• Weiß jemand, was ein "Sator" ist ???
    Dazu habe ich folgende Information:
    Beruf: sator in Honigfelde (1842), inquilinus in Honigfelde (1843), Schuster in Honigfelde (1844), Instmann in Honigfelde (1845, 1847), Käthner in Honigfelde (1851-1870)
    Schöne Grüße von Agnagha

  • Hallo Agnagha,
    im Prinzip ist das jemand, der die Aussaat macht, ein Säer. Daher in übertragenem Sinne auch ein Urheber, Anstifter, Vater.
    Es kann u.U. auch ein Gärtner gemeint sein.
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Agnagha,
    im Prinzip ist das jemand, der die Aussaat macht, ein Säer. Daher in übertragenem Sinne auch ein Urheber, Anstifter, Vater.
    Es kann u.U. auch ein Gärtner gemeint sein.
    viele Grüße
    Gisela

    Danke, jetzt ist es klar. Bei meinem Vorfahr gibt es eine ganze Reihe von Berufsbezeichnungen aus dem landwirtschaftlichen Bereich, die man heute wohl unter einem Oberbegriff zusammengefasst hätte. Schönes Wochenende! Agnagha

  • Agnagha,
    was ganz anderes aus dem Fremdwörterbuch habe ich Sator lateinisch Palindrom. Welches ein magisches Quadrat war was in früheren Zeiten als Abwehrzauber gegen verschiedene Unbillen verwendet wurde.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Ulrich, und Agnagha,
    @ Ulrich: interessante Idee,
    guckt mal hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sator-Quadrat
    http://www.decemsys.de/sator/satorqu.htm


    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Jojo,
    im deutschen wird das r nach Vokal und vor Konsonant sowie am Wortende oft "verschluckt", sprich sartor wird oft fast genauso gesprochen, wie sator. Daher mag es kommen, daß manchmal in KBs beide Worte vermischt wurden. Dem mag der Autor des Gen-wiki Beitrages Rechnung getragen haben. Oder es gibt andere Gründe, warum er es so eingetragen hat. :zuck: z.B. sollen auch im Internet mal versehentliche Tippfehler vorkommen (hab ich mal gehört). Allerdings halte ich meine erste Vermutung auch für möglich. Es wäre dann allerdings praktisch, wenn die eigentliche Form auch angegeben wäre.


    Lateinisch richtig bleibt jdoch: sator = Säer (und alles wie oben Beitrag 2)
    sartor = Schneider.
    Was das für Agnaghas Vorfahren bedeutet, wird sie bestimmt mit Hilfe ihrer weiteren Forschungen beurteilen können.


    "satus" heißt übrigens "gesät" und dieser ganze lateinische Wortfamilie (die ohne r) ist verwandt mit deutsch "Saat", engl. "seed" usw.
    die deutschen FNs Sartor/ius sind eine Übersetzung des FN Schneider.


    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo Gisela,
    es war auch nur ergänzend von mir gedacht. Hatte Sator auch gefunden. Bedeutung Sämann, woanders Schöpfer. Es muss
    Agnaghas selber wissen, wie es zu Ihrem Ahn passt. Schön ist, das zusammen jemanden geholfen wird. Dabei auch selber etwas lernfähiges mitbekommt.
    Wünsche einen schönen Abend
    Gruß Jojo

  • Ja, Jojo,
    so hatte ich das auch gemeint. Denn es kann ja auch ganz gut möglich sein, daß der Pastor, der Agnaghas Vorfahren aufgeschrieben hat, auch das r nicht gerollt hat :D , und es deshalb gleich mal weggelassen hat.
    Das kam sicher mehr als einmal vor.
    Ich finde es nur wichtig, um zu wissen woran man ist, daß die ursprünglichen Bedeutungen auseinandergehalten werden, d.h. daß klar ist was was bedeutet und was eine Abweichung ist. Sonst überträgt man leicht falsche Bedeutungen auf andere Situationen, z.B. wenn das gleiche Wort an anderer Stelle wieder vorkommt, und dann plötzlich die andere Bedeutung hat bzw. die ursprünglich richtige.


    Was mir in diesem Zusammenhang zu denken gibt, ist daß ich noch nie den Beruf sator in einem KB gesehen habe, immer nur Ackerer und wenn es denn mal Latein sein mußte, dann agricola.
    Na ja, einmal ist immer das erste mal. :zuck:
    viele Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Hallo,


    zu der regen Diskussion möchte ich auch noch meinen "Senf" hinzugeben:


    Zwar geht aus der Anfrage weder Zeit noch Ort hervor, doch halte ich sartor=Schneider für viel wahrscheinlicher. Die meisten Landwirte in den 1700er und 1800er Jahren waren ja Kleinbauern (Gärtner/Gärtler oder - mit noch weniger eigenem Land - Häusler = lat. z.B. casarius/gazarius), das gilt z.B. für meine Forschungsgebiete Schlesien und Mähren / Tschechien, Altösterreich und auch woanders. Davon konnten sie nicht leben, d. h. diese Kleinbauern mußten Dienste z.B. beim Gutsherrn ableisten. Oft hatten sie auch neben der kleinen Landwirtschaft noch ein weiteres Gewerbe, und da finde ich sehr häufig die Kombination mit dem Schneider (oder auch Schuster).


    Ein sator als Säher ist mir jedoch noch nie vorgekommen! Übrigens, 'Bauern' waren demgegenüber die Landwirte, die eine ganze Hufe (oder Lehen) zu eigen hatten (lat. z.B. rusticus oder agricola).


    Hoffe, etwas zur Klärung beigetragen zu haben.


    Gruß Fafofan :|

  • Also, in meinem Fall ist mit größter Wahrscheinlichkeit der Säer gemeint, denn ich habe über den gleichen Mann, der übrigens aus Westpreußen kommt, folgende Informationen:

    Beruf: sator in Honigfelde (1842), inquilinus in Honigfelde (1843), Schuster in Honigfelde (1844), Instmann in Honigfelde (1845, 1847), Käthner in Honigfelde (1851-1870)

    Warum ich nur „mit größter Wahrscheinlichkeit“ schreibe: Alle Berufsbezeichnungen passen in die Landwirtschaft, bis auf den Schuster. Da haben wir genau die Kombination und Situation, die Fafofan angesprochen hat. Hinzu kommt, dass er auch noch nachweislich 17 Kinder hatte, die waren bestimmt nicht so leicht satt zu bekommen.

    Wenn mein Vorfahr als Schuster gearbeitet hat, könnte er natürlich theoretisch auch noch Schneider gewesen sein. Aber zwei so unterschiedliche Handwerksberufe auf einmal?
    Was mir so sehr an eurem Meinungsaustausch gefallen hat: Es ist so richtig deutlich geworden, wie schwer das mit Begriffsdeutungen in alten Dokumenten ist. Man kann ganz leicht etwas falsch verstehen, wenn man die Umstände nicht kennt. Und wann kennen wir die schon bei unserem Hobby?
    Was ich auch noch bemerkenswert finde, ist die begriffliche Nähe zu „Urheber“ und „Schöpfer“ und das Auftauchen des Sators im magischen Quadrat. In vorchristlicher Zeit war das Ausbringen der Saat immer auch ein mit bestimmten Ritualen verbundener Vorgang, in einigen Kulturen sogar nur besonderen Leuten vorbehalten. Klar, die Menschen waren viel offensichtlicher auf die „Gaben von Mutter Erde“ angewiesen als wir heute, bzw. waren sich dessen mehr bewusst.
    In jedem Fall vielen Dank Euch allen für die interessanten Antworten. Agnagha

  • Hallo - guten Tag alle Ahnenforscher


    Auszug aus: Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und Österreich von Reinhard Riepl:


    Sator > Sämann, Pflanzer, Gärtner.


    Auszug aus Langenscheidt Schulwörterbuch Latein:


    Sator, öris, m, Säer, Pflanzer; Urheber, Schöpfer, Vater.


    Sartor, öris, m, Heger und Pfleger.


    Ob zur damaligen Zeit ein Unterschied zwischen Sator für Bauer, Kleinbauer und sonstige Bezeichnungen, oder Sator für Gärtner (Pflanzer), gemacht wurde entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls war es ein - heute würde man sagen - landwirtschaftlicher Beruf.


    MfG Josef Gassenhuber

  • Ich denke, dass trifft auch auf Westpreußen und meinen Vorfahren zu. Wobei die Feinheiten, wann und wo welcher Begriff gebraucht wurde, für mich wohl ein ewiges Rätsel bleiben.

  • Was soll denn das ganze Gestochere. Man muss schon den Kirchenbucheintrag vor sich haben, um zu beurteilen können, ob es sich um eine Berufsangabe zum "legitimen" Vater oder um die Benennung des "illegitimen" Vaters handelt.
    Sator hat zum einen die Bedeutung "Säer, Pflanzer", zum anderen die Bedeutung "Zeuger, Hervorbringer, Vater, Urheber".
    Also nichts wie einen vollständigen Kirchenbucheintrag!!!!
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Hallo Agnagha


    Hallo Fried. Pfeiffer


    Hallo an alle Ahnenforscher


    Ich muß Friedh. Pfeiffer grundsätzlich recht geben. Wenn man Wörter usw. richtig deuten bzw übersetzen soll, müßte man den gesamten Text (Sinn des Satzes) kennen!!!!!


    Leider sind immer wieder nur kleine Ausschnitte zu sehen, so daß meistens nur ein großes Ratespiel entsteht.


    Also - an Alle - beim nächsten Mal den gesamten Text bzw den ganzen Satz einstellen; zum Vorteil für uns alle.


    MfG Josef Gassenhuber

  • ...oder um die Benennung des "illegitimen" Vaters handelt.
    ...

    Sehr geehrter Herr Pfeiffer, es interessiert mich einfach, auch wenn es vielleicht am Thema vorbeigeht: Kam es Ihrer Erfahrung nach öfter vor, dass in Kirchendokumenten "illegitime" Väter benannt wurden?
    Mit freundlichen Grüßen
    Agnagha