Beschriftung von alten Gruppenfotos

  • Hallo!


    Mir sind kürzlich von meinen Großeltern zahlreiche alte Fotografien von Vorfahren überreicht worden. Glücklicherweise hat mein Großvater schon früh mit der Ahnenforschung begonnen und entsprechende Urkunden aufgehoben (teils aus dem 19. Jh.) sowie Stammbäume für die unterschiedlichen Familienzweige angelegt etc.


    Nun ist es mit den alten Fotografien leider so, dass niemand außer meinen Großeltern die dort abgebildeten Personen erkennen könnte, weshalb ich jetzt, da sie noch leben, gern die Namen und eventuelle Verwandschaftsgrade eintragen würde. Natürlich will ich nicht direkt auf die Fotos schreiben. Als Übergangslösung habe ich sie in Klarsichthüllen gesteckt und die Gruppenbilder von außen mit Zahlen beschriftet (auf der Hülle!), daneben dann die jeweiligen Namen der Personen.


    Mir fällt spontan leider keine andere Möglichkeit ein wie ich solche Eintragungen dauerhaft und systematisch vornehmen kann, ohne a) das Bild zu beschreiben, b) ein ständig verrutschendes Foto in einer Klarsichthülle zu haben oder c) eventuell bei bloßen Beschreibungen á la "von links nach rechts" durcheinanderzukommen.


    Wer kann da eventuell weiterhelfen? Wie sortiert ihr solche Bilder ein und welche Möglichkeiten zur Beschriftung gibt es noch?


    Vielen Dank vorab.

  • Abend arawn!


    Das ist eine wirklich gute Frage.
    Die Idee mit der Klarsichtfolie ist gar nicht schlecht. Hat aber wie schon festgestellt so seine kleine Tücken.


    Ich habe meine Gruppenfotos nach deiner "c)" Ausführung beschriftet und leider auch feststellen müssen, gerade bei Fotos mit vielen Personen, welche nicht nur neben einander sondern auch in vorderen und hinteren Reihen stehen, dass es zu kompliziert ist und sich schnell Verwechselungen einstellen.


    Ich glaube die beste Lösung wäre folgende:
    Alle Fotos scannen. Die eingescannten Fotos kann man schon am PC gut leserlich beschriften. Sei es direkt mit Namen (wenn der Platz auf dem Foto ausreicht) oder halt mit einer Nummerierung und einer anschließenden Legende. So bleiben die original Fotos in einem Photoalbum unangetastet. Ob man die gescannten Fotos dann jeweils seperat in ein Album oder direkt hinter die Originalen packt, bleibt dann jedem nach seinem Geschmack selbst überlassen.
    Der Nachteil dieser Methode: Viel Arbeit mit dem Scannen und anschließenden Beschriften (etwas Ahnung von einem Bildbearbeitungsprogramm mal abgesehen), Druckkosten und anschließendes ausschneiden.


    Ich hoffe es gibt aber noch jemanden der vielleicht noch etwas pfiffigeres in Petto hat.


    Mit freundlichen Grüssen, Pierre

  • Hallo Pierre,


    danke für deinen Vorschlag. Die Idee ist wirklich gut! Ich frage mich, wieso ich nicht selbst schon darauf gekommen bin. Natürlich ist es ein gewisser Aufwand aber es wäre in der Tat eine gute Möglichkeit, um die Informationen von den Originalbildern zu trennen und diese nicht zu zerstören, andererseits aber um nicht durcheinanderzukommen.


    Scannen und Bildbearbeitung ist kein Problem, das krieg ich hin. Fotopapier zum Ausdrucken hab ich auch da.


    Wenn sonst keine Vorschläge mehr kommen, dann werde ich diese Methode nutzen. Dazu müsste ich nur noch wissen, ob man beim Scannen irgendetwas beachten muss. Man hört so oft, dass älte Dokumente beim Licht des Scanners Schäden nehmen können. Vielleicht betrifft das aber auch nur Bücher etc. aus der Zeit vor 1800. So weit reichen die Bilder dann logischerweise nicht zurück (zumal die Fotografie erst später erfunden wurde).

  • Hallo,


    ich habe die Fotos eingescannt und dann auf dem Scanbild die Personen nummeriert und unter das Bild mit den Nummern die Namen vermerkt, mit Geburtsdatum.
    Das Oriiginal habe ich davor in eine Klarsichtshülle gesteckt, natürlich dukumentenecht.


    Viele Grüße
    Gudrun

  • Ich habe bisher immer einfach ein Butterbrotpapier genommen, drübergelegt und draufgeschrieben. Bei Gruppenphotos mit vielen (kleinen) Köpfen habe ich dazu noch die Umrisse der Köpfe durchgepaust.
    Das Scannen war mir zu viel Arbeit.


    Rossi

  • Gemäß der "Gebrauchsanweisung" von Rossi verfahre ich seit 50 Jahren (Pergamentpapier, Umrisse der Personen gezeichnet, die einzelnen Personen mit Nummern versehen, das Pergamentpapier auf einen weißen Karton geklebt, dann ein Namenverzeichnis erstellt).


    MfG

  • Die Methode mit dem Butterbrotpapier ist natürlich auch eine schnelle und effektive Lösung. Allerdings werd ich es wohl auf dem digitalen Weg (wie vorgeschlagen) probieren. Die Zeit dafür kann ich schon aufbringen, muss ja nicht alles an einem Tag sein. Es sind ja auch keine hunderte Fotografien.
    Für die späteren Generationen wird es erst richtig anstrengend, besonders nach der in Mode gekommenen Digitalfotografie, weil potentiell wesentlich mehr Bilddokumente entstehen.


    Zitat

    Original von gudrun
    Das Oriiginal habe ich davor in eine Klarsichtshülle gesteckt, natürlich dukumentenecht.


    Meinst du, dass du sie beim Scannen in die Hülle gesteckt hast oder später zur Aufbewahrung? Das ist mir noch nicht ganz klar.

  • Hallo Zusammen!


    Also, die Variante mit dem Pergamentpapier ist ein guter Trick.
    Aber ich finde auch wie arawn, dass man sich nach und nach ruhig die Mühe mit dem "scannen" machen kann. Voraussetzung ist natürlich das man die technischen Gegebenheiten hat und natürlich Lust!
    Wir leben heute in einem digitalem Zeitalter, wo eigentlich jeder die Möglichkeiten hat, Dinge zu tun, welche noch vor garnicht so vielen Jahren unmöglich, oder wenn, sehr teuer waren.
    Der Vorteil besteht ja auch nicht nur ein Foto zu beschriften, sondern man kann das digitale Bild ja auch für andere tolle Sachen weiter nutzen. Z.B. um einen Stammbaum auf dem PC zu gestalten, bei Ahnenprogrammen als Ergänzung einfügen, um selber vielleicht eine schöne Collage für Angehörige oder einfach für sich selber zu gestalten.
    Und wie gesagt, einmal gescannt, kann das originale Foto schön geschützt in ein Fotoalbum wandern. Und bei Bedarf greift man auf die digitale Version zurück.


    Aber dennoch, die Idee mit dem Pergamentpapier ist mir vorher auch nicht gekommen. Ich halte sie für effektiver als das "bloße Beschriften von Links nach Rechts" auf einem seperaten Zettel. Dies führt, wie gesagt, schnell zu Verwechselungen.


    Gruß aus NRW, Pierre

  • Hallo,


    ich habe das Original in eine Klarsichtshülle gesteckt und dahinter das gescannte Foto mit dem Index.
    Ob ein Scan gut wird, wenn man das Orignial in eine Hülle steckt habe ich noch nicht ausprobiert.


    Viele Grüße
    Gudrun

  • Ach so, dann war das also mehr als Schutzmaßnahme für später gedacht. Ich hatte angenommen, dass es während des Scanvorgangs das Originalfoto schützen sollte.
    So werd ich es vielleicht auch später machen. Oder ich klebe die alten Bilder mit Fotoecken in ein Album. Denke mal da sind sie auch relativ gut geschützt und werden nicht zu oft angefasst.

  • Hallo arawn,


    zum Umgang mit Foto´s und alten Dokumenten gab es hier schon einige Beiträge.


    Ich habe bei dem von Dir beschriebenen Problem folgendes gemacht:
    ich habe einfach eine Kopie erstellt und für mich alle Köpfe nummeriert und an der Seite dementsprechend Daten zu den Personen erfaßt.


    Für die von mir benötigte Arbeitsvorlage hat das vollkommen ausgereicht, zumal ich damit bedenkenlos verschiedene Verwandte besuchen konnte, um weitere Personen zu "identifizieren".


    Andrea

  • Hallo arawn!


    Die digitale Aufarbeitung ist eine tolle Sache. Vielleicht wäre der Zwischenschritt mit dem Pergamentpapier doch nicht der Dümmste. Dir ist es vergönnt die Bilder mit Hilfe Deiner Großeltern zu beschriften. Da gibt es hier etliche , die Dich darum „beneiden“. Nutze diese Gnade!
    Bereite alles gut vor und dann besuche Deine Großeltern. Du kannst Dir nicht vorstellen, was den älteren Herrschaften plötzlich wieder einfällt und was man so ganz nebenbei noch von der Verwandtschaft erfährt.


    Gruß Messlatte

  • Das stimmt, da hab ich wirklich Glück. Meine Großeltern sind beide fast 90 und haben selbst schon viel geforscht. Sie haben sogar noch die Geburtsurkunden Ihrer eigenen Eltern (und ich glaube sogar Großeltern) von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts. Solche "Schätze" dürfen natürlich nicht verlorengehen, weshalb ich jetzt anfange, mich intensiver damit auseinanderzusetzen.


    Als Zwischenschritt werde ich die Methode mit den Klarsichthüllen bevorzugen. Ist ja letztendlich egal, ob ich Pergamentpapier oder Folie benutze, um Nummern und Namen einzutragen. Hauptsache, ich kann mir die Bilder mit den Beschriftungen erst einmal an die Seite legen und dann bei Gelegenheit scannen. So sind die Informationen quasi zwischengespeichert und die Arbeit am PC wird nicht ganz so aufwendig.