Kennt irgendwer dieses Wappen (Klebs)?

  • Guten Morgen,


    entworfen wurde es von Lothar Högel, einem großartigen Heraldiker!


    (Leider schon länger verstorben ;( )


    Mfg Andreas

  • Mittlerweile ist noch ein Klebs-Wappen aufgetaucht.
    Offenbar hat das ein Klebs-Namensträger in den USA vor rund 35 Jahren "bestellt". Wo und wie dieses Wappen bestellt wurde, ist bisher unklar.
    Dem Bildtext kann ich entnehmen, dass es angeblich aus dem Rietstap stammen soll.
    Ich habe es mal an diese Mail angehängt.
    Jetzt würde mich interessieren: wem gehört es?


    Ist mir gerade noch aufgefallen: ist ein umgekehrtes Hufeisen nicht ein Unglückssymbol?


    Rossi

  • Hallo Rossi,


    in Rietstap's großem Wappenwerk (Grundwerk) Armorial Général wird kein Wappen einer Familie K l e b s o.ä. genannt. Der Helm und die Helmfahnen des in Rede stehenden Wappens sprechen jedoch dafür, daß diese aus einem der Ergänzungsbände zu Rietstap's Armorial Général stammen. Dabei scheinen mir jedoch der Wappenschild und das Schildbild (= Hufeisen nebst Dolch) nicht zum Stil des Helmes und der Helmdecken zu passen.


    Im Königreich Polen gab es einst ein Adelsgeschlecht v. K l e b o w s k i (das „e“ mit polnischem 'accent') des Stammwappens Jastrzebiec (= in Blau ein mit den Stollen nach oben gekehrtes goldenes Hufeisen, welches ein frei schwebendes goldenes Kreuzchen einschließt). Eine gewisse Verwandtschaft mit dem in Rede stehenden Wappen (= in Blau ein mit den Stollen nach unten gekehrtes silbernes Hufeisen, welches einen silbernen golden-begrifften Dolch einschließt) scheint hier vorzulegen.


    Man müßte die Ergänzungsbände zu Rietstap's Armorial Général durchsehen, um festzustellen, ob dort wirklich das in Rede stehende Wappen abgebildet ist.


    Freundliche Grüße vom Rhein


    P.S. Früher kam es nicht darauf an, ob die alten abgefallenen Hufeisen, die man an die Scheunentore nagelte, nach oben oder nach unten offen waren. Es blieb erst der modernen Esoterik vorbehalten, hieraus eine "Wissenschaft" zu machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Joachim v. Roy ()

  • Vielen Dank. :)


    Auf das nach unten offene Hufeisen bezogen: kann ich daraus schliessen, dass das Wappen entweder ein sehr altes Wappen ist oder eine sehr plumpe Fälschung?


    Das einzige, was ich über die Stammfolge der Klebs Familien (siehe auch im ersten Beitrag stehendes Wappen) bisher sagen kann, ist, dass diese beiden Familien Klebs nicht näher miteinander verwandt sind, es sei denn, der gemeinsame Vorfahre hat vor 1755 gelebt.


    Rossi

  • Hallo Rossi,


    es gibt etliche – seit dem Mittelalter bekannte – Stammwappen polnischer Adelsfamilien, die ein nach unten offenes Hufeisen aufweisen, z.B. die Stammwappen 'Dombrowa' (= in Blau ein nach unten offenes silb. Hufeisen, besteckt mit 3 gold. Kreuzchen), 'Dolega' (= in Blau ein nach unten offenes silb. Hufeisen, oben besteckt mit einem gold. Kreuzchen, eingeschlossen ist ein mit der Spitze nach unten gerichteter silb. Pfeil), 'Pobog' (= in Blau ein nach unten geöffnetes silb. Hufeisen, oben besteckt mit einem silb. Kreuzchen) usw.


    An ein sehr altes Wappen oder an eine "Fälschung“ möchte ich nicht glauben, vielmehr ist zu vermuten, daß einem gutgläubigen Käufer ein heraldisch nicht korrektes Wappen (es fehlt die Helmzier!!) 'angedient' wurde. Um sich ein endgültiges Urteil bilden zu können, müßte man die Ergänzungsbände zu Rietstap's Armorial Général durchsehen (die hier in den Lesesälen vieler Universitäts- und Landesbibliotheken zu finden sind).


    Freundliche Grüße vom Rhein

  • Hallo,
    Wappen mit einem Hufeisen und Schwert gibt es allein im Siebmacher und in der Deutschen Wappenrolle 50. Von diesen sind folgende sehr, sehr ähnlich:
    Das Wappen Labunski: In Blau ein weißes (= silbernes) Hufeisen, über welches senkrecht in weißes (= silbernes) Schwert gelegt ist.
    Das Wappen Jaroczewski: In Blau ein weißes (= silbernes) Hufeisen, durch welches senkrecht ein (= silbernes) Schwert gesteckt ist.
    Das Wappen Mieczkowski: In Blau ein weißes (= silbernes) Schwert, das von einem weißen (= silbernen) Hufeisen überdeckt wird.
    Ein Wappen Kleb..... ist nicht darunter.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Vielen Dank für eure Hilfe!
    Bezüglich der Ergänzungsbände des Rietstap muss ich das erstmal auf Eis legen, da wir hier zwar das Grundwerk per Fernleihe bestellbar haben, aber nicht die Ergänzungsbände.
    Ich werde aber in absehbarer Zeit wieder in Europa sein und dann werde ich es mir anschauen.


    Gruß, Rossi