Dienstgrad "Korporal"

  • Hallo Martin,
    steht denn fest, dass er im Juli erst eungezogen wurde?
    Oder war es nur nach der Beförderung notwendig, sich eine neue Montur zuzulegen?


    MfG
    Ahnensucher39

    Suche ständig Hinweise zu Lein u. Weiß im Erzgebirge und Vogtland, sowie zu Pieplow und Johannsen in M-V.

  • Moment...


    Das war mir doch etwas zu schnell...


    Sowas sollte man nicht im Forum besprechen, die Antwort auf eine solche Frage ist bestimmt etwas für diverse Foren, in denen sich die Militaristen tummeln...


    Der Korporal war der unterste Uffz- rang. Vom Soldaten (Musketier, Füsilier oder Grenadier, Kanonier, Kürassier, Dragoner) ging es zum Gefreiten. Dann kommen die Unteroffiziere: Korporal und Sergeant bzw. Feldwebel. Dann kommen die Subaltern- Offiziere: Unterleutnant (teilw.) Leutnant und Oberleutnant. Manchmal wir auch noch der Fähnrich dazugerechnet. Soviel zu den Rängen. Der Gemeinwaibel ist noch was anderes...


    Nun bekommt der Herr eine neue Montur, die 30 Gulden kostet. Im allgemeinen hat die neu Montur nicht viel mit einer Beförderung zu tun. Die alten Uniformen aus ganz grober Wolle hielten nicht unbedingt lange. In Preußen und England gab es jedes Jahr eine neue Uniform. Kurmainz oder Kurtrier teilweise auch Kurpfalz genehmigten ihren Soldaten nur alle 3 Jahre eine neue Kluft. Diese hier scheint etwas besser gewesen zu sein, da diese 30 Gulden kostete. Na ja, die der Kurtriere Infantrie oder von Kurköln kostete 26 Taler, die der preußischen Garde (No. 15/ 1 ) alleine für die zinnernen Verzierungen 127 Taler.
    Es ist durchaus denkbar, dass die Person von einem gewissen Stand war. Daher würde mich nicht wundern, wenn er schon als Korporal eingestellt wurde, OHNE jemals wo gedient zu haben. Da aber Nürnberg erst 1691 stehende Dragonerverbände schuf, wird sich die Sache auch schnell wieder erledigt haben. Oder ganz deutlich: Es gab Oberleutnants, die nie eine milit. Ausbildung genossen haben und sich auch nicht für irgenwas eigneten. Diese Herren konnten nicht einmal lesen und schreiben, kamen aus Standesgründen auf den Posten und blieben es ihr ganzes milit. Leben lang. Sowas gab es sehr häufig. Hierbei ist der Hauptmann immer die Schallgrenze gewesen. Wer das wurde eignete sich auch schon eher zum Soldaten.
    Würde er irgendo vorher gedient haben, so hätte er ein Patent vorzeigen müssen oder seine militärische Befähigung prüfen lassen. Reiten war nicht unbedingt gefragt, Dragoner waren damals berittene Infantrie. Ich glaube, die Stadtväter hätten das möglicherweise in den Akten vermerken müssen. Dem ist aber wohl nicht so.

  • na, im Allgemeinen wird und wurde die Montur vom Dienstherr gestellt. Später werden dann in Kurmainz, Kurtrier, ..besser bei fast allen Kurstaaten dem Soldat immer größere Anteile zu Bezahlung einbehalten. ging übrigens gut, bis reihenweise Eingaben und Beschwerden von höheren Offz.!!! eingingen.