Ernst Anschütz 1780 - 1861

  • Hallo,
    er gehörte zu den berühmten Thüringern:



    Thüringer textete Weihnachtslieder
    Ernst Anschütz wurde vor 225 Jahren nahe Suhl geboren
    (Beilage zur MOZ vom 26.11.2005)


    Sein Weihnachtslied „O Tannenbaum" kennt jeder, seinen Namen und seine Herkunft nur wenige:
    Der Liedsammler, Texter und Komponist Ernst Gebhard Salomon Anschütz wurde am 28. Oktober 1780 - vor 225 Jahren - in Goldlauter bei Suhl geboren.
    Auch „Fuchs, du hast die Gans gestohlen" oder „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach" stammen aus der Feder von Anschütz.
    Sein „Musikalisches Schulgesangbuch in drei Bänden" machte ihn zu einem der Väter des Schulsingens in Deutschland.
    Sein Geburtsort, die heute 3000 Einwohner zählende Gemeinde Goldlauter-Heidersbach, will Anschütz zum Jubiläum ein Denkmal setzen.
    Der russische Künstler Vitalij Sidorov aus der Partnerstadt Kaluga schnitzte Symbole in eine Holzstele: Tannenbaum, Mühle und Fuchs dürfen da natürlich nicht fehlen.
    Eine Straße ist bereits nach Anschütz benannt.
    Auch eine Tafel und ein Gedenkstein am Pfarrhaus künden von seinem Wirken.
    Obwohl Anschütz die meiste Zeit seines Lebens in Leipzig verbrachte, zählt er zur Riege der Texter und Komponisten, die Thüringen zu einem Zentrum der deutschen Volksweisen machte.
    So lebte der Texter von „Hoch auf dem gelben Wagen", Rudolf Baumbach, in Meiningen und der Schöpfer von „Weißt Du wie viel Sternlein stehen", Wilhelm Hey, in Ichtershausen (Ilm-Kreis).
    Auch der Text zu „Töchter Zions" stammt aus einer Thüringer Feder.
    Er wird dem 1798 in Wiehe (Kyffhäuserkreis) geborenen späteren Philologen Heinrich Ranke zugeschrieben. Der Theologe und Schriftsteller Johannes Daniel Falk, der 1826 in Weimar starb, textete „O du fröhliche".
    Als Pfarrerssohn besuchte Ernst Anschütz das Gymnasium im südthüringischen Schleusingen. Er studierte in Leipzig Theologie und schloss es 1802 als Magister ab.
    50 Jahre lang arbeitete Anschütz als Lehrer in Leipzig. Zudem war er dort an der Neuen Kirche als Organist tätig. Anschütz spielte und unterrichtete sieben Instrumente und galt als leidenschaftlicher Schachspieler.
    Mit seiner Frau Amalia, die er 1812 heiratete, und acht Kindern lebte er in bescheidenen Verhältnissen.
    Mehr als zehn Jahre lang sammelte Anschütz intensiv Kinder-, Volksund Kunstlieder, schrieb viele Melodien und Texte. „Wenn ich ein Vöglein wär" wird ihm ebenso zugeschrieben wie „Alle Jahre wieder".
    Viele Lieder arbeitete Anschütz kindgerecht auf.
    Und hätte er nicht die schwülstigen Verse eines enttäuschten Liebhabers 1824 zum Weihnachtslied umfunktioniert, so wäre „O Tannenbaum" wohl ziemlich unpopulär geblieben.
    Anschütz starb am 18. Dezember 1861 in seiner Wahlheimat Leipzig.
    Ingrid Ehrhardt



    MfG
    Ahnensucher39

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