Vornamen - heute und damals

  • Also ich finde, wenn man seinem Kind einen französischen Namen gibt, dann sollte man diesen auch richtig französisch aussprechen. Wenn man nicht weiss, wie man diesen richtig ausspricht, dann sollte man dem Kind lieber nicht einen solchen Namen geben. Shakira würde ich meine Tochter auch niemals nennen, aber der Name Cheyenne gefällt mir recht gut.

  • Hallo,


    das mit den Namen ist wirklich eine schwierige Sache.


    Es war schon schwer die Interessen von meinem Mann und mir unter einen Hut zu bekommen. Es sollte ein Name sein der nicht zu häufig vorkommt, nicht von lebenden Familienmitgliedern getragen wird, er sollte zum Nachnamen passen und nicht zu lang sein.


    Ich hätte unseren Sohn gerne nach meinem Großvater David genannt, das gefiel meinem Mann nicht, und ich wollte keinen Florian. Da muß ich immer an Feuerwehr denken.
    Also einigten wir uns auf Tobias. Wir haben nur einen Namen genommen, da mein Mann als Zweitnamen Ernst heißt und es immer lästig findet diesen, in seinen Augen schrecklichen Namen, bei Amtsdingen auch noch zu schreiben.
    Die Tochter haben wir Sonja genannt. Ich hätte damals gerne eine Kim Katharina gehabt, gefiel aber meinem Mann nicht.


    Leider habe ich damals noch keine Familienforschung gemacht, sonst hätte ich unseren Sohn eventuell Cyriac oder Jodokus und die Tochter Magdalena oder Elisabeth genannt.
    Meine Kinder sind alerdings froh darüber. Ihnen gefallen ihre Namen.


    An meinen Namen mußte ich mich erst gewöhnen. Gabriele ist zwar nicht ausgefallen aber in den 70er Jahren war es kein sehr häufiger Name. Mir hat er als Kind garnicht gefallen, aber man gewöhnt sich an alles, sogar an seinen Namen.
    Meine Mutter hat ihn im übrigen aus einem Buch, Gabriele war eine Nonne.


    Erschreckend fand ich, als ich vor ein paar Jahren den Namen meiner Schwesterin einem Kirchenbuch bei den Sterbeeinträgen fand. Vor- und Nachname. Das war schon ein komisches Gefühl. 8o


    Grüß
    Gaby

  • Moin,


    ich finde nicht, dass ein Name besonders kurz sein muss. Besonders wenn man einen längeren Nachnamen trägt, sollte der Vorname auch lang sein, damit eine Art Gleichgewicht da ist. Wenn der Vorname zu kurz ist im Gegensatz zum Nachnamen finde ich das nicht schön, obwohl viele anderer Meinung sind.


    Gruß


    Benny

  • ich denke, die art der namensgebung hängt auch stark vom bildungsstand und den sozialen verhältnissen der eltern ab. gerade namen aus dem englischsprachigen raum findet man heutzutage verstärkt im bereich der sozial schwächeren. vermutlich liegt die ursache im unerreichbaren ... keine ahnung. in den letzten jahren hörte ich da namen wie justin, dustin, jeremy, jessica etc. auch zu ddr-zeiten war die große weite welt unerreichbar, dann gab man bevorzugt namen wie mike, david (sprich deevid), mandy, nancy, cindy, candy (eigentlich ja ein bonbon ;), bei uns zändy ausgesprochen). zumindest in meinem jahrgang (1976) sind diese sehr häufig aufgetaucht, neben einer unmenge von anjas, stefans und sebastians.
    schrägstes beispiel fremdsprachresistenter mitmenschen stellt der name samantha dar, bei uns wohlklingend "zementa" ausgesprochen. in gewissen berliner bezirken passt der name durchaus harmonisch ins gesamtbild :D.


    naja, dies fiel mir noch zum thema ein :D
    grüssle
    lexxus

  • Zitat

    Original von lexxus76
    gerade namen aus dem englischsprachigen raum findet man heutzutage verstärkt im bereich der sozial schwächeren.


    Naja, ich glaube, dass kann man so nicht sagen. Die zum Teil jämmerlich verhunzten Namen finden sich in allen Schichten. Englische Namen von Kindern aus gutbürgerlichen, übrigens nicht DDR-geprägten Verhältnissen, die ich persönlich kenne, sind z.B.: Pettrick (!!!), Dave, Joshua, Joleen. Aber die englischen, französischen und russischen Namen stören mich nicht so. Schlimmer ist z.B. Deianeira (sprich: Deinara). Das Kind hatte in der ersten Klasse übelst Probleme zu verstehen, warum sein Name nicht so geschrieben wird, wie man ihn spricht.
    Ich persönlich tendiere eher zu älteren, biblischen Namen, Elias, Sarah etc., wie sie auch meine Vorfahren häufig hatten. Mehrere Namen sind auf alle Fälle Pflichtprogramm für mich. Ich hab selber drei und sie haben mich noch nie gestört. Im Gegenteil sind Zweitnamen ein super Gesprächsthema, bei dem am Ende meistens alle lachen.
    Kurz müssen Namen für mich nicht sein, abkürzen kann man später immer noch. Wichtiger ist, dass der Name melodisch klingt und mit dem Familiennamen harmoniert.

  • Zitat

    oiginal von arianus[/i]

    Naja, ich glaube, dass kann man so nicht sagen. Die zum Teil jämmerlich verhunzten Namen finden sich in allen Schichten.


    ich wollte das auch nicht verallgemeinern, als ob es nur sozial schwächere betreffen würde, aber es fällt schon auf, dass es verstärkt dort auftritt. ich bin gelernte erzieherin und hab schon während meiner gesamtschulzeit immer wieder praktika in diversen betreuungseinrichtungen gemacht, sowohl im osten, als auch im westen. da hört man viele namen und kriegt auch mit aus welchem sozialen umfeld ein kind kommt. ob eine statistik das belegen würde weiss ich nicht, es war einfach mein persönlicher eindruck.


    wie ich ja schon schrieb vermute ich die ursachen im unerreichbaren und besonderns die sprache englisch representiert nun mal die große weite welt, da sie ja in vielen ländern amtssprache ist.


    grüssle
    lexxus

  • Ich bin der Meinung, dass es inzwischen sogar statistisch belegt ist, dass exotische Namen und auch englische Namen größtenteils in sozial Schwachen Schichten vorkommen. Vielleicht finde ich ja noch mal die Quelle dafür.


    Andererseits kann es auch daran liegen, dass die sozial schwache Schicht immer mehr wird :rolleyes:


    …Es ist gar kein Problem, einem wildfremden Menschen auf den Anrufbeantworter zu sprechen „Wenn Ihre Großeltern Frieda und Wilhelm hießen, dann rufen Sie mich doch bitte zurück“…

  • Hallo,


    das mit den Namen ist schon eine schwierige Sache. Ich bin mit meinem Matthias eigentlich ganz zufrieden. Er ist nicht zu ausgefallen, aber auch nicht allzu häufig. Meinen zweiten Vornamen Holger würde ich glaube ich nicht als Rufnamen wählen.
    Meine Freundin und ihr Bruder haben ihren Namen u.a. nach dem Kriterium bekommen, daß er nicht länger als zwei Silben sein sollte, da alles was länger ist doch nur irgendwie abgekürzt oder verniedlicht wird. Bei ihr hat das wohl auch geklappt, jedenfalls gibt es für sie keinen Spitznamen, Abkürzung o.ä.


    Wir haben uns auch schon mal Gedanken darüber gemacht, wie wir unsere Kinder einmal nennen wollen. Für einen Jungen haben wir uns auf Felix geeinigt. Der hat ja auch eine schöne und positive Bedeutung (der Glückliche).
    Bei den Mädchen sind wir uns noch nicht so einig.
    Zweit- und eventuell auch Drittnamen könnte ich mir durchaus auch vorstellen. Ich würde ja gerne einem Töchterchen etwas von meiner Mutter mitgeben, aber den Namen Minna möchte ich eigenlich keinem Kind antun... :D


    Wenn man einen langen Nachnamen hat, finde ich einen kurzen Vornamen eigentlich besser. Man muß ja auch daran denken, daß das Kind das später mal alles schreiben muß. Es sollte aber vom Klang und der Sprachmelodie her schon passen.



    Viele Grüße
    Matthias

    Wenn ein alter Mensch stirbt, verbrennt eine ganze Bibliothek
    (Afrikanisches Sprichwort)

  • Zitat

    Original von silberfischchen
    Andererseits kann es auch daran liegen, dass die sozial schwache Schicht immer mehr wird :rolleyes:


    Gute These!


    Vielleicht auch daran, dass die "sozial Schwachen" mehr Kinder kriegen als der Rest der Bevölkerung - siehe die Idee des Elterngelds, um auch Akademiker zu Reduplikation zur bewegen .
    Übrigens ist es ja kein Geheimnis, dass wer mehr als ein Kind hat auch ein höheres Armutsrisiko hat.
    Aber das wird jetzt politisch ...

  • Zitat

    Original von lexxus76
    ich wollte das auch nicht verallgemeinern, als ob es nur sozial schwächere betreffen würde, aber es fällt schon auf, dass es verstärkt dort auftritt. ich bin gelernte erzieherin und hab schon während meiner gesamtschulzeit immer wieder praktika in diversen betreuungseinrichtungen gemacht, sowohl im osten, als auch im westen.


    Hallo,


    da ich auch in Berlin wohne, kann ich das sehr bestätigen. Meiner Meinung nach hängt das schon damit zusammen, das die sozialschwächere Schicht oft exotische Namen vergibt (s. die Begegnung beim Hausarzt in meinem 1. Post). Woran das liegt, kann ich leider nicht sagen, aber diese Begebenheit tritt auf jeden Fall auf.


    @ lexxus: Darf ich fragen in welchem Stadtteil Berlins du wohnst?


    MfG

    Viele Grüße,
    Kolonistenforscher


    "Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander."
    (Konfuzius, verm. 551-479 v. Chr.)

  • Meine These dazu ist:


    Je tiefer die soziale Schicht ist, desto geringer ist der Grad der Intelligenz. Ich denke, dass diese Leute sich mehr von Film, Fernseh und ähnliches leiten lassen. Jedoch sollte man sicherlich bemerken, dass nicht jeder dieser Schicht nicht intelligent ist, bzw. sich danach richtet. Aber einen Zusammenhang sehe ich schon. Allein das Beispiel des Yves zeigt es ja, dass man einen Namen wählt, denn man noch nicht einmal richtig aussprechen kann. Genauso geht es aber auch anderen Namen, dass z.B. ein David fast immer ein Dävid ist oder auch der gute alte Michael heißt oft Meiköl (bisschen übertrieben =) ).


    Gruß


    Benny

  • hallo ninetales,


    ich bin im alten teil von h´hausen groß geworden, also kein plattenbaukind ;). hab dort 21 jahre gelebt. nun wohne ich seit 9 jahren im prenzlberg.


    und du? *neugierigguck* :D


    grüssle
    lexxus

  • Muss nochmal meinen Senf dazu geben: Nach ein bisschen Internetsurfen habe ich eine ganz "fantastische" Quelle zu dem Thema gefunden: Einen Artikel in der Bildzeitung! Allerdings sogar mit Kommentaren einer Sprachwissenschaftlerin (naja, auch die wollen Geld verdienen).


    Zitat daraus:


    Bildungsferne Schicht: Wo das Geld nicht so locker sitzt, zählt vor allem der schöne Klang und die Mode. Oft werden englisch klingende Namen gewählt.
    häufigste Jungennamen: Tim, Mike, Sven, Nico, Lee, Nils, Robby, Tom, Marcel, Marc, Sky, Steve
    häufigste Mädchennamen: Cassidy, Jaqueline, Jeanette, Michelle, Leonie, Mary, Angie, Nina


    Gebildete: Vor allem klassische und altdeutsche Namen stehen hoch im Kurs.
    beliebteste Jungennamen: Caspar, Alexander, Maximilian, Julian, Fabian, Florian, Christian, Michael, Emanuel, Leander, Friedrich, Karl
    beliebteste Mädchenamen: Katharina, Helene, Charlotte, Elisabeth, Emma, Friederike, Margarethe, Caroline


    Mittlere Schicht Gabriele Rodriguez (Sprachwissenschaftlerin): „Die mittelmäßig Verdienenden ziehen exotische Namen vor, lassen sich aber auch gerne von Prominenten inspirieren.“
    beliebteste Jungennamen: Justin, Joel, Joe, Kevin, Keanu, Pharell,
    Karim, Ben, Luca, Jannik
    beliebteste Mädchennamen: Jessica, Jennifer, Lucy, Britney, Shania, Aaliyah, Cheyenne, Vanessa, Anastasia, Angelina, Chiara


    Demnach würden die ganz üblen Namen eher aus der Mittelschicht, nicht unbedingt aus der Unterschicht kommen.
    Ich glaub ja zwar nicht alles, was in BILD steht, und die zitieren Leute oft falsch - aber ein Körnchen Wahrheit könnte dran sein ... natürlich mit Rücksicht auf die Leserschaft der Zeitung :rolleyes:


    Übrigens: Ich komm auch aus Berlin, ganz gutbürgerliches Wessi-Steglitz.

    Einmal editiert, zuletzt von arianus ()

  • Hui, wenn das in der Mittelschicht die beliebtesten Namen sind, müssen wir hier im Münsterland wohl mal wieder weit hinterher hinken - einige Namen, wie Pharell zum Beispiel habe ich noch nie gehört oder in Geburtsanzeigen gesehen... :)

  • Jups und ich gehöre wegen Tom zur bildungsfernen Schicht :D


    …Es ist gar kein Problem, einem wildfremden Menschen auf den Anrufbeantworter zu sprechen „Wenn Ihre Großeltern Frieda und Wilhelm hießen, dann rufen Sie mich doch bitte zurück“…

  • ich kannte Pharell auch noch nicht und ich versteh eigentlich auch nicht, wo man solche Namen hernehmen kann. ?(
    Andererseits, im Duden der Vornamen steht, dass selbst häufige Vornamen heute höchstens von bis zu 3 % der Bevölkerung getragen werden. Im Mittelalter gab es im Vergleich dazu einige Namen, die sich bis zu 20 % der Bevölkerung teilten.
    Insoferm kann ich mir ganz gut vorstellen, wie es kommt, dass ich persönlich keinen Sky kenne.

    Einmal editiert, zuletzt von arianus ()

  • Eins steht fest, die zukünftigen Ahnenforscher, die sich dann mal mit unseren Generationen beschäftigen, werden jedenfalls nicht das Problem der ewig gleichen Namen und den damit verbundenen Schwierigkeiten der Zuordnung haben... =)
    die gucken dann hin und ganz gewiefte Forscher sagen: "Oliver - ah ja, sicher 80er Jahre des 20.Jahrhundert". :]


    Wo mich die Johans durch Jahrhunderte verfolgen... :rolleyes:

  • [quote]Original von Benny
    Meine These dazu ist:


    Je tiefer die soziale Schicht ist, desto geringer ist der Grad der Intelligenz. Ich denke, dass diese Leute sich mehr von Film, Fernseh und ähnliches leiten lassen.



    Ich glaube das hat nicht nur was mit der sozialen Schicht zu tun. Das mit Film und Fernsehen ist auch so eine Geschichte.
    Kennt einer von Euch "Die wilden Kerle"- Filme. Seit es die gibt laufen mir ständig kleine Leons, Marlons, Markus und Co über den Weg. Ich könnte wetten in 9 Monaten könnten es Johnny, Orlando und Jack sein. (Fluch der Karibik). lach Es gibt eben Menschen die lassen sich von so etwas leiten. Meine Eltern gehören auch dazu. Meine Schwester und ich sind beide nach Sportlerin benannt worden