Handwerkerbezeichnungen

  • Guten Abend,
    ich habe jetzt in einer gedruckten Ausgabe für Handwerkerlöhne von 1680 folgende Bezeichnungen gefunden, mit denen ich wenig anfangen kann. Vielleicht kennt jemand diese Bezeichnungen.
    1. unter Leyendecker, Zimmerleuth und Steinmetzer steht der "Opfferman".
    2. Schröder, Ohmenträger und Schürger. Es gibt hier den Dialektbegriff "schurrjele", soll heißen durchrütteln oder schleifen.
    3.Mötter und Träger ..."ein Malter Korn zu müdten....4 Pf.(bezahlen)
    4. Todtengräber, Träger und Bittersche ...."der Bitterschen umbzusagen und zu laden" ..12 alb.


    In der Google Suchfunktion kommen zwar eine Reihe Namen, aber kein Hinweis auf Berufsbezeichnungen.
    Vielen Dank schon im Voraus.

  • Nabend,
    zunächst vielen Dank für die Antworten. Das "Bitterschen" könnte in der Tat die Funktion des Leichenbitters sein, eine Funktion die aber nur sehr Regional begrenzt war.


    Bei der Antwort 2 ist die Erklärung über die "Schröder,Schröter" nicht zutreffend. Das waren eine Gruppe Leute, die mit "Schrotbäumen" volle Weinfässer aus dem Keller "geschrotet" haben. Das heißt, ein volles Fass mit Winden auf 2 Bäumen hochzieht. Wir hatten hier eine Schröterzunft und in Traben-Trarbach lebt diese Tradition noch fort, in dem man einen riesigen Schrotbaum mit viel Getöse und noch mehr Publikum aufstellt.

  • Guten Abend, also auch hier wieder eine Regionale Bezeichnung. Wir hatten hier in unserem Ort eine Schröterzunft, die sich genau mit dem befasste was ich geschrieben hatte.
    Es gibt jetzt noch eine Bezeichnung, die überflüssige Diskussionen ausgelöst hat, die Bezeichnung "Zender". Das war hier der Finanzverwalter des Ortes, der jedes Jahr an Osterdienstag neu gewählt wurde. Die Berufsbezeichnung war "Gefälleverrechner". In einer Erklärung eines neu erschienenen Romans wird er als Verwalter eines Gerichtsbezirkes beschrieben. Solch ein Mann war hier ein "Truchseß", gleichzeitig auch Gerichtsvorsitzender. Man kann also nicht alles über einen Kamm scheren, da die Regionalen Unterschiede viel zu groß waren um etwas festzuschreiben. Gleiches gilt für die Münzsituationen, die ganz einfach unübersichtlich sind.