeder für sich, seine Interessenslage und seine Ziele bei der Familienforschung selber festlegen. Auch die Zielgruppe (= wer soll das lesen) ist ja bei jedem in jeder Hinsicht anders.
    Ich habe selber eine ganze Reihe von Chroniken gesehen, alle waren sehr unterschiedlich aufgebaut - in hohem Maße individuell.
    Das geht - etwas flapsig ausgedrückt - von dem Typ Telefonbuch (viele Namen, viele Zahlen, wenig Text) bis zum Typ Roman (= erzählend über das Leben und Wirken einzelner Vorfahren, im Text wird nur ein Teil der Personen behandelt, ergänzt durch Ahnentafeln oder ähnliches). Mit allen möglichen Varianten dazwischen.
    Zusätzlich gibt es noch die von einem Genealogieprogramm automatisch erstellte Familienchronik, die zwangsläufig eher zum Typ "Telefonbuch" gehört.
    Um ein wenig direkter auf deine Fragen einzugehen:

    Fange ich mit dem Probanten an und ...Fange ich besser bei dem ältesten mir bekannten Vorfahre an?

    Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Es gibt kein "besser" oder "weniger gut", es muss deinen Vorstellungen und denen deiner Zielgruppe möglichst gut entsprechen.

    Füge ich Vergleichsdinge aus den einzelnen Zeitabschnitten an (z.B. 30 jähriger Krieg, ...
    Sollte ein Zeitstrahl hinzugefügt werden?

    Das erste halte ich persönlich für wichtig zum Verständnis der damaligen Lebensumstände. Auch ein Zeitstrahl ist natürlich möglich, die Aussagekraft schätze ich als gering ein und ich wüsste spontan auch keine gute Möglichkeit den über die vielen Seiten der Chronik darzustellen.

    Wie ist es mit Urkunden und Bildmaterial

    Auch hier wieder meine persönliche Meinung: Bildmaterial unbedingt, KB-Einträge, Urkunden etc. ja, aber nur sehr sparsam (wer in der Zielgruppe kann das noch lesen?), eher schon mal Transkipte von wichtigen oder ungewöhnlichen Einträgen.

    welche Fehler sollte man dabei vermeiden?

    Ich glaube, der schlimmste Fehler ist die Überforderung der Zielgruppe. Dann liest keiner die Chronik - und das gehört ja wohl zu den wichtigsten Zielen einer Chronik.
    Damit verbunden ist die Frage "für wen schreibe ich die Chronik", und die weitere wichtige Frage "will ich sie veröffentlichen oder bleibt sie privat in der Familie". Das muss ganz zu Beginn entschieden werden. Denn Inhalt und Aufbau wird jeweils unterschiedlich sein
    ------------------------
    Ich schreibe selber schon länger an meiner Chronik und habe mir vor Beginn fast die gleichen Fragen gestellt.
    Ich habe mich sehr schnell von der computergenerierten Möglichkeit und auch vom Typ "Telefonbuch" verabschiedet und bin eher beim Typ "Roman" gelandet. Primär schreibe ich sie für unsere Kinder (und inzwischen auch Enkelkinder) und ist nicht für eine Veröffentlichung gedacht. Damit umgehe ich auch mögliche Probleme mit dem Urheberrecht.
    Ich habe die Chronik als "Eine Spurensuche durch Zeit und Raum" aufgebaut. Der eigentlichen Zeitreise durch die verschiedenen Familienzweige habe je einen allgemeinen Abschnitt zur Familienforschung und zu den Herkunftsregionen vorangestellt. Der Text ist reichlich bebildert, auch Kartenausschnitte mit Markierungen zu wesentlichen Plätzen, mehrfach sind "Kästchentexte" eingefügt, die nähere oder vertiefende Informationen beinhalten (kennt man aus Zeitungen und Zeitschriften). Bei den einzelnen Familienzweigen sind die zugehörigen Ahnentafeln abgebildet, die dann auch die im Text nicht erwähnten Vorfahren zeigen.
    Am Ende finden sich Namens- und Ortsregister sowie ein umfangreiches Quellenverzeichnis.
    Sehr speziell ist ein 2. Band, der u.a. den Text eines als Audio-Datei vorliegenden "Interviews" mit einer vor fast 40 Jahren verstorbenen, damals 98 Jahre alten Großmutter wiedergibt, und die Transkriptionen von zwei Briefesammlungen aus der Familie.


    Das ist nun viel länger geworden, als ich dachte, aber vielleicht gibt es dir doch den einen oder anderen Denkanstoß.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Ein freundliches Hallo in das Forum,
    ich möchte mich bei Euch für Eure Antworten herzlichst bedanken. Die Hinweise und Links waren sehr nützlich. Auch bekam ich einige Denkanstöße durch den Beitrag von Jörg. Alle Antworten helfen mir entsprechend weiter, meine Vorstellungen "reifen" zu lassen - die ich dann auch entsprechend umsetzen werde.


    Herzlichste Grüße
    Walter

  • Hallo Walter,


    wenn du akzeptiert hast, dass es bei dem Thema kein "richtig" und kein "falsch" gibt, dann baust du deine Chronik genau so auf, wie sie deiner Denkweise und deinen Zielen entspricht.
    Beispiele von anderen Leuten können natürlich Anregungen geben, mehr aber auch nicht.
    Klar, kann man unterwegs feststellen, dass hier oder da auch mal ein kleiner Umbau nötig wird. Aber das gehört auch dazu.


    Ich habe z.B. angefangen, meine Chronik mit Microsoft Word zu erstellen. Nach einiger Zeit war die Datei so groß, das ich kaum noch damit arbeiten konnte.
    Also habe ich die vorher eingebunden Bilder rausgeschmissen und nur noch als internen link eingebunden. Das war eine Zeit lang erfolgreich.
    Dann waren die Probleme so lästig, dass ich auf ein anderes Programm umgestiegen bin. Bei Interesse gebe ich dir nähere Info per PN.


    Ich wünsche dir viel Freude bei der Arbeit und viel Erfolg!

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Walter,


    das ist ein immer wieder angesprochenes Thema.


    Deshalb habe ich Links zu andern Threads/Themen hier gesammelt:
    Themensammlung: zur Erstellung von Familienchroniken



    Ich habe selber eine ganze Reihe von Chroniken gesehen, alle waren sehr unterschiedlich aufgebaut - in hohem Maße individuell.
    Das geht - etwas flapsig ausgedrückt - von dem Typ Telefonbuch (viele Namen, viele Zahlen, wenig Text) bis zum Typ Roman (= erzählend über das Leben und Wirken einzelner Vorfahren, im Text wird nur ein Teil der Personen behandelt, ergänzt durch Ahnentafeln oder ähnliches). Mit allen möglichen Varianten dazwischen.


    In einem früheren Beitrag (März 2014) habe ich ein paar Gedanken zum Stil aus einem englischen Website übersetzt.
    Wie schreibt man eine Familiengeschichte, Familienchronik ? (Link steht auch in der o.g. Sammlung)


    Gruß,
    Bob

  • Hallo Berlin Bob,
    ich habe mit Jörg schon geschrieben. Eine Familienchronik ist ganz klar - etwas persönliches - idividuelles zur eigenen Familie. Sicherlich gibt es da viele Variationen von "Telefonbuch" (Datensammlung und aneinander gereiht bis hin zum "Roman" in Erzählform. Man kann nur Tipps unt Ratschläge bekommen - das ist mir klar.
    Ich werde es daher wie folgt angehen:
    Ich werde zu dem Thema mir ein Art "brainstorming" oder "Mind Mapping" zusammenstellen, wo ich zunächst mal alles was mir dazu einfällt notiere. Danach werde ich dann selectieren und das Ganze in eine Art Reihenfolge bringen in eine mir vorschwebende" Prioritätenliste. danach sehe ich dann schon, was mir wichtig ist oder ich als "unwichtig" empfinde. Ebenso gehe ich dann Generation für Generation vor. Dadurch ergibt sich dann Kapitel für Kapitel.


    Sicherlich werde ich kein "Telefonbuch" schreiben und auch keinen "Roman", aber vielleicht eine gesunde Mischung aus beidem mit Bildmaterial ergänzend und einer Ahnentafel für jede Generation. Zum Schluß stelle ich mir als "Beilage" eine komplette Ahnentafel vor (zum Ausdrucken oder als Faltblatt - muss ich mal sehen).
    Da wartet noch ne Menge Arbeit auf mich, die auch nicht in einem Jahr geschafft werden kann.
    Herzlichste Grüße
    Walter