• Hallo zusammen,


    mit auswärtigen Freunden habe ich dieser Tage das touristische "Basisprogramm Mainz" ;) durchgezogen.
    Dabei haben wir (in der St. Ignazkirche) eine "Innungs" (Berufsstands ?) -fahne gesehen mit der einwandfrei lesbaren Aufschrift
    "Fahne der Mainzer Kärger 1828". Daneben sind drei verschiedene Fahnen der "Mainzer Schiffer" aus etwa der gleichen Zeit.


    Was ist bitte ein Kärger :?: :?: :?:


    Während auf den Fahnen der Schiffer neben einem Heiligen auch bildliche Hinweise auf die (Rhein-) Schifffahrt dargestellt sind, zeigt die fragliche Fahne lediglich ein Heiligenbild.


    Meine bisherige Suche im Internet erbrachte kein Ergebnis (außer evtl. dem Kärrner, aber auch wenn ich eine mundartliche Verfremdung annehme, halte ich dies für unwahrscheinlich. Zugegeben: mehr Bauchgefühl als Sachargument :rolleyes: )

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Jörg ,
    hab vielleicht etwas gefunden:
    Karcher oder auch Kärcher ein Lastträger mit Handwagen. Die Bezeichnung kommt aus dem alemannischen oder rheinfränkischen.
    Karren oder auch Karch stammt von dem lat. wort carrus

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hallo Jörg,
    möglicherweise hat das etwas mit der Schiffsfracht zu tun - Kargo.
    Viele Grüße
    Hina

    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

  • Hallo Hina und Uli,


    vielen Dank für die Hinweise :) , die eigentlich beide mögliche Lösungen darstellen.


    Der Kär(r)cher wäre eine andere mundartliche Variante des von nicht so recht geglaubten Kärrner.


    Der Hinweis Kargo hat mich aber evtl. ein Stück weitergebracht:
    Im Barth habe ich jetzt gefunden:
    "Kargador, ein Spediteur, der die Ladungen, Frachten, Schiffsladungen für die Spediteure organisierte, besorgte"


    Ich denke, das ist die richtige Lösung. Denn diese "Spediteure" waren sicher in der sozialen Hierarchie deutlich höher als die "kleinen Leute" mit den Handkarren, waren daher auch wohl privilegiert genug, um der Kirche eine Standesfahne zu stiften.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Nun Jörg es gab ja die Zünfte in welchen sich die verschiedenen Berufszweige organisierten, sicherlich gab es dabei auch grössere die mehr organisierten als nur die sogenannten kleinen die jeden Auftrag annahmen. Ich denke auch dass die beiden Lösungen von Hina und mir nicht soweit auseinander liegen. Aber um ganz sicher zugehen ruf doch in Mainz im Archiv an sicherlich wissen die genau um was für ein Berufsstand es sich dabei handelte.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Hi Uli,


    gute Idee, werde ich demnächst mal machen!

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)