Wanderbücher

  • Hallo,
    ich habe jetzt verstärkt gelesen, dass die Gesellen früher Wanderungen auf sich nahmen ("WALZ").


    In Wikipedia steht, sie legten sich Wanderbücher an.
    Hat das jeder getan? Wo findet man sie heute? In Stadt- oder Staatsarchiven?


    Viele Grüße
    M. Böhme :help: :help: :help:

    Dauersuche nach folgenden Namen:
    Bögel, Heckler, Petrich, Hainbuch
    :)
    Dauersuche in folgenden Orten:
    Magdeburg, Malchin, Vielbrunn, Kreis Znin, Kreis Wreschen, Mundelsheim, Raum Ostholstein
    :)
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    Viele Grüße

  • Hallo M.Böhme,


    Wanderungen von Handwerksgesellen sind schon lange Brauch. Einige wenige Handwerker wandern auch heute noch, allerdings wohl weniger auf Schusters Rappen als mehr mit dem Daumen an der Hand :D . Weitere Informationen findest du auch hier - aber die Seite scheinst du ja zu kennen. Dort lese ich allerdings nichts detailliertes zum Wanderbuch / Wanderpass, vor allem nicht "legten sich ein Wanderbuch an" (oder wieder mal nicht richtig gelesen?).


    Mir liegt der Wanderpass meines Urgroßvaters Alexander Wilhelm Decker vor.
    Er wurde ausgestellt vom Königlich Preußischen Polizeipräsidium zu Berlin am 18.Juni 1867 und war bis 1871 gültig für "das In- und Ausland". Die Kosten für den Wanderpass betrugen (so ein Stempel auf der ersten Seite) "Ein fuenftel Thaler".


    Auf der ersten Seite heißt es "Die paginierten Seiten 5 und folg. sind zu Visa's und sonstigen Vermerken bestimmt, und es darf keine derselben herausgerissen oder verlöscht werden, widrigenfalls der Inhaber in eine Polizeistrafe zu nehmen, auch nach Bewandniß der Umstände der Erlaubniß, weiter zu wandern, für verlustig zu erklären ist"


    Demnach war der Wanderpass ein amtliches Dokument - vielleicht vergleichbar mit einem Reisepass? - das die Überschreitung der vielen kleinstaatlichen Grenzen, die es ja zu der Zeit immer noch gab, ermöglichte.
    Die Eintragungen erlauben es, den Wanderweg in groben Zügen nachzuvollziehen, da immer eine Art Visum zum nächsten Ziel eingetragen wurde ("Gültig nach Frankfurt/M.").
    Alexanders Wanderziele ab Berlin waren: Lauenburg - Cassel - Gotha - Cassel - Basel. Der letzte Eintrag ist aus Neuhausen bei Schaffhausen. Ein Eintrag zur Rückreise nach Berlin fehlt, vielleicht weil er da schon den Gestellungsbefehl zum Krieg 1870/71 hatte.


    Ob derartige Wanderpässe irgendwo archiviert sind, weiß ich nicht, möchte es aber bezweifeln. Vermutlich behielt der Inhaber den Pass - wie eben hier der gute Alexander.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Moin,


    ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass ich durch Zufall in einer Bibliothekssammlung ein Wanderbuch eines direkten Vorfahrens gefunden habe (mein Familienname).


    Meiner Erfahrung nach wurden diese Bücher nirgends archiviert, sondern sind nur unter verschiedenen Umständen in Archive und Sammlungen geraten.


    Es ist wie die Nadel im Heuhaufen.


    Der Inhalt ist aber wirklich interessant, weil es Auskunft über das Aussehen der Person und den Wanderweg gibt. Mein Vorfahr gelangte damals von Norddeutschland bis nach Wien.


    Gruß


    Benny

  • Hallo ihr zwei,
    vielen Dank für eure Antworten.


    @Jörg: Vielen Dank für die ausführlichen Bemerkungen - du bist zu beneiden, im Besitz eines Wanderpasses deines Vorfahren zu sein.
    Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, als ich sagte "sie legten es sich an". =) =) =)


    Benny: Heißt das, dass ich in Archiven und Bibliotheken nach dem Wanderpass suchen soll??? ;( ;( ;( AUF GUT GLÜCK?


    Ich hoffe auf weitere Antworten!
    Viele Grüße
    M. Böhme :thumbsup: :thumbup:

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    Viele Grüße

  • Hallo in die Runde,
    dieses Thema interessiert mich ebenfalls, weil mein (bisheriger) Spitzenahn auch auf der Wanderschaft war. Von der Schweiz nach Bad Nauheim (dort ca. 1680).
    Er war Zimmergeselle und nahm vermutlich die Route östl. des Schwarzwaldes. Da der Wanderpass im Besitz des 'Wandergeselllen' war, lassen sich solche Pässe heute wahrscheinlich nur durch Zufall finden. - Aber der Pass musste doch auch mit Leben erfüllt werden. Wer nahm hierin Eintragungen vor? - Der Meister, bei welchem der Geselle arbeitete? - Der Ort, die Stadt, in der er (vorübergehend) sich niederließ? - Der Wanderpass war und ist, so glaube ich zu wissen, auch heute bei einigen Berufen die Voraussetzung zur Erlangung des Meisterbriefes. - Wenn die jeweilige 'Ortspolizeibehörde' Eintagungen im Pass vorzunehmen hatte - wurde dort evtl. ein 'Gegenbuch' geführt. - Weiß evtl. jemand ob dies der Fall war? - Musste sich der Wandergeselle im Ort seines ggf. kurzen Aufenthaltes an- und abmelden? - Ist hierüber etwas bekannt? - Führten die entsspr. Zünfte eine Liste ihrer 'Wandergesellen?
    Glaube nicht, dass es bereits 16xx solche Wanderbücher/-pässe gab; es interessiert mich dennoch.
    Gruß Herbert

    Schöne Grüße


    Herbert


    Ständige Suche zu den Familiennamen:


    VENITZ (Hessen -Raum Bad Nauheim-, übriges Deutschland), ANNA (Saarland), WENDEL (Saarland, Moselraum) FENTSCH o. ä. (Lothringen-Frankreich, Hessen, Rheinl.-Pfalz, Baden-Württemb., Bayern), VENETZ, VENETSCH o. ä. (Schweiz) :help:

  • Hallo zusammen,


    dieses Thema interresiert mich auch, mein Urahn war (denkeich) auch auf der Wanderschaft. Alles Nachkommen (ausser meinem Vater) war Schreiner und Zimmerleute. Mein Urahn stammte aus Bettenhausen/Sachsen (Thüringen) und ist von dort nach Lengenrieden/im Tauberthal gegangen.


    Ich kann mir nicht vorstellen das er das aus vergnügen gemacht hat. Also kann ich mir nur vorstellen das er auf der Walz war. Leider habe ich bisher noch keinen Erfolg bei der suche gehabt. Meine Verwanten die man fragen könnte leben leider nicht mehr.


    Vielleicht kann ich auf diesem Wege ja was erfahren.


    Habe nächste Woche bei uns im Stadtarchiv einen Termin und werde versuchen dort was zu finden.


    Gruss Gertrud

  • Hallo in die Runde,
    dieses Thema interessiert mich ebenfalls, weil mein (bisheriger) Spitzenahn auch auf der Wanderschaft war. Von der Schweiz nach Bad Nauheim (dort ca. 1680).
    Er war Zimmergeselle und nahm vermutlich die Route östl. des Schwarzwaldes. Da der Wanderpass im Besitz des 'Wandergeselllen' war, lassen sich solche Pässe heute wahrscheinlich nur durch Zufall finden. - Aber der Pass musste doch auch mit Leben erfüllt werden. Wer nahm hierin Eintragungen vor? - Der Meister, bei welchem der Geselle arbeitete? - Der Ort, die Stadt, in der er (vorübergehend) sich niederließ? - Der Wanderpass war und ist, so glaube ich zu wissen, auch heute bei einigen Berufen die Voraussetzung zur Erlangung des Meisterbriefes. - Wenn die jeweilige 'Ortspolizeibehörde' Eintagungen im Pass vorzunehmen hatte - wurde dort evtl. ein 'Gegenbuch' geführt. - Weiß evtl. jemand ob dies der Fall war? - Musste sich der Wandergeselle im Ort seines ggf. kurzen Aufenthaltes an- und abmelden? - Ist hierüber etwas bekannt? - Führten die entsspr. Zünfte eine Liste ihrer 'Wandergesellen?
    Glaube nicht, dass es bereits 16xx solche Wanderbücher/-pässe gab; es interessiert mich dennoch.
    Gruß Herbert


    Glaube nicht, dass es bereits 16xx solche Wanderbücher/-pässe gab; es interessiert mich dennoch.


    Wanderbücher wurden glaube ich 1830 eingeführt (zumindest gedruckte).
    Auf der Seite http://www.deutsches-buchbindermuseum.de/19.0.html kann man ein Wanderbuch durchblättern - aber ich bekomme diesen Link nicht auf (Falsches Format???)


    M. Böhme

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    Viele Grüße

  • Hallo,


    Ich war selber als rechtschaffener fremder Zimmergeselle auf Wanderschaft, ein Wanderbuch hatte ich nicht. Im Mitgliedsbuch der Gewerkschaft wurde eingetragen wann und wo ich eine Reiseunterstützung bekommen habe. Natürlich existieren bei den Züinften Listen der Gesellen und ihre Heimatadressen, schon um im Falle eines Unfalls die Eltern benachrichtigen zu können. Aber dass die für jeden zugänglich sind glaube ich nicht. Wie das im 18ten und 19ten Jahrhundert war weiss ich auch nicht. War wohl auch verschieden, je nach Zeit und Zunft. Es gab ja auch Gesellen die reisten ohne Mitglied einer Zunft zu sein. Mein Ur-urgrossvater schreibt in seiner Chronik jedenfalls nicht dass er Mitglied einer Schneiderzunft war.


    Amicalement!


    Hans

  • Hallo Böhme,
    du brauchst dazu ein plugin für deinen Browser da dieses Buch als DjVu-Datei eingestellt wurde. Geh mal aufWikipedia dort findest du nähere Informationen über dieses Grafik-Dateiformat.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Paladin,
    mittlerweile habe ich das Plug-in installiert und es funktioniert prima.


    Ein tolles Wanderbuch - mit sehr vielen Angaben zur Person (Augen, Augenbrauen, Haarfarbe, Kinn, Stirn, Bart,... ) sowie allen Stempeln der Städte, wo er unterwegs war.


    M. Böhme

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    Viele Grüße

  • Hallo Leute,


    die Einführung der Wanderbücher für auf der Walz befindliche Handwerksgesellen hängt
    meiner Meinung nach mit den politischen Zuständen Deutschlands im 19. Jahrhundert
    zusammen. Nach dem Wiener Kongress 1815 waren in vielen deutschen Teilstaaten
    deren Regenten und/oder Regierungen daran interessiert die nationalen Einigungs-
    bewegungen politisch klein zu halten oder gar zu unterdrücken. Dies geschah
    besonders unter Führung und Druck von Österreich (Stichworte: Metternich, Karlsbader
    Beschlüsse). Eine besondere Gefahr sah man hierbei in den zwischen den Staaten
    reisenden Personen, also etwa Kaufleute oder noch viel mehr den Handwerker.
    Zu den den ärmsten Handwerkern gehörten natürlich eher die wandernden Gesellen,
    und es ist daher nicht verwunderlich gewesen, wenn diese noch am stärksten den
    politisch neuen Ideologien anhingen. Um die Wandergesellen also besser kontrollieren
    bzw. ihre Wanderungen besser nachvollziehen und die gegebenenfalls verfolgen zu
    können, wurde ihnen die Führung eines solchen Wanderbuches auferlegt. Dort standen
    ihre wichtigsten Daten, also Alter, Herkunft und sogar Angaben zu ihrer körperlichen
    Erscheinung. Die Gesellen hatten sich an jedem Zielort bei der Polizei oder einer
    ähnlichen Behörde zu melden und Angaben über Dauer und Zweck des Aufenthates
    zu machen. Sie bekamen dort einen Eintrag und mussten sich bei Abreise erneut
    melden, damit das Ziel ihrer erneuten Wanderung eingetragen werden konnte.
    Wie lange allerdings die Wanderbücher geführt werden mussten, weiss ich nicht.
    Das Ende des Deutschen Bundes und die Gründung des Deutschen Kaiserreiches
    müssen nicht unbedingt das Ende der Wanderbücher gewesen sein. Menschen
    kontrollieren zu können, zumal sie vielleicht nicht unbedingt Monarchisten
    gewesen sein müssen, kann auch später noch ein Grund für das Fortbestehen
    der Führungspflicht gewesen sein.


    Ich selbst besitze auch ein Wanderbuch eines Vorfahren von 1853.
    Dieser Vorfahre (übrigens der Bruder des Uhrmachermeisters "Christ") ist als Maurer-
    geselle Anfang 1854 von Frankfurt/Main aus nach Norden losgewandert, war u.a. in
    Hamburg, Kiel und ging zweimal nach Dänemark und wieder zurück nach Nord-
    deutschland um schließlich noch gegen Ende seiner Wanderung 1858 nach Russland
    zu reisen (Eingetragen ist Riga als Ziel, aber ich kann die kyrillische Schrift nicht
    lesen. Werde es vielleicht mal hier ins Netz setzen). Für 1859/60 ist dann als
    letzter Eintrag sogar noch seine Lehrzeit an der Königlichen Bayerischen Akademie
    der Künste eingetragen worden. Ich vermute mal, dass er mit geleistetem Bürgereid
    in Frankfurt/Main 1861 dann als Baumeister in der Stadt leben und arbeiten durfte.
    Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser Story ein bißchen unterhalten! :D


    Gruss,
    Higgins

  • Hallo Higgins,
    vielen Dank für die ausführlich erläuterten Anmerkungen.


    Woher hast du dein Wanderbuch - im Besitz oder zufällig in einem Archiv / einer Bibliothek gefunden?


    M. Böhme

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    Viele Grüße

  • Woher hast du dein Wanderbuch - im Besitz oder zufällig in einem Archiv / einer Bibliothek gefunden?



    Nachdem eine Großtante gestorben war, habe ich in deren Besitz viele Dinge aus deren bzw.
    meiner Familie gefunden - von alten Büchern, Möbeln, Fotos bis hin zu alten Dokumenten.
    Zu den Dokumenten gehörte auch bereits erwähntes Wanderbuch, das, ehrlich gesagt, eher
    schäbig aussieht und fast am auseinanderfallen ist. Und neben diesem Wanderbuch gibt es
    dann noch alte Bauzeichnungen, Dekorstudien und Zeugnisse von diesem besagten Wander-
    gesellen, der wirklich zu meinen Vorfahren gehört. Und der bereits erwähnte Uhrmacher-
    meister Wilhelm Alexander Christ, welcher quasi 1863 in Frankfurt/Main das heute
    angesehene Uhrengeschäft Christ gegründet hat, ist auch wirklich der Bruder meines
    Vorfahren Johannes Christ (1834-1875), dem Wandergesellen und Baumeister aus Frankfurt/Main.
    Von ihm besitze ich in der Tat viele Dokumente.


    Gruss,
    Higgins

  • Danke für deine Antwort Higgins.


    Meint ihr denn, dass es sinnvoll wäre, evtl. mal bei Bibliotheken oder Archiven nachzu

    fragen, ob nicht doch etwas vorhanden ist. Wie stehen denn die Chancen?



    LG, M. Böhme

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    Viele Grüße

  • Probieren geht über Studieren!


    Du kannst es ja mal in Stadtarchiven oder in Bibliotheken, die direkt an Stadtarchive
    angeschlossen oder verbunden sind, wenden. Allerdings stellt sich jetzt mal die
    Frage nach deinen Absichten? Hast du einen direkten Aufhänger, also einen
    Vorfahren, nach dem du suchst? Oder ist es eher ein allgemeines Interesse,
    z.B. wegen einer Studienarbeit?


    Wenn du einen Vorfahren auf Wanderschaft hast, seinen Herkunftsort bzw.
    seine Wohn- & Sterbeort kennst, vielleicht sogar die eine oder andere Station
    seiner Wanderschaft dazu, dann würde ich dir empfehlen zunächst die jeweiligen
    Stadtarchive aufzusuchen. Was die Wanderschaftsorte angeht, gibt es ja
    vielleicht noch Bücher der damaligen polizeilichen Behörden oder ortsansässigen
    Zünfte, in denen du eventuell Angaben zur Person finden kannst. Am Herkunfts-,
    Wohn- und Sterbeort sind vielleicht noch Funde in den Archivalien der Zünfte
    bzw. Gewerbe zu finden. Durchaus möglich, dass es da auch Wanderbücher zu
    finden gibt.


    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass der Wandergeselle an den Orten seiner
    Wanderung bei den dort ortsansässigen Zünften vorstellig werden konnte, um
    dann Informationen über Ort und Arbeitsmöglichkeiten, sowie Unterkunft und
    Versorgung erhalten konnte. Mancherorts wurde ihnen dann auch ein kleines
    Geld oder Nahrung umsonst gegeben. Das könnte ja auch in den Zunftbüchern
    schriftlich festgehalten worden sein.


    Gruss,
    Higgins

  • Hallo Higgins,
    vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen.


    Ja, ich suche nach meinem Altvater, der Zimmermann war und wohl auch eine Wanderung unternahm. Ich kenne Geburts- und Sterbeort, aber genaue Aufenthaltsorte sind mir unbekannt.
    Ich werde demnächst mit Anfragen starten und mich an alles wenden, was möglich ist (auch in Berücksichtigung auf deine Tipps).


    Ich danke dir nochmals recht herzlich!
    Vielleicht hat jemand auch spezielle Erfahrungen gemacht und kann hier näher berichten.


    Viele Grüße
    M. Böhme

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  • Hallo liebe Leute,
    Danke für Eure Beiträge - bin (mal wieder) etwas schlauer geworden!
    Gruß Herbert

    Schöne Grüße


    Herbert


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  • Hallo Leute,


    auch ich suche den Wanderpass meines Urgroßvaters.


    Dabei habe ich das für die Region zuständige Staatsarchiv angeschrieben,


    die hatten auch Wanderpässe aber leider nicht den von mir gesuchten.


    Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,
    so muss ich das auch mal versuchen - auf gut Glück!


    M. Böhme

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    Viele Grüße

  • Ich habe schon mehrere Archive angeschrieben - erfolglos.


    Hat jemand noch einen Tipp. Im Sterbeort des Vorfahren (Hamburg) habe ich noch nicht geschaut - gibt es irgendwelche Zimmermann-Zünfte?


    Viele Grüße
    M. Böhme

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