Suche Kreutz bei Schneidemühl

  • Mein 1952 verstorbener Grossvater hat in den Kindertagen meines Vaters und seiner Geschwister um 1942 herum mal etwas zu der Familienherkunft der Familie Krotz aus Kreutz (mit "t") bei Scheidemühl gesagt haben, wohin er mit meinem Vater und den Geschwistern nach dem Krieg fahren wollte (was dann aufgrund der Flucht im Jahr 1945 aus Stettin, Pommern nichts mehr wurde).
    Mir ist das Schneidemühl/Netzkreis, Pommern bekannt, jedoch finde ich auf der Karte unter
    http://www.ourwebpages.net/pommern_ws/images/map24.gif


    nur das an der das westlich von Schneidemühl gelegene Bahnlinienkreuz mit dem gleichnamigen Ortsnamen "Kreuz" ohne "t". Wurde dieser Ort mal "Kreutz" geschrieben in der Zeit vor 1938 ?
    Ich habe nur etwas von der Gründung als Lukatz im Jahr 1701, der Umbenennung zu Lukatz-Kreuz nach Fertigstellung der beiden kreuzenden Bahnlinien im Jahr 1875 und wiederum 1936 zur Stadt Kreuz gelesen.
    Quellen:
    http://www.netzwelt.de/lexikon/Krzy%C5%BC_Wielkopolski.html
    http://www.netzekreis.de/ortschaften/kreuz/kreuz_haupt.html
    gelesen.


    Hat noch jemand Ideen welches "Kreutz" mit "t" in der Nähe von Schneidemühl gemeint sein könnte - gibt es da einen sehr kleinen Ort der auf kaum einer Landkarte verzeichnet ist?

    KROTZ,IWE/IVE,BONIN,WILLERT(Stettin);BACKHAUS(Kr.Naugard),KROTZ,
    ASSMANN(Luckow/Ahlbeck,Kr.Ueckermünde);WELS,HAHN(Kr.Landsb.Warthe);ADAM,
    LEHMANN(Gudzyn/Rakwitz,Posen),KRAUTHOFF(Ziegenort/Kr.Ueckermünde &Waldthurn+Tännesberg/bayr.Ob.pfalz)

    2 Mal editiert, zuletzt von akroell ()

  • Ich habe die äußerst genaue Landesaufnahme des Staatsministers Freiherrn v. Schroetter vom Jahre 1796 geprüft: in der Nähe von Schneidemühl findet sich keine Ortschaft des Namens KREUZ bzw. KREUTZ. Auch in der 1789 von Johann Friedrich Goldbeck herausgegebenen Topographie Westpreußens wird eine Ortschaft KREUZ bzw. KREUTZ nicht genannt; hier wird lediglich der im Landkreis Inowroclaw (später: Hohensalza) gelegene königliche emphyteutische Krug KREUTZKRUG erwähnt, der zu Gniewkowo (später: Argenau) eingepfarrt war.


    Im vorliegenden Fall dürfte doch wohl der Eisenbahnknotenpunkt KREUZ südwestl. von Schneidemühl gemeint sein (an der Schreibweise 'Kreuz' ohne 'tz' würde ich mich nicht stoßen). Allerdings kann ich mir nur schlecht vorstellen, daß sich der Familienname KROTZ von dieser modernen Stadt herleiten soll.

  • Erstmal Joachim, danke für Deine informativen Hinweise.


    "Angeblich"... so wohl die damalige Aussage meines Grossvaters gegenüber seiner Kinder (Jahrgänge 1930-1937), wäre "unser" Familienname Krotz ursprünglich Kreutz gewesen und nur durch einen Schreibfehler in einem Kirchenbuch "verfälscht" worden. Angeblich hätte er belegen können das die Familie ursprünglich "von Kreutz" aus dem gleichnamigen Ort gewesen wären, jedoch ihren Titel verloren/verkauft hätten.
    Natürlich klingt diese Aussage "abenteuerlich" und ob es nur eine Geschichte für seine Kinder war oder er zumindest selbst daran glaubte wissen wir nicht.
    Nach der Flucht aus Stettin nach Bergen/Rügen blieb ihm bis zu seinem Tod 1952 nicht mehr die Gesundheit, Zeit und Reisemöglichkeit um wie geplant nach "Kreutz bei Schneidemühl" zu fahren.
    Wir; mein Vater, seine Schwester und ich wollen versuchen von verschiedenen Seiten diese Theorie entweder zu belegen oder zu entkräften - die belegbare Wahrheit zu finden.
    Leider sind wir mit der Ahnenforschung beim Familiennamen "Krotz" erst bei dem Vater Ferdinand Krotz, meines 1864 in Stettin geborenen Urgrossvater Hermann Krotz angelangt. In diesem Winter werden wir jedoch einige Microfilme mit Kirchenbüchern aus Stettin aufgeteilt unter uns, durchschauen um weiter in die Vergangenheit zu kommen.

    KROTZ,IWE/IVE,BONIN,WILLERT(Stettin);BACKHAUS(Kr.Naugard),KROTZ,
    ASSMANN(Luckow/Ahlbeck,Kr.Ueckermünde);WELS,HAHN(Kr.Landsb.Warthe);ADAM,
    LEHMANN(Gudzyn/Rakwitz,Posen),KRAUTHOFF(Ziegenort/Kr.Ueckermünde &Waldthurn+Tännesberg/bayr.Ob.pfalz)

  • Hallo Michi, herzlichen danke für Deinen Tip.
    Von diesem Kreutz hatte ich auch schonmal was gelesen, es aber nicht auf einer Landkarte gefunden und kann daher nicht einschätzen, ob man sagen könnte das es sich um das "Kreutz bei Schneidemühl" handelt.


    Aus dem Text des von Dir gesendeten Link:
    "Zum 1. Oktober 1938 wurde der Kreis Bomst aufgelöst.


    Zum Kreis Grünberg i. Schles. in der Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Liegnitz traten:


    die Gemeinden Bruchdorf, Fleißwiese, Friedendorf, Kreutz, Ostlinde, Ostweide, Pfalzdorf, Ruden, Schönforst und Schwenten."


    Hat jemand eine Karte mit den einzeichnungen der kleinen Orte von diesem Gebiet und würde bitte mal schauen wieweit dieses Kreutz von Schneidemühl lag? Oder handelt es sich um den gleichen Ort der aufgrund seines Bahnkreuzes "Kreuz" genannt wurde ?


    Ich habe bisher nur von Pommern solche Karten (vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie) und baue mein Archiv erst Stück für Stück auf.

    KROTZ,IWE/IVE,BONIN,WILLERT(Stettin);BACKHAUS(Kr.Naugard),KROTZ,
    ASSMANN(Luckow/Ahlbeck,Kr.Ueckermünde);WELS,HAHN(Kr.Landsb.Warthe);ADAM,
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    Einmal editiert, zuletzt von akroell ()

  • Die Landgemeinde KREUTZ im Kreise Grünberg, Niederschlesien, die im Jahre 1938 insgesamt 257 Einwohner zählte, lag 35 km nordostwärts von Grünberg (heute: Zielona Góra).


    Die schlesische Ortschaft KREUTZ darf nicht verwechselt werden mit der im Netzekreis gelegenen Stadt KREUZ a.d. OSTBAHN (heute: Krzyz), die rd. 60 km südwestl. von Schneidemühl (heute: Pila) liegt (genau: 16° 3' östl. Länge, 52° 53' nördl. Breite). Dieses nahe am Netze-Fluß gelegene Eisenbahnkreuz wurde immer KREUZ (nie Kreutz) geschrieben.


    Was Forschungen in STETTIN anlangt, so darf daran erinnert werden, daß es großartige Adreßbücher (früher 'Wohnungsanzeiger' genannt) von Stettin gibt. Hier denke ich vor allem an die Ausgaben von 1817, 1829, 1856, 1863, 1866, 1870 und 1880. Es darf empfohlen werden, sich vom 'POMMERSCHEN GREIF e.V. - Verein für pommersche Familien- und Ortsgeschichte' beraten zu lassen, der einen speziellen Ansprechpartner für den Kreis Stettin ausweist [vgl. http://www. pommerscher-greif.de].

  • Hallo
    Kreuz liegt genau 60 Km von Schneidemühl entfern. Vom D- Zug Berlin- Königsberg genau eine Station.
    Der Ort Kreuz an der Bahn wurde aber auch erst mit der Bahn 1880 gegründet. Vorher gehörte das Gebiet nämlich u.a, zu Eichberg oder Lubs.
    Das Gebiet war durchweg Evangelisch. Die Kirchenbücher des Gebietes sind 1945 mitgenommen worden. Sie sind aber nach einem halben Jahr von den Russen zurückgeschickt worden und niemals in Kreuz aufgetaucht. Heute existieren nur noch Zweitschriften bis ca 1780. Die müßten aber in Posen lagern.

  • Erstmal ein weiteres Danke an Joachim und Schlumpf.
    Mal "angenommen" die Aussage meines Grossvaters zur versehentlichen Namensveränderung in einem Kirchenbuch aus dem Familiennamen "Kreutz" zu "Krotz" würde stimmen, muss dies VOR ca. 1840 passiert sein, denn bis dahin wissen wir die Vorfahren der Familie Krotz in Stettin mit dem Familiennamen Krotz in den Kirchenbucheintragungen.
    Der Vater meines im Jahr 1864 in Stettin geborenen Urgrossvaters wird im Taufeintrag mit Ferdinand Krotz angegeben.

    KROTZ,IWE/IVE,BONIN,WILLERT(Stettin);BACKHAUS(Kr.Naugard),KROTZ,
    ASSMANN(Luckow/Ahlbeck,Kr.Ueckermünde);WELS,HAHN(Kr.Landsb.Warthe);ADAM,
    LEHMANN(Gudzyn/Rakwitz,Posen),KRAUTHOFF(Ziegenort/Kr.Ueckermünde &Waldthurn+Tännesberg/bayr.Ob.pfalz)