Hallo liebe Schweiz-Forscher,
ist hier jemand, der in Frauenfeld/Thurgau forscht?
Ich habe zwei Anliegen:
1. wäre ich interessiert an einem Erfahrungsaustausch
2. Wäre es ein ganz toller Glücksfall, wenn sich hier jemand tummelt, der dort wohnt, oder in absehrbarer Zeit sowieso plant, dorthin zu fahren.
Ich habe per online-Suche ein Dossier über einen meiner Vorfahren dort gefunden, aber eine Fahrt dorthin würde alleine für den Zug ca. 190,- € kosten, dazu käme 1 bis 2 Übernachtungen. Das geht im Moment gar nicht.
Andererseits bin ich natürlich sehr interessiert an dem Dossier, besonders weil darin u. a. ein (vermutl. handschr.) Antrag meines Ur-Ur-Großvaters ist, in dem er über die Gründe seiner Flucht in die Schweiz Auskunft gibt, und über sein voheriges Leben etc.
Das ist nämlich ein ausgesprochenes Leckerli:
Er war von ca. 1844 bis Anfang 1849 Advokat und Gerichtsdirektor in Rochlitz/Sachsen, und auch Abgeordneter in sächsichen Parlament. Er agitierte für die Revolution von 1848/49 und wurde in Rochlitz "vertrieben", d.h. wohl gekündigt. Jedenfalls wurde er steckbrieflich verfolgt, und taucht im Mai in Kaiserslautern auf, als Chef des Sekretariats der provisorischen Regierung, d.i. die Revolutionsregierung. (Friedrich Engels hat diese Regierung als "rote Kamarilla" bezeichnet.)
Im September 1849 - nach der Niederschlagung der Revolution - wurde er mit einigen 50 anderen von dem Assisengericht in Zweibrücken/Pfalz in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Da war er aber wohl schon in der Schweiz.
Seine Tochter, die dann meine Ur-Großmutter wurde, war da aber schon vorher geboren, sodaß meine eigene zukünftige Existenz nicht wirklich in Gefahr war.
Das lohnt sich doch, da hinter her zu sein. Wenn nicht alles so teuer wäre, würde ich am liebsten selbst in die Schweiz fahren.
viele Grüße
Gisela