Welche Religion?

  • Es gibt ja auch die Bezeichnung "evangelisch" und "evangelisch - lutherisch".
    Jetzt muss ich auch die Frage stellen, worin der Unterschied besteht.


    Gruß

    Viele Grüße
    anno2005
    ___________
    Suche im Sudetenland

  • Hallo,


    schade, das wir keinen "evangelischen Glaubensexperten" in unseren Reihen haben und ich kenn mich mit evangelisch, lutherisch, hussitisch auch nicht aus, ich kann Euch nur empfehlen, zu googeln, es gibt jede Menge Einträge zu den verschiedenen "Glaubensrichtungen".


    Bei einem meiner Vorfahren ( bis dahin katholisch)habe ich einen Eintrag gefunden: Taufeintrag im (kath.) Kirchenbuch durchgestrichen und quer drüber geschrieben: is lutherisch worn! Man kann direkt die Wut sehen, die der Pfarrer gehabt hat!


    Gruß Marlies

  • Hallo alle zusammen,


    als evangelischer Glaubensexperte würde ich mich nicht gerade bezeichnen ;), ich bin allerdings evangelisch/lutherisch getauft worden und gehöre zu einer evangelisch/lutherischen Kirchengemeinde. Unsere Kirche hier im Dorf wurde wohl Martin Luther "geweiht" (wenn mich nicht alles täuscht). Einen wirklichen Unterschied zwischen evangelisch/lutherisch und evangelisch gibt es aber, meine ich, nicht.
    Die Gottesdienste in den "nur" evangelischen Kirchengemeinden hier in der Gegend werden nicht anders abgehalten als in den lutherischen Kirchengemeinden. Mein Freund ist römisch/katholisch, ich glaube dass ist eigendlich auch dass selbe wie "nur" katholisch, oder? Mein Freund auf jeden Fall sagte es gäbe da keinen Unterschied.


    Von husitisch habe ich auch noch nie was gehört .


    Gruß


    Ramona

  • Hallo Marlies,


    vielen Dank für den Tipp. Die Hinweise auf der Seite sind sehr interessant. Scheint also so als wäre die Hussiten-Bewegung ein Vorgänger des Evangelischen. Die Ziele auf jeden Fall scheinen mir die gleichen zu sein.


    Gruß


    Ramona

  • Zitat

    Original von Michi
    Die Hussiten sind z.B. auch heute noch in Prag zu finden, wenn auch in einem ganz geringen Maße.


    Eigentlich logisch. Jan Hus hat ja dort im Prinzip das gleiche gemacht wie Luther in Deutschland. Wohl nur etwas radikaler als Luther.

    Raum Stralsund/Rügen: Piehl, Rieck, Schröder, Wittstock
    Altmark/Raum Magdeburg: Kuhlmann, Neumann, Röding, Steffen, Weber, Weitland, Zander
    Harz und Umland: Birkefeld, Bosse, Darnedde, Ebeling, Henkel, Kummig/Kumht, Lange, Otto, Piepenbrink, Rosenthal, Sendt, Steffen, Thiele
    Südthüringen: Becher, Erdmann, Fischer, Gering, Günther, Kolb, Kummer, Weiss
    Sachsen: Butter, Drechsler, Juhrs, Klopfer, Lorenz, Michael, Morgenstern, Richter, Salzbrenner, Schiertz, Schlechte, Tausch

  • Hallo ihr alle,


    in meiner Familie habe ich auf der einen Seite evangelisch-reformiert und das soll von den Hugenotten in meiner Familie übernommen worden sein, aber in der anderen Seite wird es interessant.
    Also es gab ein Gerücht das der Urgroßvater oder der UrUrgrßvater...
    ein Jude gewesen sein soll und seinen Namen und den Glauben geändert haben in evangelisch-lutherisch (im Namen wurde nur ein Buchstabe geändert).
    Ich habe nun herausgefunden das es sich nicht um Juden handelte sondern um Mennoiten , eine Art Amisch. Dort wo meine Familie herkam war wohl mal ein riesiege Pestwelle die etwa 300 000 Menschen das Leben kostete und ganze Landstriche ausgerottet bzw. Entvölkert waren und es wurden die Mennoiten aus Flandern und den Niederlanden und am Rhein und in Schottland zu diesem Gebiet verbannt weil sie eine Täufergemeinde waren die sich der Katholischen und der Evangelischen Kirche nicht unterstellten sonder nur nach ihrer Bibel lebten.


    Es gab da auch noch die Baptisten und die Russich-Orthodoksen (ich weiß nicht so genau wie das geschrieben wird), die dort hin gezogen sind.


    Also ihr seht was einem bei der Forschung so alles über den Monitor flimmert.


    Grüße von Maternus :computer:

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • Hallo,


    genau, bei der Ahnenforschung musste ich mich für zwei Gebiete besonders fit machen: Glaubens- bzw. Kirchengeschichte und Militärgeschichte. Die beiden Themen hängen wohl ganz eng zusammen. Die eine Bevölkerungsgruppe glaubt an diesen oder jenen für sie zu interpretierenden Gott und wird von der anderen Gruppe, die diesen Gott anders interpretiert, aufgrund ihrer militärischen Überlegenheit verfolgt, vertrieben oder schlimmer gemeuchelt.


    Ist schon irgendwie irre :sauer:.


    Gruß Micha

  • Hallo,
    1. zu den Evangelischen:
    meist wird nur "evangelisch" genannt, es gibt aber eine strenge Unterteilung in evangelisch-lutherische und evangelisch-reformierte Kirchengemeinden, dazu noch die evangelisch-unierten Gemeinden in Deutschland (lutherische und reformierte zusammengeschlossen).
    Es könnte nicht schaden, einen Kirchenmann zu den Unterschieden zu befragen. Es ist oft nur eine Frage der Gegend, welche Kirche dort vorhanden ist.


    2. zu "gottgläubig"
    so wurden (und nannten sich) im 3. Reich die Personen, die aus der Kirche ausgetreten waren und nicht Atheisten waren.
    Heute schreibt man dafür bei "Religion" einfach nur "keine".
    Mit Gruessen, Frieder

  • Hier kommt die Zusammenfassung von Susi:
    also: im allgemeinen Sprachgebrauch wird katholisch mit römisch-katholisch gleich gesetzt. Das ist aber nicht korrekt. Katholisch heißt zunächst nur "allumfassend" also "alle Getauften betreffend" (so hätten das die römisch-katholischen gerne, aber so isses net :D)
    Neben der römisch-katholsichen Kirche gibt es diverse (kleinere) Denominationen, die sich auch als katholisch verstehen (z.B. Katholisch-apostolische Kirche, Reformkatholiken (=Altkatholiken, die es seit 1871 gibt, haben sich beim ersten Vatikanischen Konzil wegen der Frage der Unfehlbarkeit des Papstes abgespalten) etc.


    Ähnliches gilt für die Evangelischen:
    Je nach Gegend versteht man als evangelisch, was man halt dort ist. Evangelische Landeskirchen in Deutschland gibt es reformierte, unierte und Lutheraner. Daneben gibt es noch einige evangelische Kirchen mehr z.B. Baptisten, Mennoniten, Methodisten. Evangelisch heißt hier nur: auf das Evangelium bezogen. Die evangelischen Kirchen sind fast ausnahmslos Kinder der Reformation unter Luther, Calvin und Zwingli und deren geistige Nachfahren. Die Husiten bilden eine Ausnahme. Sie führen sich auf Jan Hus aus Böhmen zurück, der bereits 100 Jahre vor Luther reformatorisches Gedankengut in die damalige Kirche (röm.kath.) einbringen wollte. Das hat ihn schließlich das Leben gekostet. Er wurde 1415 in Konstanz als Ketzer verbrannt.


    Soweit, so gut - vielleicht lichtet sich so das Konfessionenchaos etwas.


    Herzliche Grüße


    Chaosking

  • Hallo,


    die Zusammenfassung birgt einige Missverständnisse:


    Nicht in allen Regionen ist evangelisch klar, zu wem man gehört. Es gibt Regionen, in denen sowohl lutherische, als auch reformierte Kirchen bestehen. Dort ist der Begriff evangelisch sehr schwammig.
    Durch besondere Regelungen können Lutheraner aber auch in reformierten Gemeinden konfirmiert werden, ohne dass sie dann reformiert sind (und natürlich umgekehrt). Kirchenrecht ist an einigen Stellen etwas kompliziert... =)


    Die Mennoniten lassen sich auch nicht so auf Calvin und Luther zurückführen. Schon der Name sagt, dass einer der geistigen Väter MENNO Simons ist.


    Wenn Du die Altkatholiken erwähnst, würde ich auch noch die Altreformierten erwähnen, die sich ebenso abgespaltet haben.


    Gruß


    Benny