"Herrschaft Stolpe"

  • Guten abend in die Runde,
    auf den beruflichen Spuren meines Großvaters stehe ich vor folgender Frage:
    lt. Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft von 1931 war er vor 1918 "Güterdirektor der Herrschaft Stolpe". Dabei handelt es sich um das Stolpe bei Angermünde in der Uckermark.
    In Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder ist eine solche Herrschaft nicht verzeichnet. Hat jemand eine Idee, wie ich etwas über diese Herrschaft Stolpe aus der Zeit vor 1920 erfahren kann? Mein Großvater lebte zu dieser Zeit mit seiner Familie in Dobberzin (direkt neben Stolpe und gehört wie dieses heute zu Angermünde).
    Die Webseite von Angermünde mit eingemeindeten Orten (u.a. Stolpe und Dobberzin) kenne ich bereits.
    mit hoffnungsvollen Grüßen
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Das Fideikommiß bzw. die sogenannte H e r r s c h a f t S t o l p e, zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestehend aus den Gütern Stolpe (579 ha),
    Dobberzin (724 ha), Flemsdorf (1.031 ha), Gellmersdorf (734 ha) und Schöneberg mit Alt-Galow (1.148 ha), Kreis Angermünde,
    gehörte der uckermärkischen Uradelsfamilie v. B u c h, vgl. http://www.zlb.de/digitalesamm…ncker/04/187%20Stolpe.pdf

    Die heutigen Bewohner von Stolpe schämen sich wohl ihrer Vergangenheit, jedenfalls lassen sie diesen Teil ihrer Geschichte bewußt außer acht,
    vgl.http://uckermark-erleben.de/la…e_sehenswuerdigkeiten.php


    Freundliche Grüße vom Rhein

    Einmal editiert, zuletzt von Joachim v. Roy ()

  • Vielen Dank für die detaillierten Angaben und den interessanten Link. Wissen Sie vielleicht, auf welches Datum sich die Beschreibung bezieht? und haben Sie vielleicht eine Quellenangabe zu den interessanten Hektarangaben? Ich würde gerne selber weiterlesen, wenn es möglich ist.
    freundliche Grüße
    aus dem Heidelberger Umland

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Quelle: verschiedene "Gothaische Genealogische Taschenbücher der Adeligen Häuser - Teil A: Deutscher Uradel",
    erschienen beim Justus Perthes Verlag in Gotha/Thüringen.


    MfG

  • Danke
    mfg

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • @ Maternus: danke für den Link, der gefällt mir gut. Ist zwar nicht direkt zu meiner Frage, aber doch wichtig für das gesamte Thema, hab ihn schon bei meinen Lesezeichen. Super Überblick!!!


    Im Übrigen habe ich heute morgen mit dem Stadtarchiv und mit dem Heimatmuseum in Angermünde telefoniert und bekam unter anderem folgenden Literaturhinweis:


    Rudolf Schmidt: Die Geschichte der Familie von Buch.
    Damit kann doch direkt das Fernleihe-Portal was anfangen, und so ist das Buch schon bestellt.


    @ Joachim v. Roy: Um die von Ihnen genannten Werke werde ich mich gesondert kümmern, die könnten in Heidelberg UB selbst vorhandensein.


    Freundliche Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gisela ()

  • Zur Information:


    Der genaue Titel des Werkes lautet:


    Rudolf Schmidt, GESCHICHTE DES GESCHLECHTS VON BUCH, 2 Bände, Eberswalde 1939-1940.


    MfG

  • natürlich, Sie haben Recht.
    Da habe ich doch tatsächlich Ort, Erscheinungsjahr und Bände unterschlagen. Bei der Fernleihe habe ich es natürlich eingegeben, sonst hätte der PC die Bestellung sowieso nicht angenommen (die ist nämlich wie gesagt schon seit einigen Stunden unterwegs und zwar für beide Bände).
    Die Verwechslung von "Familie" und "Geschlecht" war natürlich vollkommen :zz: :O :zz: :O


    Ich hoffe, jetzt ist alles wieder im Lot
    MfG

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    Einmal editiert, zuletzt von Gisela ()

  • Zitat

    Original von Gisela
    Guten abend in die Runde,
    auf den beruflichen Spuren meines Großvaters stehe ich vor folgender Frage:
    lt. Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft von 1931 war er vor 1918 "Güterdirektor der Herrschaft Stolpe". Dabei handelt es sich um das Stolpe bei Angermünde in der Uckermark.
    In Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder ist eine solche Herrschaft nicht verzeichnet.
    Gisela


    Sollte es überhaupt die Herrschaft Stolpe gegeben haben (mir ist bisher nichts untergekommen, schau aber nochmal in meine Bücher), dann gab es die doch um 1918 nicht mehr. Ist mit nur als Gut Stolpe bekannt.

  • hallo Stompf,
    die Herrschaft Stolpe gab es definitiv. Ich möchte hier nicht wiederholen was Herr von Roy unten bereits (richtig, vgl. 2. Beitrag von unten) ausgeführt hat. Vielleicht lesen Sie einfach nochmal nach.
    Mein Großvater war Güterdirektor der Herrschaft Stolpe (so nicht ganz richtig in der Literatur), 1909 - 1918. Zu der Zeit war die Rechtsform bereits als Fideikomiß eingerichtet.
    Inzwischen ist mir mitgeteilt worden, daß die Patronatsrechte bereits in den 70-er Jahren des 19. Jhdts. wegfielen. Man wird ab dieser Zeit genaugenommen nicht mehr von einer "Herrschaft" sprechen können. Wie der Begriff anachronistischerweise in ein Handbauch von 1931 gelangt ist, weiß ich nicht. Jedenfalls gehörten die von Herrn von Roy aufgeführten Güter dazu. Mein Großvater lebte z.B, mit seiner Familie auf dem dazugehörigen Gut in Dobberzin (Dienstwohnsitz).


    An einem Austausch über dieses Thema bin ich sehr interessiert.
    Freundliche Grüße
    Gisela

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    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gisela ()

  • So kommt mir das schon plausibler vor. Hatte auch mehr eine Herrschaft Stolpe in Frage gestellt in diesem Zeitraum, nicht komplett.Habe in der Kürze bisher nur etwas über 2 v. Buchs gefunden, aber darum gehts wohl nicht. Da es sich um mehrere kleine regionale Schriften handelt, dauert das ein wenig.

  • Na das stand aber alles schon im Thread, ich hab das nur nochmal zusammengefaßt.
    Von Buchs gabs ne ganze Menge, einer ist sogar bei wikipedia zu finden.
    eine Literaturangabe, 2-bändig, ist unten bereits angegeben.
    Freundliche Grüße
    Gisela

    Ein Jegliches Ding hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde
    Derzeitige Lieblingsbaustellen: GRUNER u. LINCKE, Sachsen, ab 1849 auch Schweiz. WURMSER von Schaffoltzheim, Bormio, Schweiz, Elsaß, Heidelberg. STREICHER, Ulm, 16. Jhdt. (Schwenckfelder). WERNBORNER, Hessen u.a.

  • Wobei angemerkt werden darf, daß der Begriff „Herrschaft“ noch heute – in Westdeutschland – gängig ist.


    Nachtrag: Ebenso geläufig ist heute in Westdeutschland (am Niederrhein), in den Niederlanden sowie in Belgien die vergleichbare Bezeichnung „Herrlichkeit“ (heerlijkheid).


    MfG

    Einmal editiert, zuletzt von Joachim v. Roy ()