FN Nusch,FN Köhne und FN Hohage

  • Köhne:
    Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (ehem. Pommern/jetzt Polen)
    oder ein aus einer Kurzform von Konrad entstandener Familienname
    oder Herkunftsname zu dem Ortsnamen Köhn (Schleswig-Holstein).


    VG
    Jutta

  • Ich bin auch für Köhne aus der Kurzform von Konrad.


    Im Dtv heißt es, Kuon(rat), Kuhn, Kohn als einstämmiger germ. Rufname, wohingegen sich aus dem zweistämmigen Kuonrat ein Kurt und Cord gebildet haben. Alle Variationen von Kühne sind aus diesen Rufnamen germanischer Herkunft entstanden.


    Liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Franjo,


    Du verpasst noch Deinen Flug. Iyi yolculuklar!


    Bis zum 9. Oktober,


    Tschüß, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula
    Ich verpasse den Flieger nicht.Heute Nacht um 0146 Uhr geht der Zug nach München und morgen um 1425 Uhr soll der Flieger abheben.Leider muss ich so früh mit dem Zug fahren,da von unserem Wüstenflughafen in Klagenfurt kein Flugzeug nach München geht.Sozusagen Kismet.
    Rastet euch schön aus bis ich wiederkomme.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

  • Ich mach mal hier weiter, Franjo kann ja alles nachlesen.


    Zu Hohage, Hag ist ein Zaun, Einfriedung mit Buschwerk, das Ho steht dann entweder für die Höhe der Hecke oder wahrscheinlicher, die Höhe der Örtlichkeit.


    Nusch könnte eines der vielen Wörter mit Nuß sein. Aber auch Nuosch, ein Wassertrog für Vieh (Lexer) oder einfach Behälter, Gefäß (MHDWB).


    Einen schönen Abend wünscht Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Zu Hohage:
    genau, Ursula, hier ist die Höhe der Örtlichkeit gemeint
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hohenhagen


    Die dort vertretene Deutung („Hoenhegen“ (hoch gelegener Wald)), derzufolge -hagen ganz allgemein Wald bedeuten soll, vernachlässigt allerdings das Kriterium der Einfriedigung.


    Zu Nusch:
    DWB bietet "weibliches Schwein" an
    http://woerterbuchnetz.de/DWB/…atternlist=&lemid=GN06591


    RhWB "Lockruf und Kosename für Schwein"
    http://woerterbuchnetz.de/RhWB…=Vernetzung&lemid=RN02939


    Ein Übername?


    Für die Nuss müsste man Zuwanderung von Süden annehmen, sonst wäre statt -ss ein nnd. -t zu erwarten. Ostbergisch heute: de Noot - die Nuss


    Viele Grüße
    Xylander

  • Hallo Xylander,


    Nusch als Lock- und Kosewort für ein Schwein hatte ich auch gefunden, es ging in einem anderen Wörterbuch noch weiter: Nusch, Schimpfwort für ein schmutziges Weib. Ich kenne ja auch den Ausdruck nuschelig für etwas unsauberes. Das erschien mir zu unglaubwürdig für einen FN. Da spielt sicher Nunne für ein verschnittenes weibl. Schwein hinein. Und Nusch ist die dialektische Verniedlichung.


    Etwas anderes zu Nusch könnte diese Erklärung sein:


    http://books.google.de/books?i…=onepage&q=nusche&f=false


    Vielleicht im Sprachgebrauch so etwas wie ein Nichtsnutz?


    Einen schönen Tag, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Hallo Ursula,


    eine negative Bedeutung wäre ja kein Hindernis. ÜN und daraus entstandene FN zielen oft auf eine als negativ bewertete Eigenschaft ab. An Nusch - schmutziges Weib glaube ich allerdings auch nicht, einfach weil sich auf Frauen gemünzte ÜN selten zum FN weiterentwickelten.


    Nusch - weibliches Schwein halte ich eher für möglich, nämlich als indirekten Berufsnamen für einen Schweinezüchter, Schweinemetzger, siehe die FN Schwein, Schwien, Farken.


    Die Nunne heißt Nunne, weil das Tier "genonnt", zur Nonne gemacht wurde, aber das hast Du sicher auch gesehen.


    Das Kosewort, den Lockruf halte ich aber nicht unbedingt für eine Verniedlichung des Wortes Nunne, dazu hat dieses für mein Gefühl eine zu spezielle Bedeutung. Ich denke, es war anders: die dialektale Bezeichnung für die Sau ist Nusch, daraus bildete sich der Lockruf. Wahrscheinlich muss man ihn sich wiederholt vorstellen, so wie putputput für Hühner, pillepillepille für Enten und mimimi für Katzen (das ist jetzt alles aus der Region). Also nuschnuschnusch. Ich kenne eher nöffnöffnöff. Warum gibts eigentlich nix für Hunde?


    Anscheinend bewegen wir uns ja in der Region. Wenn Du Wertheim und Brettheim bei FamilySearch mal gnädig überscrollst (dort vielleicht eine der anderen Bedeutungen von Nusch http://woerterbuchnetz.de/DWB/…=Vernetzung&lemid=GN06589 ) , kommst Du auf Gimborn, Gummersbach. Deshalb sollte die regionale Erklärung an erster Stelle stehen.
    https://familysearch.org/searc…2Bbirth_year%3A1600-1800~
    http://www.verwandt.de/karten/absolut/nusch.html
    Aber so recht glücklich bin ich damit auch nicht, das Erscheinen in Gimborn ist recht spät. Kamen sie doch anderswo her und haben sich dann im Oberbergischen Kreis stark verbreitet?


    Den nuschigen Studenten, der natürlich rein sprachlich gut möglich wäre, kann ich in dieser Hinsicht auf die Herkunft des Wortes und dann auch des FN nicht einschätzen.


    Viele Grüße
    Xylander

  • Mal blöde gefragt: wie und warum wurde ein weibliches Schwein verschnitten? Dass männliche Ferkel kastriert werden um den typischen "Ebergeschmack" zu vermeiden, weiß ich, aber von Jungsauen habe ich sowas nie gehört.

  • Ich bin ja auch auf dem Lande aufgewachsen, hatte davon aber nie gehört. Ich kann mir auch schwer vorstellen, um was es geht, weil man ja eine Sau nicht einfach sterilisieren kann. Beim Verschneiden der Eber-Ferkel gab es schon Verluste durch Verbluten oder Infektionen. Der Artikel sagt ja auch nichts darüber. Jetzt bin ich neugierig und werde mal recherchieren, weil mich die bäuerliche Tiehaltung schon lange interessiert.

  • Tierkastratoren waren ein wichtiger Beruf im Mittelalter, denn Schweinezucht war ein zentraler Faktor der Ökonomie, auch in den Städten:


    "in den Laubwaldungen nährten sich Tausende von Schweinen, deren Grunzen beim Eintrieb jeden Abend die Straßen der Stadt erfüllte. Bei dieser Freizügigkeit der Schweine und bei dem hohen Bedarf an geräuchertem Speck hatte das Inzisieren einen viel weiteren Umfang als heute." (Brechenmacher 1937)


    Kastriert wurden alle Schweine, die zur Mast, nicht zur Zucht vorgesehen waren. Im Südwesten hieß ein verschnittenes weibliches Schwein Nunne, daher der Name Nunner, Nonner, Nonnenmacher. Das verschnittene männliche Schwein hieß dagegen "ber", woraus sich Namen wie Bär- , Be(e)r-, Bernschneider ableiten. Bayrisch oft Bierschneider, schwäbisch auch Bersauter (sauter - Schneider, Näher).


    Eine Variante dazu sind die Be(e)r- und Bä(h)rtenstecher. (Dtv-Namenskunde)


    Liebe Grüße, Ursula

    Fünf sind geladen, zehn sind gekommen. Ich gieß Wasser zur Suppe und heiß alle willkommen.


    Viele Grüße, Ursula

  • Ich habe noch etwas gegoogelt, aber ich habe nicht herausgefunden, was mit den Sauen gemacht wurde. Beim Kastrieren von Katzen z.B. werden die Eierstöcke und/oder die Gebärmutter entfernt, aber das erfordert ja immer eine richtige Operation und es ist für mich nicht vorstellbar, dass man das früher regelmäßig gemacht haben soll, schließlich wollte man ja lebendige Tiere mästen...
    ansonsten habe ich einiges zur Schweinehaltung dazugelernt, z.B. dass man immer mal wieder Wildschweine einkreuzte oder dass ein Eber nach spätestens 4 Jahren (mit etwa 6) aus der Zucht genommen wurde, weil er sonst recht gefährlich werden konnte.


  • Danke. Ich hatte schon überlegt, ob man versucht hat, die Gebärmutter durch die Scheide zu entfernen. Dieses Verfahren überrascht mich, weil ich gedacht häte, dass ein großer Teil der Tiere das nicht überlebt hätte. Muss aber wohl doch, sonst hätte man es ja nicht gemacht. Gut, dass das nicht mehr praktiziert wird - alles ohne Betäubung!