merkwürdige Vornamen

  • Philomena = " die das Leben Liebende" wurde im 19. Jhdt als Heilige verehrt. Die vatikanische Liturgiekommission hat sie 1961 aus dem Heiligenkalender gestrichen, da keinerlei geschichtliche Nachweise über sie vorlagen.
    Gruß Krüll

  • Hallo Christine,
    die männliche Form "Kleopas / Kleophas" ist im Neuen Testament erwähnt, einer der beiden Jünger, die mit dem auferstandenen Jesus von Jerusalem nach Emmaus gingen, sh. Evangelium vom Ostermontag.
    Gruß Krüll

  • Hallo zusammen,


    bei der Liste der ungewöhnlichen Namen habe ich eine Petronella zu bieten. :D Zum Glück war das nicht der Rufname *lach*


    Gruß Simone

    Schneider,Lezius ( Forschungsgebiet Sachsen/Anhalt) Sprengel, Glandien (Ostpr.Kr.Fischhausen) Husen, Dittmann (Mecklenburg/Vorpommern) Schineller (Unterfranken), Holzäpfel (Baden Württemberg) Wilde

    www.schineller.net <- Ahnenreihe

  • habe heute wieder einen Kracher gefunden: Onuphrius! laut Wikipedia kommt der Name aus dem Altägyptischen, aber mein Ahn trug ihn im 17 Jh in Riga, er war Russe.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Hatte als größte Herausforderung bisher die Sütterlin-Variante des seltenen Namens `Chrysanth` zu bewältigen. Der hat mich wirklich einige Nerven gekostet. Mein Vater kannte dann diesen Namen.


    Heiko Issing

  • Die namen die mich immerwieder verblüfft haben waren:
    Rosina (sehr häufig)
    Apollonia (auch nicht selten)
    Erinna
    Salome
    Walburga
    Heinrika
    Alwine
    Meline
    Gottliebin
    Fronika (Form von Veronika)
    Kettere (Umgangsprachliche Form von Katharina)


    Aberlin, Auberlin; ist eine Koseform von Albrecht, kommt bei mir im 14. Jahrhundert vor.
    Balthasar
    Canradus (aber wohl nur eine Form von Conrad)


    Manche wie Gottliebin oder Aberlin findet man in gängigen Namenslexika nicht mehr.
    Generell habe ich aber festgestellt, dass die Namen sich sehr stark wiederholen. Der Pool, aus dem die meisten Taufnamen gewählt werden, besteht nur als ca. 40 Namen. Siehe auch Statistik hier:
    Vornamen der Ahnen: Regionale Unterschiede? Modenamen vor 1900?


    Zitat

    ...bei mir auch massenhaft Rosinen... in den württembergischen Weinanbaugebieten im 18. Jahrhundert sehr verbreitet (ernsthaft). Frage mich, ob die ihre Trauben nie getrocknet haben oder einen anderen Namen dafür hatten - oder war das Absicht???
    anis

    Die Antwort darauf weiß ich auch nicht, würde mich aber interessieren. Meine Vorfahren, also auch die diversen Rosinas kommen aus Württemberg. Oft vom Neckar, wo bekanntermaßen viel Wein angebaut wird. Vielleicht hatten die wirklich einen anderen Begriff für Rosine. Meine Großmutter, eine Schwäbin, sagt heute noch stattdessen "Zibäbe"/Zibeben


    Das Grimm'sche Wörterbuch kennt beide Formen, also Rosine und Zibebe. Bei Zibebe steht: ZIBEBE, f., getrocknete grosze weinbeere, grosze kochrosine; eine über ganz Süddeutschland auszer dem Elsasz verbreitete bezeichnung, die jetzt, namentlich an verkehrsmittelpuncten, dem norddeutschen namen rosine zu weichen beginnt.
    http://germazope.uni-trier.de/…n=&verspattern=#GZ04206L0


    Könnte also gut sein, dass Rosine nur eine Frauenname war und eine getrockente Beere als Zibebe bezeichnet wurde.


    Gruß
    Alwine

  • Hallo Alwine,
    genau das habe ich mittlerweile auch in Erfahrung gebracht: Zibeben. Die Bezeichnung Rosine wurde nicht für die getrockneten Trauben genutzt - ganz so schräg waren unsere Ahnen also doch nicht drauf.
    (Rosine/a und Apollonia führen bei mir übrigens auch. Und Walpurg...mit p...)
    Gruß
    anis

  • (Rosine/a und Apollonia führen bei mir übrigens auch. Und Walpurg...mit p...)

    Hallo Anis,


    Ist ja erstaunlich, dass wir die gleichen "seltenen" Vornamen haben.
    Mich würde interessieren, welche Namen die häufigsten sind unter deinen württembergischen Ahnen. Ich habe in einen anderen Thread eine Liste eingestellt. (Regionale Unterschiede bei Vornamen). Es wäre nämlich interessant für mich, ob meine Liste nur für meine Familie oder ein paar Dörfer zutrifft oder für eine ganze Region.
    Wenn du Lust hast schreib deine doch dazu.


    Gruß Alwine

  • Hihihi,
    es gibt schon seltsame Wege, wie jemand in früheren Zeiten an seine Vornamen kam. Ein Mann aus meinem Heimatort (wohl im 19. Jh. geboren) hieß "Maria Josef". Und das kam so:
    Da Kinder in der Regel sehr schnell getauft wurden (innerhalb der ersten Tage) schnappten sich Verwandte und Nachbarn das Neugeborene und brachten es zur Pfarrkirche (im Nachbarort, immerhin 5 km Fußweg entfernt). Sie gingen direkt zur Kirche und stellten während der Taufe fest, dass niemand sicher wußte, ob es ein Mädchen oder ein Junge war (es waren weder die Eltern noch Geburtshelfer anwesend). Jemand meinte zu wissen, dass es ein Mädchen sein. Also bekam es den Namen "Maria".
    Nach der Taufe ging es mit dem Kind erst mal in die Kneipe, um das freudige Ereignis mit einigen Schnäpsen zu begießen. Da beschlossen die anwesenden Frauen, doch mal nachzusehen. Das Baby wurde "aufgepackt" ... und siehe da ... es war eindeutig ein Junge! :D
    Also dann: Das Kind wurde wieder eingepackt, es ging mit Paten und Nachbarn retour zur Kirche und der Pfarrer musste ein zweites Mal ran. So bekam der Kleine noch den Namen "Josef" dazu. :D - Tja, so war das damals auf dem Lande ...
    Grüße
    Bärbel

  • Also Bärbel


    ich bin platt - so eine story habe ich noch nie gehört! Suuuuper :harpist:


    Mich wundert nur dass der Papa nicht zur Taufe mitging - oder war der nach der Geburt noch hackedicht :evil: ?

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Mich wundert nur dass der Papa nicht zur Taufe mitging - oder war der nach der Geburt noch hackedicht :evil: ?

    Also ich kenne so eine ähnliche Geschichte. Da hat der angeheiterte Papa :wacko: seine neugeborene Tochter mit dem Namen Peter eintragen lassen. Die Anwesenheit des Papas ist also manchmal auch keine Hilfe.


    Viele Grüße,
    Anke

  • Hallo Maternus


    Der Vorname Erdmuthe kommt mir nicht merkwürdig vor.Es ist ein alter deutscher Vorname.Der Name Erdmute wurde oft zum Schutz gegen böse Erdgeister , die das erste Kind sterben ließen gegeben.Ich kenne den Namen deshalb weil ich in einem Chor eine Sangesschwester hatte die Erdmuthe hieß.


    Lg


    Ahrweiler

  • Bei mir in der Ahnenliste ist ein "Mattheis" ausgetaucht.


    Mattheis, oder auch Matthis habe ich recht oft gefunden, in Süddeutschland war der Name recht häufig. Es ist meines Wissens eine Kurzform von Matthias. In manchen Gegenden (u.a. im Allemannischen) wird heute noch häufig Matthis oder Mattheis als Spitzname für Männer mit dem Vornamen Matthias verwendet.


    Rossi

  • Namen, die sowohl männlich wie weiblich gemeint sein können, sind immer recht verwirrend.
    Ich hatte einmal per eMail Kontakt mit einem/einer Engelke XY. Wie sollte ich bloss antworten? "Sehr geehrter Herr, Sehr geehrte Frau XY?"
    Da musste ich erst einmal nachfragen, um was es sich handelte. Es war schließlich doch ein Mann, aber der Name kann auch einer Frau gehören. Er bedeutet ja schlicht "Engelchen", und ist sicher für einen Säugling passend, aber kaum für einen Erwachsenen.


    Ich erinnere mich auch an einen Jungen namens Marion, sowohl wie an Mädchen desselben Namens aus Schulzeiten.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)