merkwürdige Vornamen

  • Hallo Hina,


    aber wie Gisela schon schreibt: wohltuend, wen zwischen all den Annas, Barbaras und Elisabethen einmal ein erfrischend anderer Name kommt. Wäre interessant zu wissen, wie meine schwäbische Bauernfamilie seinerzeit auf die Idee kam, derart aus der Reihe zu tanzen, und ihrer Tochter einen offensichtlich eher in anderen Kreisen verbreiteten Namen zu geben. Ob es damals gerade ein aktuelles Vorbild gab? Da müßte man wohl einmal in württembergischen Adelshäusern nachforschen.


    Grüße


    Borgasse

  • eine "meiner" beiden Euphrosinen stammt aus einer Handwerkerfamile (17.Jhdt.)und ich weiß bisher nur, daß sie in Michelstadt/Odw. gestorben ist, wie auch ihre Eltern. Von allen weiß ich bisher nicht, wo sie geboren sind. die Familie ist vermutl. zugewandert.
    meine andere Euphrosyne kam im 18., Jhdt. aus einer wohl eher gebüldeten Familie in Thüringen.
    die eine ist übrigens eine Vorfahrin meiner Mutter, die andere eine meines Vaters.


    Borgasse: guck doch mal bei den Patinnen, wenn du die hast. Wenn da keine Euphrosine dabei ist (ansonsten würde sich eben hier die Frage stellen, woher die ihren Namen hätte), tut es vielleicht auch eine bildungsbeflissene Schulmeistergattin. Ansonsten glaube ich auch, daß gesellschaftliche Vorbilder neben den Paten eine besondere Rolle gespielt haben.
    lg
    Gisela


    PS gut finde ich auch "Appel" als Rufname für Apollonia oder "Krein(a)" für Katharina


    PPS in meinem oberen Beitrag hab ich mal "Midenamen" zu "Modenamen" verbessert. So sollte das eigentlch heißen.

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo,


    also ich habe jetzt neulich den Namen Charitas gelesen - ist mir vorher noch nie begegnet.


    Und dann habe ich noch den Namen Floria ( häufig im Zusammenhang Ilse/Ilsabe Floria).


    Viele Grüße
    Peggy

    Alles zerfällt zu Nichts, wird alt und stirbt und findet sein Ende.
    Menschen sterben, Eisen rostet, Holz verfault, Türme stürzen ein, Mauern zerbröckeln, Rosen verwelken.
    Auch Namen haben keinen Bestand über das Grab hinaus. Es sei denn, sie scheinen in den Büchern eines Gelehrten.
    Es ist die Feder, die den Menschen Unsterblichkeit verleiht.

    Master Wace - Roman de Rou


    http://www.ahnenforschung-sachsen-anhalt.de

  • Wäre interessant zu wissen, wie meine schwäbische Bauernfamilie seinerzeit auf die Idee kam, derart aus der Reihe zu tanzen, und ihrer Tochter einen offensichtlich eher in anderen Kreisen verbreiteten Namen zu geben.


    Ich habe auch mehrere Euphrosinen in meinen Daten, allesamt Bauern- bzw. Handwerkertöchter. Ich möchte doch stark bezweifeln, dass sich die jeweiligen Eltern in der griechischen Mythologie auskannten, dennoch denke ich gab es wohl mal eine Zeit, in der diese Namen (Euphrosine/-a, Appolonia, Thalia, Anastasia etc.) sowas wie 'in' waren.


    Rossi

  • in einem Nachbardorf bei mir lebte bis vor wenigen Jahren auch eine Frau mit dem Namen Appolonia. Er mag zwar aussergewöhnlich sein ich finde ihn aber schon schön. Was aber nicht an der Frau lag, die war im Gegensatz zu ihrem Namen für mich schon seltsam gewesen.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Noch mal hochgeschoben!


    Weiß jemand eventuell etwas darüber, in welcher Form sich diese Vornamen veränderten, oder zu was?


    Männl. : Rorich, Henne,


    Weibl. : Hebel,


    fand die Vornamen in einem alten Buch von1435, hab schon versucht zu googeln aber nichts gefunden,


    kann jemand helfen?


    lG

  • Hallo chranni


    Rorich ist eine Form von Roderich - Roderich war der letzte Gotenkönig.
    Herkunft: germanisch hroth = Ruhm und althochdeutsch rihhi = mächtig, reich
    Formen: Rederick, Rodrick, Rodney, Rod (englisch), Roderic, Rodrique (französisch), Roderich, Rorich, Rurich, Rörig (deutsch.), Rodrigo, Rodriguez (spanisch-portugiesisch)


    Bei Henne ist es schon schwieriger, dürfte jedoch eine norddeutsche Form von Johann sein.


    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann


  • Weiß jemand eventuell etwas darüber, in welcher Form sich diese Vornamen veränderten, oder zu was?


    Männl. : Rorich, Henne,
    lG


    Hallo Chrianni, diese Formen sind schon die veränderten Formen, sie haben sich soweit ich erkennen kann, nicht noch weiter verändert.
    zu Henne noch:
    1. da hat Hina schon zu einem Teil recht mit Johann.
    2. kann es manchmal auch noch von Heinrich kommen.
    "Heinrich" kam häufig auch in der Form "Henrich" vor und von da zu Henn(e) ist es nur ein kleiner Schritt.


    Ich bin dabei mal davon ausgegangen, daß es zumindest "Henn" auch als FN gibt und dann im FN-Duden nachgesehen.


    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Hina,


    wenn man mit der Nase draufgestoßen wird, erkennt man es auch, dabei ist es doch so naheliegend. Das der Gotenkönig so hieß wußte ich wohl, habe den aber nicht damit in Verbindung gebracht. BRETT v. d. K.! (Irgendwann, war schon mal Geld da!)


    hallo Kiehßela, =) sorry, nur einmal noch weil's so schön war.


    auch das ist gut erklärt, die hatten aber auch schon Familiennamen.


    Ganz herzlichen Dank Euch Beiden.


    Aber zu den Frauen gibt es nichts oder? Weibl. Vorname: HEBEL.


    kann man nichts machen, hätte ja sein können,


    liebe Grüsse Euch beiden, und :danke:


    christine

  • hallo Kiehßela, =) sorry, nur einmal noch weil's so schön war.


    auch das ist gut erklärt, die hatten aber auch schon Familiennamen.


    nur nochmal zur Erklärung: daß du nach Vornahmen gefragt hast, war mir (in meiner orthographischen Inkarnation als Gisela) schon klar. Aber für die sprachliche Herleitung der Bedeutung spielt das in diesem Fall keine Rolle, da FNs, die aus Vornamen enstanden sind, den gleichen Ursprung haben wie diese und daher die Erklärungen wechselseitig Gültigkeit haben.


    Natürlich werd ich Hebel mal im Hinterkopf behalten, ist mir aber im Gegensatz zu meiner Lieblingsabkürzung (Appel von Apollonia) bisher noch nicht begegnet.


    lg
    Gisela die sich manchmal anstellt wie Kiehßela :D

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  • Hallo Gisela,


    hoffe Du nimmst mir die Verunglimpfung nicht übel, aber das war doch zu schön.


    herzlichen Dank, für die weitere Aufklärung ( Appel hört sich auch gut an) und für das im Hinterkopf behalten


    lG,


    christine


    die sich auch manchmal so anstellt


  • hoffe Du nimmst mir die Verunglimpfung nicht übel, aber das war doch zu schön.
    ...............
    christine
    die sich auch manchmal so anstellt


    1. nö, ich mag das, wenn man meine Ironie mag :]
    2. da sind wir ja schon zwei


    lg
    Gisela

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  • Habe jetzt auch nochmal eine Frage hierzu:


    In einem Zeitungs-Beitrag (übrigens über den Sensations-Fund in Berlin-Mitte; Gräber anno 12xx aus der Zeit von Berlin-Cölln :D ) lese ich jetzt dauernd diesen folgenden weiblichen VN: REGULA.


    Woher kommt der, und was bedeutet er? *reine Neugierde*


    Danke!

  • Hallo Anna,
    jedenfalls kommt es aus dem lateinischen.
    ich denke, ist ist die weibliche Form von "regulus" und bedeutet daher "kleine Königin" "Prinzessin", allerdings als Vorname und nicht als "Berufsbezeichnung" :D
    Ich habe den Namen Regula schon öfter gehört, d.h. er kam öfter vor in früheren Zeiten.


    Es gibt zwar noch ein anderes lateinisches Wort, das Maßstab bedeutet, woher auch das deutsche "Regel" kommt, aber ich bin mir sicher, das trifft hier nicht zu.


    lg
    Gisela

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  • Hallo Ihr alle,


    wer von Euch hat bei den Vornamen der Ahnen so einen merkwürdigen Namen wie "Erdmuthe" drinnen, oder wer hat ähnliches.
    Es würde mich interessieren, wenn man die merkwürdigsten Namen schon mal gelesen hat, dann kann man vielleicht besser erkennen um was es sich handelt, wenn mal wieder etwas ähnliches drinnen steht.
    Ich habe jetzt ein paar Tage über diesen Namen gebrüthet und konnte es erst gar nicht so recht glauben, aber meine Mutter kannte den Namen.
    Also, wer hat auch so etwas.


    Grüße von Maternus :D

    Hallo, Matenus,


    dieser Name ist nicht ungewöhnlich. Habe ihn bereits als litauischen Vornamen gelesen. Richtung Provinz Ostpreussen.


    Freundliche Grüße
    Ahne

  • Na ja, so ein bißchen ungewöhnlich ist er schon, weil er nämlch eher seltener vorkommt. "ungewöhnlich" heißt ja nicht "gar nicht". Allerdings kommt er auch heute noch hin und wieder vor. Die Tochter eines Lehrers an unserer Schule hieß so. Aber das ist auch die einzige, die mir jemals lebendig vorgekommen ist.


    witzig finde ich auch den männlichen Voramen "Erdmann". Der ist allerdings wohl im 17. Jhdt. öfter vorgekommen. Ich habe auch einen bei meinen Ahnen.
    lg
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
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