Hallo Maternus,
da hast du recht, da kann man sich kaum hinein versetzen in unserer Zeit.
Ich kann mich an einen Stadtrundgang durch Bremen erinnern, dort sind in der Altstadt viele Türen unter dem Straßenniveau. Man muß erst ein paar Stufen gehen um ins Haus zu kommen. Zur Zeit des Hausbaus waren die Türen Ebenerdig zur Straße aber durch den Abfall, den die Menschen dann im Laufe der Zeit auf dieStraße warfen hat sich die Straße erhöht. Das heißt also Bremens Altstadt steht auf Dreck.
Wenn also der Schmutz so hoch lag, muß es doch wirklich erbärmlich gestunken haben.
Auch die Menschen waren nicht gerade sauber. Wasser war damals nur selten zum Waschen da.
Allerdings glaube ich, haben die Menschen von früher den Geruch vielleicht nicht ganz so stark wahrgenommen wie wenn jemand von heute zurück in diese Zeit ging. Da haben ja alle so gerochen und man war an diesen Geruch gewöhnt.
Mir ist das im letzten Jahr aufgefallen. Wir haben mit einem Bekannten Ferien in einer kleinen Berghütte gemacht. Wasser gab es da nur aus einem kleinen Rinnsal aus dem Wasserhahn und nach dem durch Regen dieses Wasser auch noch verschmutz war haben wir uns natürlich nicht ganz so gründlich gewaschen wie zu Hause. Selbst die Gülle unter unserer Toilette, die vomRegen ins Haus gedrückt wurde haben wir nach ein ein paar Tagen nur noch gerochen, wenn wir von drausen ins Haus kamen.
Nach zwei Wochen kamen wir nach Hause und haben uns eigentlich sauber gefühlt. Allerdings hat meine Mutter dann gemeint, wir sollten doch mal unter die Dusche gehen.
Unter Dusche habe ich dann sogar gerochen, das das Wasser ganz leicht nach Chlor riecht. Vorher war mir das nie aufgefallen. Auch die Seife hat viel intensiver gerochen wie sonst. Heute nehme ich diese Gerüche kaum noch war.
So denke ich, ginge es auch wenn Menschen aus dem Mittelalter mit uns zusammen treffen würden.
Gruß
Gaby