Vollmacht für WASt - von wem?

  • Hallo zusammen,


    ich habe bei der WASt einen Suchantrag wegen meines Onkels gestellt, der im 2. Weltkrieg verschollen ist. Nach ca. 3 Wochen bekam ich ein Schreiben, in dem es hieß, bezüglich meines Anliegens seien Feststellungen möglich. Allerdings möchte man wegen datenschutzrechtlicher Bestimmungen nun von mir eine Vollmacht des Betreffenden bzw. im Fall seines Todes das Einverständnis der nächsten Angehörigen (Der Witwe, falls verstorben von den Abkömmlingen ersten Grades).
    Mein Onkel ist mit 18 Jahren (1943) in Rußland verschollen, war nie verheiratet und hat auch keine Kinder. Wie soll ich da also nun eine Vollmacht vorlegen?


    Die WASt möchte auch eine Erklärung zur Kostenübernahme haben (obwohl ich das doch in meinem Online-Antrag schon zugesagt habe). Allerdings haben sie in ihrem Schreiben, die mögliche Höhe auf die sich die Gebühren belaufen könnten, offen gelassen. Hat jemand Erfahrung welche Gebühren da im Schnitt anfallen? Ich weiß nicht so recht, welche Höhe ich da angeben soll.


    Und eine letzte Frage: ich hatte wegen meines Onkels schon beim Roten Kreuz angefragt und von dort die Info bekommen, daß das Schicksal meines Onkels noch nicht endgültig geklärt werden konnte. Es sei aber schon vor einiger Zeit ein Gutachten über sein mutmaßliches Schicksal angefertigt worden, das man mir gerne zuschicken könne (habe ich auch angefordert, aber noch nicht bekommen). Kann es nun sein, daß mir die WASt möglicherweise dieses gleiche Gutachten schickt oder bekomme ich da ggf. andere (mehr?) Unterlagen?



    Viele Grüße und vielen Dank
    Matthias

    Wenn ein alter Mensch stirbt, verbrennt eine ganze Bibliothek
    (Afrikanisches Sprichwort)

  • Hallo,


    Sachverhalt eins: Im schlechtesten Fall kannst du halt keine Vollmacht vorlegen und bekommst daher auch keine Info. Ist es denn nicht auch so, dass 90 Jahre nach der Geburt keinerlei Bedenken bestehen, Infos rauszugeben? Da muss ich selber noch einmal nachlesen. Habe auch Anträge gestellt über die Geschwister meiner Großeltern. Bin selber mal gespannt. In anderen Foren hatte ich gelesen, dass dies bei den Leuten funktioniert hat.


    Sachverhalt zwei: Jede DIN A4 Seite kostet acht Euro, für zwei Seiten Auskunft habe ich 16 Euro bezahlt. Ich hatte damals 25 Euro eingetippt. Ist halt abhängig, wieviele Unterlagen vorhanden sind.


    Sachverhalt drei: Wenn du bei der WASt den militärischen Werdegang möchtest, bekommst du Daten über Erkennungsmarke, wann Eingezogen, welcher Truppenteil, z.T. wo gekämpft, wann und wo in Gefangenschaft, wann entlassen, Dienstgrad usw. (so war es bei mir). Ob sich dabei die Daten decken, das kann ich leider nicht sagen.

  • Zitat

    Original von Löffel
    Hallo zusammen,


    ich habe bei der WASt einen Suchantrag wegen meines Onkels gestellt, der im 2. Weltkrieg verschollen ist. Nach ca. 3 Wochen bekam ich ein Schreiben, in dem es hieß, bezüglich meines Anliegens seien Feststellungen möglich. Allerdings möchte man wegen datenschutzrechtlicher Bestimmungen nun von mir eine Vollmacht des Betreffenden bzw. im Fall seines Todes das Einverständnis der nächsten Angehörigen (Der Witwe, falls verstorben von den Abkömmlingen ersten Grades).
    Mein Onkel ist mit 18 Jahren (1943) in Rußland verschollen, war nie verheiratet und hat auch keine Kinder. Wie soll ich da also nun eine Vollmacht vorlegen?


    Gib einfach an dass er keine Verwandten in Geraderlinie mehr hat und du somit keine Vollmacht einreichen kannst. Dürfte lt. Sachbearbeiter der WASt reichen, zur Not ruf einfach mal an und frag nach.


    Zitat

    Die WASt möchte auch eine Erklärung zur Kostenübernahme haben (obwohl ich das doch in meinem Online-Antrag schon zugesagt habe). Allerdings haben sie in ihrem Schreiben, die mögliche Höhe auf die sich die Gebühren belaufen könnten, offen gelassen. Hat jemand Erfahrung welche Gebühren da im Schnitt anfallen? Ich weiß nicht so recht, welche Höhe ich da angeben soll.


    Normalerweise fallen beim Militärischen Werdegang Kosten von ca. 20€ an, ich würde die Spalte aber offen lassen.


    Zitat

    Und eine letzte Frage: ich hatte wegen meines Onkels schon beim Roten Kreuz angefragt und von dort die Info bekommen, daß das Schicksal meines Onkels noch nicht endgültig geklärt werden konnte. Es sei aber schon vor einiger Zeit ein Gutachten über sein mutmaßliches Schicksal angefertigt worden, das man mir gerne zuschicken könne (habe ich auch angefordert, aber noch nicht bekommen). Kann es nun sein, daß mir die WASt möglicherweise dieses gleiche Gutachten schickt oder bekomme ich da ggf. andere (mehr?) Unterlagen?


    Das Gutachten bekommst du nur vom DRK-Suchdienst. Bei der WASt sind andere (mehr) Unterlagen archiviert (Truppenmeldungen, Vermisstmeldungen ect...)


    Bei weiteren Fragen kannst du dich ruhig an unser Forum wenden (http://www.vksvg.de)


    Gruß Alex

  • Zitat

    Original von Henry Jones


    Gib einfach an dass er keine Verwandten in Geraderlinie mehr hat und du somit keine Vollmacht einreichen kannst. Dürfte lt. Sachbearbeiter der WASt reichen, zur Not ruf einfach mal an und frag nach.


    Moin!


    Das habe ich bei meinem Großonkel auch getan und entspricht auch den Tatsachen. Leider habe ich seitdem (ca. 2 Monate) nix mehr gehört.


    Bekommt man dann nochmals einen Hinweis, das man dann trotzdem sucht oder muss man dann halt einfach die 8 - 9 Monate warten?



    Gruß Gordon

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  • Nabend Zusammen,


    ist das mit der Vollmacht neu?


    Hab vor gut 1 1/2 Jahren einen Antrag wegen meines Großonkels gestellt. Nach 9 Monaten hatte ich Post im Kasten. Werdegang und Rechnung von knapp, ich glaube es waren 24 Euro...
    Da hat mich keiner nach einer Vollmacht gefragt, obwohl ich angegeben hatte, dass es sich um meinen Großonkel handelt. Allerdings war er auch im Krieg gefallen.


    Nachdem ich meine erste Auskunft bekommen hatte, hab ich auch nach meinem Großcousin gefragt, der auch "nur" verschollen ist. Sie hatten leider keine Daten über ihn. Allerdings konnte mir die nette Dame wenigstens sein Geburtsdatum mitteilen und das ein Suchantrag beim DRK - Suchdienst München gestellt wurde... Auch hier, kein verlangen nach einer Vollmacht...


    Liebe Grüße Wibi

  • Zitat

    Original von Wibi78
    Allerdings war er auch im Krieg gefallen.



    Liebe Grüße Wibi


    Das ist das Entscheidende!
    Deshalb hast Du eine Auskunft bekommen.



    Gruß Gordon

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  • Hallo,


    hab gerade auch noch in einem andrem Forum gelesen, dass noch mehr Leute das Problem haben...
    Es scheint ganz so zu sein, dass die WAST jetzt selbst bei Ausfünften über den eigenen Vater (schon verstorben) eine Vollmacht haben will. Die Dame muß jetzt das Sterbedatum angeben, damit sie die Auskunft bekommt...
    Sie hat nach mehr als 4 Monaten (nach Antragstellung) die Aufforderung bekommen, die Vollmacht ein zureichen...


    Ich hab auch vor 4 Monaten einen Antrag gestellt, für den Werdegang meines Opas. So wie sich das in den Foren ließt, sollte ich schon mal anfangen mit meiner Oma zu schmusen....


    Liebe Grüße Wibi


  • Dass hat sich aber seit ca. 2 Wochen geändert. Früher konnte man zu jeder Person Auskunft erhalten die länger als 10 Jahre tot ist. Ab jetzt muss Verwandschaftsgrad nachweisen und Vollmacht einbringen.


    Zur Verschärfung der Datenschutzgesetze der WASt kam es aber erst durch die Aussage von Günther Grass dass er bei der Waffen-SS war. Dazu kam, dass die WASt Mitarbeiter Journalisten gegenüber Auskunft über Grass Militärzeit gegeben hab, obwohl eine Vollmacht von ihm nötig war.


    Anscheinend haben auch einige Journalisten gleich danach Anfragen zu bekannten Persönlichkeiten gestellt um hinter ihre "bösen" Geheimnisse zu kommen.


    Dem wurde jetzt einfach der Riegel vorgeschoben und die Gesetze werden jetzt alle etwas strenger genommen.


    Mehr könnt ihr auch unter http://www.vksvg.de erfahren.


    Gruß Alex




    Und danach haben sich

  • So ich habe seit letzten Samstag das gleiche Problem :(


    Mein Großonkel ist 1942 in Rußland gefallen. Er war 21 Jahre alt und weder verheiratet noch hatte er Kinder.


    Ich werde es aber auch mal so versuchen dass ich es der Sachbearbeiterin entsprechend so erkläre. Dann mal sehen was dabei herauskommt ?(

    Suche alles zur Familie Hölscher aus 48249 Dülmen

  • ich habe dort auch ein Antrag laufen, von meinem Großvater.
    Beim 1. Versuch war er noch am Leben und wollte die Vollmacht nicht unterschreiben, ich sollte es "ruhen lassen".
    Aus diesem Versuch, weiß ich aber, dass Sachen von ihm vorhanden sind.
    Nun ist er Ostern verstorben und ich habe ein neuen Versuch gewagt. Mal sehen, was dabei rauskommt. Eine Vollmacht mußte ich noch nicht nachreichen, kommt aber bestimmt noch.

    Einmal editiert, zuletzt von PaulaRS ()

  • Hallo


    Zitat

    Original von PaulaRS
    ich habe dort auch ein Antrag laufen, von meinem Großvater.
    Beim 1. Versuch war er noch am Leben und wollte die Vollmacht nciht unterschreiben, ich sollte es "ruhen lassen". Aus diesem Versuch, weiß ich aber, dass Sachen von ihm vorhanden sind.
    Nun ist er Ostern verstorben udn ich habe ein neuen Versuch gewagt. Mal sehen, was dabei rauskommt. Eine Vollmacht mußte ch noch nciht nachreichen.



    wird aber noch kommen. Habe auch vor Monaten einen Antrag für meinen Vater gestellt, letzte Woche war das Schreiben im Kasten. Am Wochenende ist dann die Vollmacht per Fax nach Berlin gegangen.
    Ich habe vorher telefonisch in Berlin gefragt, ob ein Fax ausreichend ist. Die Dame am Telefon hat mir gesagt, daß alle Anfragen von dieser Datenschutzanweisung betroffen sind.Siehe auch das Posting von Henry Jones

    mit freundlichem Gruss


    Ulrich Holthausen

  • Hallo zusammen,


    habe heute Post von der WAST bekommen: den Antrag habe ich am 21.09.06 online gestellt, angegeben Verwandtschaft: "Großvater", Geburtsdatum und -ort wusste ich allerdings nicht, konnte nur "ca. 1900" angeben. Ich fragte nach den Krankenunterlagen aus dem 1. Weltkrieg, da er, wenn überhaupt, nur da aktiv gewesen sein konnte (er starb 1937). Diese Krankenunterlagen sollen ja im April 2006 an die Wast abgegeben worden sein.


    Antwort heute: Ohne vollständige Personalien schwierig, vorsorglich wurden jedoch die Unterlagen aus dem 1. Weltkrieg überprüft, leider negativ.
    Alle Stammrollen usw. der Preußischen Armee, des Übergangsheeres und der Reichswehr seien im Februar 1945 verbrannt. Auch Unterlagen der Kaiserlichen Marine seien verloren. Erhalten sind lediglich Krankenpapiere derjenigen Soldaten, die damals in Lazarettbehandlung kamen. Diese Papiere für die Geburtsjahrgänge ab 1870 sind beim Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin, Abt. IV - Ref. F Krankenbuchlager, Wattstr. 11-13, 13355 Berlin, aufbewahrt.
    Die ihnen zugesandten Unterlagen der Geburtenjahrgänge 1900-1905 sind in absehbarer Zeit leider nicht prüfbar. Wann eine Bearbeitung erfolgen kann, ist im Augenblick nicht zu klären.


    Glaubt Ihr auch, dass ich nur keinen Nachweis brauchte, weil es keine Unterlagen gibt?
    Also gibt es für alle, die einen Nachweis erbringen müssen auch Informationen! Ist doch auch was!

  • Hallo!


    Nachdem Du die Vollmacht zugeschickt hast, würde ich nochmals mit ca. 7-9 Monaten rechnen.


    Gruß Gordon

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  • Hallo



    also ganz solange habe ich nicht warten müssen. Nachdem ich diese Vollmacht nach Berlin gefaxt habe, hat es dann ungefähr 1 Monate gedauert bis ich die Daten für meinen Vater hatte, auf die Daten für meinen Onkel warte ich noch.

    mit freundlichem Gruss


    Ulrich Holthausen