WASt-Karteikarte: Ersatz-Truppenteil?

  • Hallo,


    ich habe von der WASt eine Kopie der Karteikarte meines verschollenen Onkels erhalten. Als Truppenteil wird darin angegeben: 11. Komp. Gren./Feldausb.Regt. 617.
    Darunter heißt es dann: "Ersatz-Truppenteil: Gren. Ers. Btl. II/134 Wien-Strebersdorf"
    Was hat es mit diesem Ersatz-Truppenteil auf sich? Mein Onkel ist in Rußland verschollen, nach meinem derzeitigen Wissensstand war er nie in Wien.


    Viele Grüße
    Matthias

    Wenn ein alter Mensch stirbt, verbrennt eine ganze Bibliothek
    (Afrikanisches Sprichwort)

  • Hallo,


    vielen Dank für die Infos.


    Henry Jones:
    Bedeutet das, daß er während seiner Zeit beim Reichsarbeitsdienst zuerst in Wien ausgebildet wurde?
    Eine Tante erzählte mir, daß mein Onkel während seiner Zeit beim RAD die Gelbsucht bekommen habe. Er sei deshalb aber wohl nach Hause gekommen. Kam er dann möglicherweise danach erst nach Wien und dann wieder an die Front?


    Strobel: vielen Dank für die Links. Beim Lexikon der Wehrmacht hatte ich auch schon mal geschaut, aber den Wikipedia-Text kannte ich noch nicht. Hatte der Reichsarbeitsdienst braune Uniformen? Ich habe hier ein Foto meines Onkels und eines Kameraden, auf dem sie beide eine weiße Kluft tragen. Eine Bekannte, deren Vater ebenfalls bei einem Feldausbildungsregiment war, meinte auch, beim Arbeitsdienst hätten sie weiße Uniformen getragen.



    Viele Grüße
    Matthias

    Wenn ein alter Mensch stirbt, verbrennt eine ganze Bibliothek
    (Afrikanisches Sprichwort)

  • Hallo Matthias,


    die Uniform des Reichsarbeitsdienstes hatte eine erd - b r a u n e Farbe; w e i ß war die Arbeitsbekleidung.


    Freundliche Grüße vom Rhein

  • Hallo,


    hier das Schreiben der WASt und die Kopie der Karteikarte. Leider beides nicht so sehr ergiebig.



    Viele Grüße
    Matthias

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    (Afrikanisches Sprichwort)

  • Anmerkung


    Die Karteikarte weist sowohl den Truppenteil als auch - der guten Ordnung halber - den zu dieser Einheit gehörenden Ersatz-Truppenteil aus.


    Meines Erachtens kann keine Rede davon sein, daß der Soldat dem Ersatz-Truppenteil zugewiesen wurde. Auch das Schreiben der WASt läßt keinen Aufenthalt bei der Ersatz-Truppe erkennen. Vielmehr darf angenommen werden, daß der Soldat vom 29. Oktober 1942 bis zum 18. Januar 1943 - also weniger als drei Monate - beim Feldausbildungs-Regiment III/617 stand, bevor er fiel oder in Gefangenschaft geriet.


    Freundliche Grüße vom Rhein

  • Hallo Joachim,


    vielen Dank für die Antwort.


    Das würde dann bedeuten, daß seine Zeit beim Arbeitsdienst vorher gewesen sein müßte? Sehr lange kann die dann aber nicht gewesen sein, wenn erst 18jährige zum Arbeitsdienst eingezogen wurden.
    Gibt es denn eine Stelle, die Unterlagen zu Angehörigen des RAD hat? Bei der WASt scheint ja nichts vorzuliegen.



    Viele Grüße
    Matthias

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    (Afrikanisches Sprichwort)

  • Hallo Matthias,


    wenn die WASt keine Unterlagen hat, wirst du wohl kaum noch Infos finden. Wenige Unterlagen liegen noch beim Bundesarchiv Berlin, vielleicht hast du dort noch Glück. Ansonsten kannst du es noch beim Stadt-/Gemeindearchiv des Heimatswohnorte probieren, dort liegen oft Musterungsunterlagen auf.


    Leider ist der größte Teil der RAD Unterlagen vernichtet worden :(
    Bei meinen Großväter hatte ich das Glück, dass die Angaben zum RAD in ihren Entnazifizierungsunterlagen verzeichnet worden. Da der Gesuchte gefallen ist, fällt die Möglichkeit leider weg.


    Übers Einwohnermeldeamt kannst du vielleicht auch etwas herauszubekommen, mein Opa hat damals eine Bescheinigung über seine Arbeits- und Wehrdienstzeit für seine Rente bekommen.


    Gruß Alex

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antworten und Tips.
    Wenn mein Onkel doch schon mit 17 zum Arbeitsdienst eingezogen werden konnte, würde das ja passen.


    Ich könnte nochmal bei der WASt explizit wegen dem RAD nachfragen. Bisher haben sie mir ja nur was von "Wehrmachtsunterlagen" geschrieben. Vielleicht ist da ja doch noch was?!


    Meine Tante meinte ja, er habe während seiner Zeit beim Arbeitsdienst Gelbsucht bekommen. Könnte es sein, daß da das Krankanbuchlager noch was hat?



    Viele Grüße
    Matthias

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    (Afrikanisches Sprichwort)

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  • Hallo!
    Jahrgang 1927 wurde im Sommer 1944 zum RAD eingezogen und nach 3 Monaten wieder entlassen. Meistens bekam man dann innerhalb weniger Tage die Einberufung zur Wehrmacht.
    Amicalement!
    Hans