• sorry, ein passenderer Titel zu meiner Frage fiel mir nicht ein :D


    Hier ist mein Anliegen:


    ich hab im Rahmen meiner Forschungen eine sehr nette 86jährige kennengelernt. Sie ist die Tochter vom Bruder meiner Urgroßmutter.


    Nach meinen ersten Besuch dort konnte ich ihr dank der Hilfe hier schon einen Ausdruck aus Soldatenfriedhof.de mitnehmen, der nachwies, dass ihr vermisster Schwager tot ist und wo er begraben wurde.


    Ihr größter Wunsch ist jedoch, zu wissen was aus ihrem geliebten *kleinen* Bruder geworden ist.


    Sein Name war Hans Konrad Hohmann, geboren am 18.01.1922 Peine.


    Von Kameraden ist folgendes bestätigt: Sie haben das Minensuchboot auf dem sie fuhren selbst versenkt vor der französischen Küste (um 1941/42). Hans Konrad machte sich mit ein paar Kameraden auf die Flucht Richtung Spanien. Was dann passierte ist ungenau. Offenbar trennten sich die Kameraden oder wurden getrennt.


    Einige Jahre später meldete sich einer der Kameraden bei den Eltern von Hans Konrad, beschrieb das oben geschriebene und fragte nach Hans Konrad, von dem er hoffte, dass auch er es dorthin nach Spanien geschafft hat.


    Leider ist das alles, was die alte Dame mir aus dem Gedächtnis noch schildern konnte.


    Ich würde ihr nur zu gerne helfen, aber wie?


    Lieben Gruß


    Nathalie


    …Es ist gar kein Problem, einem wildfremden Menschen auf den Anrufbeantworter zu sprechen „Wenn Ihre Großeltern Frieda und Wilhelm hießen, dann rufen Sie mich doch bitte zurück“…

  • Hallo,


    ich nehme an, das Du bei der WAST schon nachgefragt hast ?!
    Es dürfte, nach meinen Empfindungen, eigentlich unmöglich gewesen sein, ohne gültige Reisepapiere ( Urlaubschein, usw. ), weit gekommen zu sein.
    Die Wahrscheinlichkeit, das er irgendwo aufgegriffen wurde, halte ich für höher.


    Gruß
    Michi

  • nein, dort habe ich noch nicht nachgefragt, weil ich noch gar keine Erfahrungen mit so etwas habe. Danke für den Hinweis.


    Wir haben eben hier


    http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/km/mboote/m1-7.htm


    mal nachgeguckt, wer da überhaupt in Frage kam.


    Die Sache mit der Flucht hat uns auch schon beschäfigt. Just zu dieser Zeit stellte sich Franco gegen Hitler. Wenn man glaubte, dort sicher zu sein, muss es dies eine Flucht vor den eigenen Leuten gewesen sein. Das spricht dafür, dass das Versenken eher Meuterei/Fahnenflucht war, als dass sie angegriffen wurden und verhindern wollten, dass das Schiff den Feinden in die Hände fiel....*seuftz* ...ich geb ja zu, alles Spekulation bisher :rolleyes:


    Nathalie


    …Es ist gar kein Problem, einem wildfremden Menschen auf den Anrufbeantworter zu sprechen „Wenn Ihre Großeltern Frieda und Wilhelm hießen, dann rufen Sie mich doch bitte zurück“…

  • Hallo,


    das ist wirklich " nichts genaues weis man nicht aber das weis man ganz genau " *g*


    Deine Bekannte sollte wirklich erst einmal an die WAST einen Antrag senden, danach käme das das DRK - Suchdienst" und der Kirchliche Suchdienst.


    Gruß
    Michi

  • Die Selbstversenkung eines deutschen Minensuchbootes vor der französischen Küste um 1941/42!! erscheint mir über alle Maßen unglaubhaft, ebenso eine Flucht 'in Richtung Spanien'.


    Spanien blieb zwar bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in gewisser Weise neutral und brach die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland erst am 7. Mai 1945 ab. Doch hatte der spanische Außenminister bereits am 13. Juni 1940 offiziell erklärt, daß man „nicht neutral, sondern lediglich nichtkriegführend“ sei. Aus diesem Grunde versicherte die spanische Regierung am 22. Juni 1941 der deutschen Reichsregierung gegenüber ihre Bereitschaft zur Teilnahme am Kampf gegen den Kommunismus und stellte für den Ostfeldzug aus spanischen Freiwilligen die 'Blaue Division' auf.


    Daß in dieser Zeit ein deutscher Matrose – doch wohl ohne französische bzw. spanische Sprachkenntnisse – aus Südfrankreich nach Spanien (wohin dort?) geflüchtet sein soll, halte ich für wenig glaubhaft.


    MfG

  • Vielen Dank für die Ausführungen.


    Leider habe ich nicht mehr als die Erinnerungen der alten (geistig allerdings hellwachen) Dame.


    Der Sachverhalt mit der Versenkung und der Flucht kam ja erst nach dem Krieg als Brief des Kameraden dort an. Dieser Kamerad hatte es eigenen Angaben zufolge nach Spanien geschafft.


    Leider ist der Brief nicht mehr vorhanden (seit dem Tod der Mutter 1978), obwohl er lange aufbewahrt wurde und ich hatte teilweise das Gefühl die alte Dame konnte ihn auswendig und sie bedauerte auch sehr den Verlust des Briefes.


    Sicher ist nur, dass er auf einem Minensuchboot fuhr und das letzte Lebenszeichen an die Eltern um 41/42 aus dem Nordatlantik kam. Der Rest sind nur Aussagen (ob wahr oder unwahr) von dem Kameraden.


    Wir haben inzwischen zwei Minensuchboote gefunden, die *passen* könnten.


    Da wären einmal die M6, gesunken 23.10.1941 in der Biscaya auf einer Mine südlich von Loirent und die M26 , gesunken 15.05.1942 versenkt durch eine Fliegerbombe vor Cap de la Hague.



    Nathalie


    …Es ist gar kein Problem, einem wildfremden Menschen auf den Anrufbeantworter zu sprechen „Wenn Ihre Großeltern Frieda und Wilhelm hießen, dann rufen Sie mich doch bitte zurück“…

  • Hallo Nathalie,


    der Hinweis auf den Untergang der Minensuchboote M 6 und M 26 erscheint derart überzeugend, daß es sich lohnen dürfte, dieser Spur nachzugehen.


    Zwar liegt das CAP DE LA HAGUE bekanntlich bei Cherbourg im Ärmelkanal und damit fernab von 'Spanien', doch ist ja wohl offen, ob der genannte 'Kamerad' wirklich ein Bordkamerad (und damit selbst auf dem untergegangenen Schiff war) oder ob er lediglich ein guter Freund des gesuchten Familienangehörigen gewesen ist, dem es gelang, den Weltkrieg gesund zu überstehen.


    Das bretonische LORIENT im nördlichen Raum des Golfs von Biscaya bildete einen der Schwerpunkte der deutschen Marine im besetzten Frankreich (die Stadt selbst wurde 1942/43 durch alliierte Luftflotten zu 75 % zerstört). Von hier aus erfolgten die U-Boot-Einsätze der Kriegsmarine gegen die britischen Verbindungswege über See (vgl. den Film 'Das Boot'). Diese Einsätze wurden durch die Minensuchboote gesichert. Es ließe sich gut denken, daß der gesuchte Familienangehörige entweder an Bord des Minensuchboots M 6 sein Leben ließ oder daß er unter anderen Begleitumständen auf See oder auch an Land (vielleicht in einem Lazarett) verstarb.


    Freundliche Grüße vom Rhein

  • Danke Michi, ich hab dort mal in die Suchanzeigen gepostet - die Seite an sich haben wir gestern schon durchforstet.


    Ich werde mich jetzt mit der Tochter der alten Dame absprechen, um mit ihr eine Anfrage bei der WASt zu stellen.


    Lieben Gruß


    Nathalie


    …Es ist gar kein Problem, einem wildfremden Menschen auf den Anrufbeantworter zu sprechen „Wenn Ihre Großeltern Frieda und Wilhelm hießen, dann rufen Sie mich doch bitte zurück“…