Rettet die Stralsunder Archivbibliothek

Ott

Die traditionsreiche Hansestadt Stralsund hat im Sommer 2012 einen Teil
ihrer historischen Archivbibliothek verkauft – Das wollen wir nicht
hinnehmen!
Eine gemeinsame Aktion von Historikern, Archivaren, Bibliothekaren und Familienforschern

Jetzt bei Open Petition und bei facebook.
Bitte unterzeichnet alle:

https://www.openpetition.de/pe…alsunder-archivbibliothek

und gebt ein Like ab bei:

http://www.facebook.com/pages/…ibliothek/404280116307507

Mehr zu den Hintergründen auf http://blog.pommerscher-greif.de und http://archiv.twoday.net/search?q=stralsund
Danke!
Margret Ott

Maternus

So, ich habe alles unterschrieben und auch bei Facebook meinen Klick gemacht!

Noch einen Hinweis von mir, weil man es nicht gleich sieht, nachdem man alles bei der Petition eingetragen hat muß man auf sein eigenes Postfach gehen und
auf dem angegebenen Link in der Nachricht klicken und dann steht Euer Name und evtl. Euer Kommentar dann drinnen und Eure Stimme wurde gezählt.

Danke an alle die mitmachen!!!

LG Doreen

Ott

Danke für den Hinweis Doreen, bei mir war die Bestätigung auch im Spam gelandet...
Freundliche Grüße
Margret Ott

Ott

Die Stadt Stralsund hat inzwischen im Rahmen einer
Bürgerschaftsversammlung am letzten Donnerstag bestätigt, dass sie 6210
Bände aus dem Zeitraum von 1497 bis 1833 für 95 000 Euro an einen
Antiquar aus Süddeutschland verkauft hat. Dieser Antiquar hat -
zumindest vorläufig - den Verkauf im Internet gestoppt, es sind aber
schon etliche Bücher aus diesem historischen Ensemble verkauft worden.

Der Bestand in Stralsund besteht aus über 100 000 Bänden und ist damit
einer der wichtigsten an Materialien zum gesamten Ostseeraum. Wegen
Schimmelbefall ist er zur Zeit gesperrt.

Ich meine hier muss zukünftigem Abverkauf zur Sanierung des städtischen
Haushaltes ein Riegel vorgeschoben werden und würde mir wünschen, dass
es auch gesetzliche Regelungen gibt, die solches Archivgut schützen. Ich
würde daher gerne nochmals darum bitten, die Petition zu unterschreiben
(bisher schon 2600 Unterzeichner) und diese auch im Bekanntenkreis
publik zu machen.

Englische Fassung der Petition auf:

http://pommern.tumblr.com/post/35350417178/petition

https://www.openpetition.de/pe…alsunder-archivbibliothek

Freundliche Grüße

Margret Ott

P.S. Die Faz heute:

http://www.faz.net/aktuell/feu…ulturfrevel-11962512.html

Güdiba

Hallo an alle:

Es viel mir sofort nur ein Spruch ein:

Gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens!

Viele Grüße
Günter

Maternus

Zitat von Ott

Die Stadt Stralsund hat inzwischen im Rahmen einer
Bürgerschaftsversammlung am letzten Donnerstag bestätigt, dass sie 6210
Bände aus dem Zeitraum von 1497 bis 1833 für 95 000 Euro an einen
Antiquar aus Süddeutschland verkauft hat.

Das kann man beim ebaying sehen, denn dort findet man im Moment sehr viele Angebote!

LG Doreen

Ott

Die Aktion hat einen ersten Teilerfolg! Externe Gutachten bestätigen den Wert der Bibliothek und das Ministerium sagt, der Verkauf war nicht rechtens. Der OB will alles zurückkaufen. siehe:
http://www.nordkurier.de/cmlin…auf-als-verstoss-1.508762

Danke!

Joerg277

Zitat von Ott

... Der OB will alles zurückkaufen ...

Ob das wohl was wird? Und wieviel ist schon über die virtuelle Theke gegangen?
Heute abend gab es in der 3sat-Sendung "Kulturzeit" einen interessanten aber durch die kurze Sendezeit doch etwas oberfächlichen Beitrag dazu. Die Sendung wird am 22.11. um 6:20 und 9:05 Uhr wiederholt.

Maternus

Das wird was Jörg, denn der Oberbürgermeister hat sich dazu geäußert und die Archivleiterin ist schon mal suspendiert und der Käufer hat sich mit allen
zusammengesetzt und will alles zurückgeben und will auch mithelfen das was er schon an dritte verkauft hat zurüch zu holen.
Das kann man bei Facebook nachlesen.

LG Doreen

hermie · 23. November 2012

Original Zitat aus der OZ Stralsund - Der Verkauf von mehreren tausend historischen Büchern aus Stralsund beschäftigt die Staatsanwaltschaft. Wie NDR 1 Radio MV berichtet, hat ein Lübecker Rechtsanwalt und Archivkenner Anzeige erstattet. Die Anklagebehörde habe deshalb Vorermittlungen wegen des Verdachts der Untreue aufgenommen.
Der Anwalt wirft der Verwaltungsspitze vor, sie habe zum Nachteil der Stadt gehandelt. Einzelne Exemplare der mehr als 6000 verkauften Bücher seien allein bis zu 45 000 Euro wert. Das ist knapp die Hälfte des insgesamt bei dem umstrittenen Verkauf erzielten Erlöses von 95 000 Euro.
Am Mittwoch hatte das Schweriner Innenministerium den Verkauf als Verstoß gegen die Archivsatzung gewertet.

Schwerin/Stralsund (dpa/mv) - Nach dem Gutachten zum Verkauf historischer Bücher aus dem Stadtarchiv Stralsund hat auch das Kultusministerium seine Stellungnahme zu den umstrittenen Vorgängen vorgelegt. Das Innenministerium komme daraufhin zu dem Ergebnis, dass mit der Veräußerung der Bücher gegen die geltende Archivsatzung verstoßen worden sei, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Mittwoch. Das Innenministerium hatte Stadt und Kultusministerium um Stellungnahmen gebeten, um mögliche Rechtsverstöße zu prüfen.
Die Untersuchungen stehen offenbar vor dem Abschluss. Die Stadt habe den Satzungsverstoß eingeräumt und bereits entsprechende Konsequenzen gezogen, sagte die Sprecherin. Das Innenministerium werde jetzt den Rückkauf der Bücher begleiten. Laut der Archivsatzung gilt besonderes Bibliotheks- und Kulturgut als unverkäuflich.

Bonzhonzlefonz

Hallo,

die Proteste haben tatsächlich ewtas erreicht. Hoffentlich sind die Verantwortlichen in anderen Archiven lernfähig. Ich denke mal, dass dieser Vorgang in den entsprechenden Institutionen dafür sorgt, dass man möglichst überall Maßnahmen trifft, die einen solchen Verkauf künftig verhindern.

Ich habe heute in der Liste der GGHH eine Stellungnahme gelesen, in der die Rückabwicklung des Verkaufes angekündigt worden ist.

Danke an alle, die dazu beigetragen haben, dass die Schätze der Nachwelt erhalten bleiben.

marcel1984

Hab auch meinen Wilhelm untergesetzt

hauptsache es hilft

hermie · 4. Dezember 2012

Ein Ende ist noch nicht in Sicht:

Zitat aus OZ:

Stralsund (OZ) - Aus dem Stralsunder Stadtarchiv sind weitaus mehr historische Bücher verkauft worden als bisher bekannt. Wie Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) bestätigte, wurde eine Sammlung von etwa 1000 Büchern bereits im März dieses Jahres für 20 000 Euro ohne Wissen der Stadtspitze und der Bürgerschaft verscherbelt. Der Verbleib des Geldes sei ungeklärt. Der Fall wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. Oberstaatsanwalt Ralf Lechte sagte, die Ermittlungen liefen in alle Richtungen. Auch Privatkonten könnten durchaus noch ins Visier geraten.

p.s. aus dem 2. Verkauf im Sommer sind bereits 5780 Bücher wieder zurück im Archiv! Ein toller Erfolg!

Gruss Hermie

Ott

Leider ist in Stralsund noch alles nicht so, wie man es gerne hätte.
Ja, es sind über 5000 Bücher zurückgekommen, aber es gibt keine Informationen, welche Bücher das sind. Der Antiquar verkauft nämlich weiter Pomeranica und die Rosinen waren ja eh schon verkauft (z.b. ein Buch dem Ankauf im Juni (Erlös für Stralsund 95 000 Euro) das für 42 000 Euro versteigert wurde. Anfänglich hieß es, der Antiquar würde sich um eine Rückführung auch der bereits verkauften Bücher bemühen, da hört man leider nicht mehr von.
Dazu kommt die fristlose Kündigung der Archivleiterin, die Fragen nach politischen Hintergründen aufwirft und die Sorge um den vorhandenen Bestand von unermesslichem Wert. Die aktuellste Zusammenfassung habe ich auf http://www.blog.pommerscher-greif.de/keine-frohen/ versucht.
Übrigens wurde die Aktion auch im Newsletter der Computergenealogen erwähnt und Klaus Graf, der Initiator der Aktion schreibt dazu in seinem Blog:
Zwar hat Philipp Maaß die Petition aufgesetzt, aber das ändert nichts an den großen Verdiensten von Margret Ott für die Sache. Ein herzliches Dankeschön an sie und alle GenealogInnen, die uns wirklich intensiv unterstützt haben!

Diesen Dank möchte ich hier auch mal weitergeben, ein große Zahl an Familienforschern hat unterschreiben und den (Teil)-erfolg erst möglich gemacht.
Und ein weiterer Effekt: Nach dem internationalen Protest wird in nächster Zeit kein norddeutscher Kommunalpolitiker wagen, Buchverkäufe vorzuschlagen.
(Aus einen Artikel in der TAZ )

Insgesamt halte ich es also weiter für sinnvoll die Petition zu unterzeichnen. https://www.openpetition.de/pe…alsunder-archivbibliothek

Ott

Hallo an alle Unterstützer, nachdem etwas Zeit verstrichen ist, kann ich inzwischen mit gutem Gewissen über Stralsund berichten, die vereinten Anstrengungen haben doch einiges ins Rollen gebracht. Stralsund bekommt fachliche Unterstützung aus der Staatsbibliothek Berlin und der Unibibliothek in Leipzig. Die Stadt Stralsund hat erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt. Mehr dazu habe ich auf http://www.blog.pommerscher-greif.de/gutes-stralsund/</a> berichtet.
Danke an jeden Einzelnen! Freundliche Grüße Margret Ott

MichaelQ

Die Petitionen sind ja jetzt vorbei. Kann das Thema dann wieder unter die gewöhnlichen Themen zurückgestuft werden? Es muss ja nicht so exponiert als "Ankündigung oder wichtiges Thema" behandelt werden. Das ist ein wertvoller Platz, und man schmälert seinen Wert (= den Gewinn für andere wichtige Themen), wenn man ihn mit Themen zulegt, die keine Ankündigungen sind.