in Bernau a.Ch. während des II.WK inhaftiert

  • Hallo in die Runde,



    wo finde ich Unterlagen zum Gefängnis von Bernau am Chiemsee? Der Großvater meines Mannes war dort während des II.WK inhaftiert und kam nach Ende des Krieges erst wieder frei. Er war kein Kriegsgefangener, sondern wurde wegen Diebstahl inhaftiert.


    Jetzt würde ich gern näheres in Erfahrung bringen.


    Befinden sich die Akten im Staatsarchiv oder gibt es noch ein anderes Archiv, wo ich suchen könnte?



    Beste Grüße


    Andrea

  • Es kommt darauf an, wo der Diebstahl begangen wurde. Unterstellt, er war in Bernau am Chiemsee, dann wäre das Amtsgericht Prien bei einen leichten Diebstahl oder das Landgericht Traunstein bei einem schwereren Delikt zuständig. Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Traunstein müsste in diesem Fall das Urteil haben.
    Mit freundlichen Grüßen
    Friedhard Pfeiffer

  • Danke Friedhard.


    Der Diebstahl selbst ist in Berlin passiert (Lebensmittel für die Kinder, wohl 3 Büchsen Wurst-nur mal so am Rande). Ich dachte aber, dass es ja auch Haftunterlagen geben müßte.


    Bisher hieß es übrigens immer, Opa kam so spät aus der Gefangenschaft und alle dachte, es wäre Kriegsgefangenschaft. Aber so war er von 1942 bis 1945 im Gefängnis (als Freigänger) und ging nach seiner Entlassung, nach Kriegsende, in mehreren Monaten zu Fuß nach Berlin zurück.



    Beste Grüße


    Andrea

  • wegen eines geringfügigen diebstahls uns schon gerade nicht wegen lebensmitteln war jemand und schon gar nicht so lange im gefängnis. bevor ich sowas einstelle, würde ich selbst nachdenken wo ich darüber informationen bekomme :cursing: :?:

  • Hallo Peter,
    nun ich denke dass Andrea sicherlich nicht weis warum der Großvater ihres Mannes im Gefängnis war. Auch denke ich dass die Familie sicherlich nicht mehr darüber sagte als das was Andrea uns weitergab. Jedenfalls ist es doch so dass sie hier anfragte wo sie suchen muss und nicht jeder weis immer gleich alles, gerade dann wenn sich bei der Suche neue Gebiete auftun, in welchen man absolut keine Erfahrung. Gerade aus solchen Gründen ist unser Forum doch da um hier weiterzuhelfen. Die zahlreichen Tips und Informationen die ich hier schon gelesen habe, haben auch mir bei meinen diversen Suchen schon manchesmal geholfen und ich bin deshalb froh darüber, dass hier viele Mitglieder gerne und auch geduldig anderen weiterhelfen. Auch wenn für manche ihre Fragen Anfängerhaft klingen. Niemand weis alles und auch für manchen Altgedienten tut sich hin und wieder Neuland bei der Suche auf, wo auch er froh ist wenn ihm hilfsbereit weitergeholfen wird.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Peter,



    wenn du dich da mal nicht vertust! In den letzten Kriegsjahren waren gerade Lebensmittel im Dt. Reich strengst limitiert, v. a. in Berlin und den von Rußland "bedrohten" Ostgebieten!


    Und außerdem wurden zu dieser Zeit Menschen wegen ganz anderer Bagatellen wie "Religion" oder "Kommunismus" sogar ins KZ geschickt oder hingerichtet.


    Daher kann ich dir nur wünschen, daß DU in Zukunft nachdenkst, bevor du so einen Unfug postest.


    Grüße,


    Heiko Issing

  • Hallo Andrea,


    du solltest das zuständige landesarchiv anschreiben, wo er seine Haftstrafe verbüst hatt.


    So hatte ich Erfolg und konnte auch natürlich dann lesen für was er gesessen hat.


    Grüße


    Thomas

  • Man kam auch wegen Hören eines falschen Radiosenders ins KZ. Und das "Mitnehmen von Lebensmitteln" gehörte genauso dazu.
    Da braucht man gar nichts zu beschönigen. Das waren für die keine "Lappalien". :(
    So geschehen bei einer mir bekannten Person aus Österreich - der mehrfache Familienvater wurde deswegen nach Dachau deportiert und ist dort dann auch umgekommen. Heute findet man ihn in einer Liste zu NS-Opfern im Internet in seinem Heimatland.

  • Hallo carinthiangirl,


    da hast du mich vielleicht falsch verstanden, ich hatte alles andere vor, als hier irgendetwas zu bagatelliesieren. Der Ausdruck kommt daher, daß solche Delikte in heutiger Zeit als sog. "Bagatell-Delikte" bezeichnet werden. Im Gegenteil, ich wollte dem Peter Scheit eher verdeutlichen, was für eine grausame Zeit das war. Aber der hat da so seine Schwierigkeiten. Diese Mail hat er mir als Antwort geschrieben:



    "und wegen hunger mussten kinder schon gar nicht leiden, deinen schwachsinn kannst du mir als erlebnisgeneration nicht erzählen"



    Weiter viel Spaß bei der Ahnenforschung, um die es ja hier eigentlich geht....



    Grüße,


    Heiko Issing

  • Hallo, Hatch1906
    Ich glaube du verwechselst jetzt was.
    Ich habe nirgendwo was über bagatellisieren geschrieben sondern Peter Scheit sieht das so.
    Ich meine das praktisch wie du, bloß habe ich mein mir bekanntes Beispiel noch dazu erwähnt.
    Ich denke nichts anderes wie du. Lies meinen Beitrag noch mal genau durch. :rolleyes:


    Zur Mail an dich kann man nur sagen - mit der Einstellung und an der richtigen Stelle mußte man wohl nicht wirklich Hunger leiden.....Ich weiß da von meiner Oma zum Beispiel auch GANZ andere Sachen .....Und auch in der Besatzungszeit, falls man wo unterwegs Lebensmittel "mitnahm" weil man hungrig war und dabei erwischt wurde konnte man wegen "Plünderung" verhaftet oder auch erschossen werden.
    Meine Oma hat in Wien am Ende des 2.WK nächtlicherweise einmal aus einer zerstörten Fabrik einen riesigen Käselaib mit ihrer Nachbarin nach Hause gerollt. Plötzlich stand ein Russe mit dem Gewehr vor ihnen und rief "stoj". Meine Oma dachte ihre letzte Stunde hätte geschlagen. Allerdings hatte der Russe wohl einen guten Tag oder er war ein mitleidiger Mensch. Sie durften dann samt Käselaib weiterziehen. So ist das ganze dann noch gut ausgegangen. :S