Familien im Raum Elberfeld um 1550

  • Zu meiner Überraschung habe ich im letzten Winter festgestellt, dass meine Vorfahrenfamilie Zernecke in Danzig auch wieder Ahnen aus dem jetzigen NRW hatten.
    Die folgenden Familien lebten im Raum Elberfeld. Reinhard Bernsau, Urgroßvater meiner Danzigerin Esther Bernsau war ein unehelicher Sohn von Wilhelm von Bernsau, aber diesen ganzen Clan aufzulisten habe ich schnell wieder aufgegeben, sowas ufert dann schnell aus und ich habe wirklich nicht die Absicht, dann irgendwie zu Karl dem Großen zu gelangen.
    Hier also nur die gut bürgerlichen Familien:
    BERNSAU, 1550, Elberfeld, Danzig
    EBELER, 1615, Dinslaken
    GRUNDSCHÜTTEL (HÜNNINGHAUS), 1525, Elberfeld
    ROSSDELLE, 1540
    VOM LOH, 1540
    VOM SCHEID (ZUR MÜHLEN), 1530, Neviges

  • Hallo Rotraud,


    leider kann ich Dir zu Personen mit diesen Namen nichts mitteilen, aber zu einer eventuellen räumlichen Zuordnung:


    in Velbert-Neviges existiert eine Bernsaustraße und den Namen "von Scheid" habe ich vor einigen Jahren im Zusammenhang mit Hofesnamenforschung im Bereich Neviges auch schon mal gehört.


    In Heiligenhaus (westlich an Velbert angrenzend und bis etwa 1890/1900 Bestandteil der ehemaligen Bürgermeisterei Velbert) gibt es eine Rossdeller Straße.


    Den Namen "Ebeler" verbinde ich mit einem Uhrengeschäft (inkl. einem doch recht sehenswerten Uhrenmuseum) in W'tal-Elberfeld (Poststraße) und Loh ist meines Wissens ein Stadtteilbezirk in Elberfeld.


    Der Name "Grundschüttel" kommt mir zwar auch bekannt vor, allerdings denke ich da spontan an den Namen einer Bushaltestelle, leider weiß ich nicht mehr wo diese liegt.


    Übrigens sind interessanterweise Teile von Neviges (früher "Hardenberg") nach Wuppertal eingemeindet worden, also hängen m.E. die Ursprünge der Namen irgendwie räumlich zusammen.


    Gruß aus dem Rheinland...
    Henk

  • Danke Henk, ein paar Mitglieder dieser Familien habe ich schon ausfindig gemacht, aber im Moment ruht die Sache, bis ich mal dazu komme, ins Archiv in Wuppertal zu fahren.
    Es gibt wohl auch eine CD zu Kirchenbüchern in Elberfeld, aber dann fehlen sicher alle, die da außerhalb gewohnt haben.
    "Mein" Bernsau war Reinhard Bernsau,ein unehelicher Sohn des Wilhelm von Bernsau. Er war Richter in Neviges und hat wohl auch das Gut Hardenberg verwaltet.
    Aber es ist interessant, dass diese Familiennamen in der Gegend noch in den Straßennamen vorkommen. "Rossdelle" könnte natürlich auch eine Ortsbezeichnung sein, nach der die Familie benannt wurde.

  • Hallo Rotraud,


    ... oder umgekehrt.


    Falls ich kommende Woche etwas Zeit finden sollte, versuche ich die genaue Lage der entsprechenden Hofes- oder Gewannennamen zu identifizieren. Leider kann ich da nur auf alte Karten bzw. Bücher zurückgreifen, die erst gegen 1820 oder so aufgestellt wurden.


    Ich melde mich also wieder.


    Gruß aus dem Rheinland...
    Henk

  • Das fände ich sehr nett. Ich finde es schön, dass du gerade neu im Forum bist und schon bereit, anderen weiter zu helfen.
    Ich hoffe, dass wir hier auch was für dich haben.

  • Hallo Rotraud,
    Neviges gehört seit 1975 zu Velbert.
    Interessant ist vieleicht das dortige Stadtarchiv unter http://www.velbert.de.


    Zu BERNSAU finde ich in einer kleinen Broschüre der Stadt Velbert folgenden Satz:
    Schon 1551 erhielten die Bauern von Hardenberg von ihrem Landesherrn WILHELM VON BERNSAU für 200 Reichtaler die persönliche Freiheit und das Recht, sich frei zu verheiraten.


    Zu VON SCHEID:
    Lutz von Scheidt ist 1. Vorsitzender des Bergischen Vereins für Familienforschung http://www.bvff.de.


    In Wuppertal gibt es ebenfalls ein Stadtarchiv http://www.wuppertal.de, das bisher bei Email-Anfragen kurzfristig geantwortet hat


    Zu VON LOH:
    Bei uns gibt es einen ganzen Stadtteil Wuppertal-Loh mit Loher Straße ...

    Gruß aus dem Bergischen Land
    Lothar

  • Hallo Rotraud,


    Deine ROSSDELLE Vorfahren dürften sicher was mit Heiligenhaus zu tun haben, wo es einen "Reiterhof Rossdelle" und eine Rossdeller Straße gibt.



    Gruß


    Ulli

  • hallo Ihr Elberfelder-Sucher..........spez. Henk van de Lücht........


    das Geschäft (Uhren, Schmuck und sehenswertes Uhrenmuseum)
    das Henk van de Lücht in Elberfeld benennt,
    wird von einer Fam. Abeler und nicht Ebeler betrieben.


    Der "Loh" ist ein Stadtbezirk der zu Barmen zählt.
    Loher strasse ist korrekt, gab sogar mal einen Bahnhof der DB Loh.
    heute nur noch Schwebebahnhaltestelle.

  • Hallo Yarisha, vielen Dank. Die Sache mit der Lohmühle als Ursprung des Namens macht auf jeden Fall Sinn und ich hatte mir auch so etwas vorgestellt. Peter und Johannes Loh sind sehr wahrscheinlich Verwandte meiner Anna vom LOH, die mit Konrad ROSSDELLE verheiratet war. Deren Tochter Anna (Rossdelle oder auch vom Loo) + Elberfeld (Barmen) 19.05.1618. Sie war mit Johann GRUNDSCHÜTTEL gnt. HÜNNINGHAUS, Kaufhändler im Hof zu Barmen, * um 1545, + Barmen vor 1603 verheiratet. Ihre Tochter Anna* um 1575, + Elberfeld an der Pest. 15.08.1630 oo 16.07.1603 Wilhelm BERNSAU.
    Dieser Wilhelm war ein Sohn von Reinhard Bernsau, , Richter in Neviges, * Neviges um 1540, + Elberfeld 23.12.1615 oo um 1565 Christine Vom Scheidt (Zur Mühlen).
    Das sieht ja so aus, als ob es sich lohnt, da einige Spuren zu verfolgen. Bislang habe ich wohl die Familie des Wilhelm von Bernsau, Vater von Reinhard, war aber eigentlich mehr an den anderen Elberfelder Familien interessiert.

  • Hallo Rotraut,
    unter folgender Webadresse ist ein guter Stadtplan von Heiligenhaus zu finden: http://www.rvr-online.de
    immer wieder in die Karte klicken, der Maßstab wird dann immer besser. Wenn dann der Plan von Heiligenhaus im Fenster erscheint ist dort in größeren Buchstaben die Ortsbezeichnung "Wassermangel" zu lesen etwas nordöstlich davon ist der Hof "Rossdelle"
    In der "Müffling-Karte" von 1823 sind die Gebäude nicht zu erkennen.
    Bei der "Uraufnahme" vom Jahre 1843 sind mehrere Gebäude eingezeichnet, die an der Stelle stehen, bei der in der "preußischen Landesaufnahme " von 1892 der Name "Rossdelle" steht
    Einen Hof Hünninghaus habe ich nicht gefunden. Meine historischen Karten gehen allerdings auch nur bis Heiligenhaus Wülfrath, Haan, weil für mich nur Düsseldorf und die angrenzenden Orte interessant sind.
    Mit freundlichen Grüßen Ihr
    Wilfried Krüll

  • Auch eine schöne Karte. Ich hatte mittlerweile einen Reiterhof "Rossdelle" in der passenden Gegend entdeckt. Bei Hagen gab es auch "Grundschöttel", die wohl im Zusammenhang mit "Hünninghaus" stehen. Zu "Hünninghausen" habe ich im Netz eine interessante Seite von Dr. Helmut Hennighausen gefunden, der sehr viel zu diesem Namen zusammen getragen hat, unter anderem: "Hünninghausen war ein Wohnplatz in der Gem. Hiddinghausen, auch als Hunninghuson bezeichnet, möglicherweise identisch mit dem Gut Hunyninchusen 1482 zum Gericht Schwelm gehörend. " Das käme örtlich jedenfalls hin, wie auch "1571 wird Johann Huenninghaus in die Garninnung aufgenommen und wird durch den Garnhandel bald sehr vermögend. Diese Familie war in der zweiten Hälfte des 17. Jh. in Barmen - Rittershausen und Schwelm ( bis 1829) ansässig. ".
    Es ist schon toll, was man im Netz alles findet, weil nette Leute ihr Wissen veröffentlichen oder wie du hier Tipps geben.

  • Hallo rotraud, es hat leider ein wenig gedauert, aber ich habe eventuell etwas Interessantes: Im Urkataster (etwa 1824) ist die Rosdelle in der Untergemeinde Isenbügel der Bürgermeisterei Velbert verzeichnet. Die sogenannte Mutterrolle, im weitesten Sinne der Vorläufer des heutigen Grundbuches, gibt als Eigentümer "Domainen Lud. Bremer von der Schulenburg Gert Friedrich" an. Für die Namen vom Loh / vom Scheidt / zur Mühlen habe ich insgesamt 10 verschiedene mögliche Höfe oder Gewannen in den Bürgermeistereien Velbert und Hardenberg (später Neviges) gefunden, die Untergemeinden Velbert und Krehwinkel noch nicht mitgerechnet, so daß deren Identifizierung recht schwer werden könnte. Hier dazu einige Namen: Fr.herr von Wendt / Kremberg / von Collenbach / Heinerich / Blumentrath / Rudenhaus / Giesenhaus / Maas / Rademacher. Allgemein gilt: die erste wirklich flächendeckende Darstellung aller Höfe und Gewannen ist das Urkataster, i.d.R. ca. 1815-1830 aufgestellt. Darin wurden sämtliche bestehenden Gebäude / Höfe und die nutzbaren Flächen der Erhebung von Steuern wegen aufgenommen (da haben die Preußen von Napoleon doch etwas gelernt...). Zeitlich davor anzusiedeln gibt es leider für unsere Region kein flächendeckendes Kartenmateriel mit dieser Vollständigkeit. Gruß Henk

  • Hallo Henk, danke für das Nachschlagen! Sieht so aus, als käme ich um einen Besuch im Stadtarchiv Wuppertal nicht herum. Ich vermute, dass diese gleichnamigen Höfe auf Verwandtschaften untereinander hindeuten - aber es kann auch ganz anders sein, wenn es um gleiche Flurbeschaffenheit usw. geht.
    Im Moment liegen diese Familien bei mir etwas "auf Eis", aber es sieht so aus, als ob diese Suche noch ganz interessant wird. Zum Glück ist Wuppertal nicht so extrem weit von hier - ich denke etwas über eine Stunde - weil man erfahrungsgemäß mit winem Besuch gar nicht auskommt. Aber Kirchenbücher, die so weit zurückreichen sind auch recht selten...