Wie haltbar und sicher sind Speichermedien

  • Auf der Internetseite http://tinyurl.com/yu5oce kann ein Artikel um Thema "Wie haltbar und sicher sind Speichermedien" vom 16.08.2007 nachgelesen werden.


    Siegfried (Mühle)

    Einmal editiert, zuletzt von Siegfried Mühle ()

  • Interessante Information. Aber letztendlich kommt man da ja zu der Erkenntnis, dass im Grunde genommen keins dieser Speichermedien wirklich langfristig als sicher angesehen werden kann.


    Unsere Vorfahren wussten schon, warum sie sich vor ein paar hundert Jahren der altmodischen Kirchebücher bedienten =)


    Die Konsequenz wäre wohl, doch wieder auf das gute Papier zurückzugreifen (muss ja nicht unbeduingt das säurehaltige sein). Ich werde wohl doch mal ein Buch schreiben müssen...

  • Zitat

    Unsere Vorfahren wussten schon, warum sie sich vor ein paar hundert Jahren der altmodischen Kirchebücher bedienten =).


    Und jahrtausendealte Pergamentrollen sind heute noch lesbar.


    Zitat

    Die Konsequenz wäre wohl, doch wieder auf das gute Papier zurückzugreifen


    Das mach ich schon seit vielen Jahren.
    Ansonsten habe ich meine Sicherheitskopien auf externen Festplatten, auf ZIP-Disketten und auf CD/DVD. Die Sicherheitskopien werden an getrennten Orten aufbewahrt (ein kompletter Satz befindet sich iin einer anderen Wohnung). Der damit verbundene Aufwand ist verschwindend gering gegen die Zeit und Arbeit, die mal für Suche, Erfassen und Aufbereitung aufgebracht werden mussten.


    Mittlerweile gibt es aber auch die Möglichkeit (oder es soll sie demnächst geben) eigene Dateien und Homepages kostenlos in staatlichen Archiven unterzubringen.


    Siegfried (Mühle)

  • Also ich "missbrauche" meinen GMX-Account zur Datensicherung.


    All die Jhare ging mir dort noch nie etwas verloren, die Mailserver werden dort auch gesichert und das bisschen Daten bringe ich auf 1GB Speicherplatz schon unter - und wenn nicht... 8-) Gibt ja noch mehr Mail-Accounts...

  • Auf http://www.heise.de/newsticker/meldung/94775 wurde am 23.08.2007 eine interessante Meldung "Langzeitarchiv für digitale Medien" veröffentlicht. Darin heißt es u. a.
    "Das Bundesbildungsministerium fördert mit insgesamt 4,2 Millionen Euro den Aufbau eines Langzeitarchivs für digitale Informationen. Das Projekt namens "Kopal" soll unsere computerisierten Hinterlassenschaften für künftige Generation erhalten und Kompatibilitätsprobleme, die sich aus dem Nebeneinander alter und neuer Speichermedien ergeben, verschwinden lassen.
    Seit Juni ist das System bei der Deutschen Nationalbibliothek sowie der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen in Betrieb, ..."


    Siegfried (Mühle)

  • Zitat

    Original von Siegfried Mühle
    Und jahrtausendealte Pergamentrollen sind heute noch lesbar.


    Das ist relativ. Es weiss ja vermutlich keiner, wie viele dieser Pergamentrollen mal existierten und im Laufe der Zeit verloren gegangen sind. Womöglich gut 99,99%. Analog dazu müsste dann nur eine von 10.000 CDs überleben...


    Rossi

  • Hallo Rossi,


    das Problem besteht nicht darin, wie viele Pergamentrollen oder CDs existieren. Entscheidend ist vielmehr, dass die Pergamentrollen auch in 100 Jahren noch gelesen werden können. Die heutigen CDs mit Sicherheit nicht.


    Dazu meine Erfahrungen.
    (1) Auf Grund vieler Anfragen, ob ich helfen kann bestimmte Medien zu lesen und zu konvertieren, habe ich mir vor Jahren dazu einen speziellen PC gebaut. Er besitzt ein 5 1/4-Zoll-Laufwerk, ein 3 1/2 Zoll-Laufwerk, ein Bandlaufwerk, zwei verschiedene ZIP-Laufwerke, ein CD-Laufwerk und mehrere Einschübe für Festplatten.
    (2) Ich verwende Wechsel-Festplatten, von denen jede ein anderes Betriebssystem nutzt (bei DOS angefangen). Auch Windows 3.1 und Windows 3.11 werden dabei in Kombination mit verwendet. Bestimmte Ahnenprogramme laufen eben nur noch unter diesen alten Systemen.
    (3) Aus meiner Sammlung von PC-Ahnenprogrammen werden bei Bedarf diejenigen auf der entsprechenden Festplatte installiert, die zum Datenlesen erforderlich sind.


    Häufig kommen Anfragen: "Ich habe von einem Bekannten/Verwandten eine Diskette (oder Band) zur Ahnenforschung erhalten. Ich kann damit nichts anfangen. Können Sie helfen?"
    Trotz meiner technischen Ausstattung muss ich manchmal passen, weil ich z. B. nicht weiß, mit welchem Backup-Programm Daten auf einem Band gesichert wurden. Und eben solche scheinbaren Nebensächlichkeiten werden von den wenigsten Ahnenforschern festgehalten. Sie sichern nur "ihre" Daten.


    Also auch wenn Daten auf den verschiedensten Speichermedien nach Jahren noch vollständig erhalten sind, ist deren Verwertbarkeit in Frage gestellt. Bei Pergamentrollen, Spezialpapieren und -filmen kaum.


    Siegfried (Mühle)

    3 Mal editiert, zuletzt von Siegfried Mühle ()

  • Hallo Siegfried,
    es ist mir schon klar, was du meinst, stimme dir da auch weitestgehendst zu. Ich habe in meinem Bürorechner auch noch ein 5 1/4-Zoll-Laufwerk, da wir ein recht altes Gerät hier haben, das die Daten eben nur darauf speichern kann.
    Hier steht sogar noch ein Laborgerät mit einem 8 1/2-Zoll Floppy rum. Technisch ist das Gerät noch vollkommen in Ordnung, Problem ist hier, dass die Daten in einem proprietären Dateiformat gespeichert werden und kein Programm mehr zu bekommen ist, mit dem man das lesen kann. Ist also auch in dem Fall nicht die Hardware, die Probleme macht, sondern die Software.


    Aber dazu mal die Gretchenfrage: wer kann heute noch altägyptische Hieroglyphen lesen?
    Klar, die Programme haben noch eine wesentlich geringere Halbwertszeit, zumindest wenn die Daten nicht ständig an neuere/höhere Versionen angepasst werden.


    Rossi