Was heisst subditi und maleninio ?

  • Hallo,


    Ein Taufeintrag aus Böhmen:


    babtisata est Anna filia legit Jacobi Czulik inquilini et Annae Dworzakoanae subditi Cheyno.
    Levans Anna Saukupowa Maleninio Anna Czenkowa


    mfg
    Helmut

  • Ich habe leider nur Abschriften. Da gibt es allerdings immer wieder ähnliches. z.B.:


    Baptizatus est Laurentius filius Mathiae Maresch gazarius Elisabeth conjugum subditorum Cheynoviensium


    Natus et baptisatus est Adalbertus filius Josefi Chalupsky et Rosinae Marschowa conjugum subd. cheysoviensius


    Mathias legitimus filus Wenceslai Rak cauponis Mitrovicensis cum Maria legitima filia def: Mathiae Lhotak ex Nemisohlo uterq. subditus domo Nemischl.


    * Ludmilla subdita Stemischlio
    Parentes Martinus Trpka inquilinus mitrovicensis, Catharina uxor uterque. Nemischlio subdituis
    Patrini Ludmilla Trpkova Rustici et judicy mitrovicensis Wenceslai uxor Mtrovicio 12



    Hlassivio et Podolio ambo subditi Cheynoviensio
    copulatus est honestus juvenis Josephus filius defuncti Martini Chalupsky Hlassivio et honesta ancilla Rosina filia defuncti Jacobi Maress Podolio



    Baptizatus Jacobus filius Joannis Czulik et Dorothea hujus subditi Cheg,.


    Baptizatus gemini Anna Maria et Ludmilla filiae Joannis Dworczak et Mariae conjugis subd. Cheg.

  • Hallo, "subditi" bedeutet in diesem Zusammenhang wohl "Untert(h)an(in)" bzw. "Untert(h)an(in) von".


    Grüssle, Willi Braunwald

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  • Hallo Willi,


    Ich glaube das macht Sinn, auch wenn mir Untertan etwas hart klingt. Bei einigen anderen habe ich den Zusatz "Liberi", also "Freie" gefunden. Da bei den meisten meiner Vorfahren, wo die Eintragungen auf Tschechisch sind, als Beruf "Domkare" = Häusler, Kätner angegeben ist (zum Unterschied von selbstständigen Bauern), würde ich nun meinen, dass es sich bei den subditi um "Unfreie", also vom Grundbesitzer abhängige handeln könnte.


    mfg

  • Zitat

    Original von hlein
    auch wenn mir Untertan etwas hart klingt.


    Hallo, in meiner Meinung ist da nichts hartes oder abwertendes dran. Der Begriff Untertan umfasst hierbei lediglich als Sammelbegriff alle Menschen, ob "Freie", "Leibeigene" oder sonstige, die unter der Macht (z.B. Gerichtsbarkeit) einer bestimmten Herrschaft stehen.


    Auch im kirchlichen Umfeld wurde subditi verwendet als Begriff für Leute, welche die Herrschaft Gottes oder der Kirche für sich akzeptiert und angenommen hatten.


    Hier noch ein kleines Beispiel aus dem Osnabrücker Friedensvertrag von 1648 (Westfälischer Friede):


    "Dies alles soll auch für diejenigen Personen uneingeschränkte Geltung haben, die nicht Untertanen und Vasallen (subditi et vasalli) der Kaiserlichen Majestät und des Hauses Österreich (domus Austriaca) sind."


    Quelle: http://www.lwl.org/westfaelisc…40&url_tabelle=tab_quelle


    Grüssle, Willi Braunwald

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