Eigenthümer

  • In einer Urkunde habe ich den Hinweis, dass mein Vorfahre "Eigenthümer" von Beruf war. Ich kann mir nur nicht richtig vorstellen, was das für ein Beruf sein soll. War er einfach nur reich und musste nicht "körperlich" arbeiten, oder hat er etwas besessen, das Geld abwarf? Oder war er im Gegenteil arbeitslos, hat vielleicht aber ein Haus besessen und man hat das nur etwas euphemistisch umschrieben? Ihr seht - keinen Schimmer.
    Kann mich jemand aufklären?
    LG
    Ela
    PS. Das war der Valentinus Klinski, irgendwo in Schlesien, lebte um 1845.

  • für mich hört sich das so an, als ob man ein Eigenthümer war, wenn man ein eigenes Haus o.ä. besessen hat.


    Hab leider auch nix genaueres gefunden!!!!

  • Hallo Ela,


    in welchem Zusammenhang wurde er denn in der Urkunde als Eigenthümer erwähnt, oder stand dort Nur "Beruf: Eigenthümer"?


    Gruß,
    Bernd

  • Oh, wo du so genau fragst, von "Beruf" an sich steht da eigentlich nix... :(


    Also, dass ist die schon im anderen Thread von mir erwähnte Sterbeurkunde des Michael Klinski. In dieser Urkunde sind auch seine Eltern erwähnt. Es steht ungefähr da:
    ... der Komornik Michael Klinski, 41 Jahre alt, katholischer Religion ... Sohn des Eigenthümers Valentin Klinski und dessen Ehefrau Katharina, geb. Przybylska.


    Also ist Eigentümer vielleicht gar nicht als Beruf gemeint sondern als, ja, "Ehrenbezeichnung", so etwas wie "Porschebesitzer" oder "Millionär"?


    Also, ich merk schon, als Ahnenforscher muss man ein Tausendsassa sein auf allen Gebieten. Einerseits sehr präsize aber andererseits mit Ungenauigkeiten leben können. Spannend spannend ... :)


    Ela

  • Hallo Ela,


    Oft sind diese Bezeichnungen keine Berufe im heutigen Sinne, sondern geben eher den Stand einer Person an (hatte er z.B. einen eigenen Hof oder musste er für andere Bauern arbeiten). Manchmal werden an dieser Stelle auch Ehrenämter erwähnt. Bei mir gibt es z.B. einige Gerichtsschöppen und Kirchenväter - die waren aber "hauptberuflich" eigentlich Bauern.


    Wäre aber schon interessant, Eigentümer von was Dein Vorfahre war...

  • Hallo,


    bei mir gibts als Beruf (!) (in Urkunden so eingetragen) Hausbesitzer oder Privatier, also Standesbezeichnungen und so würde ich den Eigenthümer auch sehen


    Gruß Marlies

  • Hallo Ela,


    ein Teil meiner Vorfahren aus Schlesien wurden als "Häusler" bezeichnet. Dieses sagte aus, dass sie ein Haus (meist mit Kleingarten) vom Grundherrn erhielten, das Haus aber im Besitz des Grundherrn blieb.


    Ich vermute deshalb, das ein "Eigenthümer" unabhängig vom Grundherrn war und sein eigenes Haus besaß.


    Wie gesagt, eine Vermutung. Probier es doch einmal über die Schlesien-Liste, vielleicht ist "Eigenthümer" ein gängiger Begriff in anderen Schlesischen Kirchenbüchern.


    Gruß,
    Bernd

  • Hallo,
    dardurch ergibt sich aber die Frage , wo träge ich es ein, bis jetzt habe ich solche Bezeichnungen oder aber eben den Beruf ,bei der Sparte BERUF abgeheftet


    Liebe Grüsse
    Monika

    Dauersuche
    Dargies,Vorrath im Memelland
    Mai,Jüttner aus Waldenburg Schlesien
    Williges,Gund(e)lach aus Helsa,Grossalmerode/Hessen
    Hagemann,Richter, aus Vorpommern
    Fago,Romba aus Lötzen, Jagodnen und Umgebung
    Meyn,Behrmann aus Haseldorf,Haselau,Wedel

  • Zitat

    Original von Monika
    dardurch ergibt sich aber die Frage , wo träge ich es ein, bis jetzt habe ich solche Bezeichnungen oder aber eben den Beruf ,bei der Sparte BERUF abgeheftet


    Hallo Monika,


    ich habe solche Angaben in die NOTIZEN geschrieben. Das derjenige ein Haus besessen hat, sagt ja noch nicht aus welchen Beruf er ausübte.


    Beispiel:
    Wenn ich in den Kirchenbüchern Angaben finde wie, "Der Ackermann und Hausherr Heribert Mustermann zu Musterstadt...", kommt der "Ackermann" in die Sparte BERUF und der "Hausherr" in die NOTIZEN.
    Aber letztendlich ist es Geschmackssache. Ich habe auch schon viele Listen gesehen, bei denen beide Angaben unter BERUF standen.


    Gruß,
    Bernd

  • Hallo Bernd,
    meist steht in den Unterlagen nur "Häusler" oder ähnliches ,habe z.b. einen Eintrag"Privatier".Muss ich mal drüber nachdenken, wo ich das anders hinschreibe.


    Liebe Grüsse
    Monika

    Dauersuche
    Dargies,Vorrath im Memelland
    Mai,Jüttner aus Waldenburg Schlesien
    Williges,Gund(e)lach aus Helsa,Grossalmerode/Hessen
    Hagemann,Richter, aus Vorpommern
    Fago,Romba aus Lötzen, Jagodnen und Umgebung
    Meyn,Behrmann aus Haseldorf,Haselau,Wedel

  • Zumindest in die heutige Zeit übertragen würde ich Eigentümer so verstehen, dass derjenige ein (oder mehrere) Häuser/Immobilien besitzt und von Mieteinnahmen etc. lebt.


    Rossi

  • Also - ich hab jetzt alle Kopien von den Urkunden, die meine Großtante hatte. Aus einer Abschrift geht hervor, dass Valentin von Beruf "Landwirt" war. Ausgehend von euren Antworten denke ich also, dass er Landwirt war und das Land sowie sein Haus auch ihm gehörten!


    Ich hab jetzt mal beide Angaben - Eigentümer und Landwirt - in meine Spalte "Beruf" geschrieben, weil sie sich ja gegenseitig in der Aussage ergänzen.