Bräuche und Traditionen bei der Beerdigung in West-Berlin 1975

  • Hallo,


    Ein Sattler starb in Charlottenburg am 11.Juli 1975 und wurde am 23.Juli 1975 eingeäschert. Seine Urne wurde am 31.Juli 1975 beigesetzt auf den Friedhof in den Kisseln, Berlin-Spandau.
    Zwei Frage haben ich dabei:
    1. War es damals üblich dass zwischen Tod und Beerdigung 20 Tage lagen?
    2. War es möglich, dass sein Sohn, der in Ost-Berlin lebte, kam und sich von seinem Vater verabschiedete?


    Vielen Dank im Voraus.


    LG
    Leo

  • Hallo Leo,


    Die gesetzliche Frist von 2 bis 10 Tagen zwischen Todesfall und Bestattung durch Einäscherung wurde (evtl. auf Antrag, vielleicht wegen langwieriger gerichtsmedizinischer Freigabe) im Toleranzbereich überschritten. Die Frist zwischen Bestattung und Beisetzung -in Deinem Falle 8 Tage- ist nicht bundeseinheitlich geregelt. Zur Gesetzeslage siehe
    https://www.mymoria.de/de/best…ndet-die-bestattung-statt.
    Seit 1972 war es auch für Nichtrentner der DDR möglich, unter bestimmten Voraussetzungen in die BRD zu Reisen. Der Tod eines Familienangehörigen war ein triftiger Grund. http://www.nachkriegsmuseen.de/ost.html


    Gruß - Detlef

  • hier noch einen kleinen Anhang:
    auf grund von der beengten Lage in Berlin war es durchausmöglich, daß es bei einer Einäscherung bis zu 6 Wochen dauerte, mitunter auch in Ortsnahen Krematorien rund um Berlin
    hans

  • Hallo Leo
    Hier noch ein Hinweis.Ob das so in Deutschland geht weiß ich nicht aber bei uns in Österreich ist auch das möglich.In dem Haus wo ich wohne gab es eine Frau die vorher verfügt hatte,dass sie 1 Monat nachdem sie verstorben war erst die Einäscherung durchgeführt werden durfte.So geschah es auch.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Hallo Leo,


    es gibt eine viel einfachere Erklärung. Nämlich dass erst abgewartet werden musste, bis der Sohn die "Erlaubnis" bekam, "rüber" zu dürfen. Der Friedhof "In den Kisseln" liegt übrigens zwischen Charlottenburg Nord und Spandau. Meine Mutter ist mit mir dort als Kind lange Zeit zum Grab meiner Oma mütterlicherseits gegangen und hat es gepflegt. Hab sie leider nicht mehr kennengelernt, weil sie schon im Januar 1945 verstarb. Aber ich durfte fast immer die Blümchen für das Grab aussuchen.
    Scheint ja allmählich einige Parallelen mit unseren Vorfahren zu geben. (Siehe die "Gärtner in Charlottenburg")


    Liebe Grüße
    Gabi

    FN Grzegorzewski (die Adligen aus Polen)
    FN Gregorovius (Ost-und Westpreußen)
    FN Kreutz ( Berlin und ? )
    FN Dannehl (Magdeburg und Umgebung, Berlin)
    FN Ludwig (Pommern,Osternothafen)
    FN Werth (Rheinland,Aachener Umgebung,Berlin)