Nachnamen in lat. Schrift

  • Hallo,


    ich nehme an das hat einen ganz banalen Grund:


    Es dient lediglich dazu das sich der Name vom übrigen Text hervorhebt. Wäre er auch in deutscher Schrift geschrieben, würde er im restlichen Text untergehen.


    Gruß,
    Bernd

  • vielleicht einfach, weil der pfarrer zeigen wollte dass er beides kann... ;-)


    ich hab dieses phänomen in den kirchenbüchern auch schon beobachtet (v.a. im 19.jh.): vor- und familiennamen in lat.schrift den rest in kurrent. ähnliches habe ich auch in verträgen und amtlichen okumenten aus dieser zeit entdeckt -- nur sind da die überschriften der einzelnen abschnitte in lateinischer schrift. ich glaube, dass das einfach zur hervorhebung diente . so wie man heute halt am computer auf kursiv oder fett umstelt...


    lg

    Hauptforschungsgebiet: KÄRNTEN (Ö)
    Ö - Wien: Kibitz, Hatschka
    D - Koblenz: Melles/Milles, Hert
    F - Correze: Rauly, Bouisson/Bouhyson/Bouissou
    näheres auf meiner Homepage (letztes Update: 28. September 2007)

  • Ich besitze das Poesiealbum, dass meine Oma in Schlesien zur Zeit ihrer Konfirmation hatte, das war ungefähr 1895. Die Eintragungen sind alle in Sütterlin, aber die Unterschriften sind fast alle in lateinischer Schrift. Keine Ahnung, ob das allgemein üblich war.

  • Hallo,
    ich möchte hier gleich einmal anknüpfen:


    Mir ist aufgefallen, dass bei Einträgen im Kirchenbuch um 1700 häufig an den Namen der Ehefrau ein "in" "inn" angehangen ist, war das damals ähnlich dem russischen("a") so üblich? Der Name des Vaters z.B. "Seyler" aus der Tochter wird zur Trauung eine geb. "Seylerin(n)"


    Gruß
    Rainer

  • Das kommt bei mir auch oft vor - Waldenmayer(in),... - aber auch
    noch heute wird bei uns in der Umgangsprache, vor allen Dingen bei
    älteren Leuten, z.B. Waldenmayerre was heißt Waldenmayerin, diese
    Silbe benützt.

  • Das ist wohl in etlichen Teilen Deutschlands verbreitet gewesen. Bei uns hat man eher gesagt, die "Seylersche" oder ähnlich. Ich habe erst neulich richtig begriffen, dass der "Meersche" oder auch "Meerske" kein Vorname ist, sondern die Frau eines Schulten (Schulzen) so genannt wurde, also eigentlich "Meiersche". Er hieß dann zum Beispiel "Schulte Osthoff" und sie "Meerske Osthoff", eventuell als Zusatz zum Geburtsnamen, den die Frauen häufig auch behielten, also etwa "Anna Eckenpoel genannt Meerske Osthoff".