Hochlöbliche Infanterie Regiment von Leschvitz 1769

  • Hallo


    Suche informationen über das Infanterie Regiment von Leschvitz
    --von 1769--.
    Was bedeutet die Bezeichnung --Musketier--
    Habe diese Daten aus dem Kirchenbuch 1550-1950 -Schnellewalde


    vielen Dank
    vialmo45
    :danke:

  • Moin vialmo,


    von Lestwitz, Hans Sigismund war Bataillonschef des Grenadier-Garde-Bataillons Nr. 6 von 1766 - 1779.
    Das Btl. war von 1764 - 1777 in Potsdam in Garnison
    Der Mannschaftsersatz kam aus anderen Regimentern.


    Das Btl. war das ehem. Leib-Btl. des im Jahre 1740 aufglösten Rgt. des Königs Nr. 6


    Gruss vom Deisterrand
    Harald

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Moin, Vialmo!


    Hier mal der entsprechen Auszug aus der "Allgemeinen Deutschen Biographie" (genaue Quellenangabe s.u.)
    Lestwitz, Hans Sigismund von
    preußischer Generalmajor, am 19. Juni 1718 zu Kontop im Fürstenthum Glogau geboren, ward 1734 Fahnenjunker im Schwerin'schen Regiment zu Frankfurt a./O., wo er studirt hatte, focht in den schlesischen Kriegen bei Molwitz, Czaslau, Hohenfriedberg und Soor mit Auszeichnung, erwarb bei Lowositz den Orden pour le mérite und war 1760 Major im Infanterieregiment Alt-Braunschweig, als ihm der Tag von Torgau, der 3. November d. J., unvergänglichen Ruhm brachte. Die Angriffe des Königs auf die Stellung der Oesterreicher waren gescheitert, nur vier Bataillone und eine Batterie der königlichen Heeresabtheilung waren noch ungeschlagen; unter ihrem Schutze sollten die Truppen sich sammeln und ordnen; König Friedrich selbst, durch eine Kartätschkugel contusionirt, übergab das Commando an Hülsen und verließ das Schlachtfeld. Unterwegs traf er L., welcher sich bemühte, Zerstreute verschiedener Regimenter in einer Masse zu formiren und bereits mehrere hundert Mann zusammengebracht hatte. Als dieser seine Frage, wer er sei und was er da mache, beantwortet hatte, belobte er ihn und versicherte, daß er das nie vergessen werde. Vielleicht dachte er dabei zugleich an Lestwitz' Vater (s. o.). Und er vergaß es nicht. L. setzte seine Bemühungen fort; er sammelte drei Bataillone, mit denen er an Hülsen's nachfolgendem Angriffe, durch welchen dieser Zieten's die Schlacht entscheidendes Vergehen gegen die Siptitzer Höhen wirksam unterstützte, vollen und blutigen Antheil hatte; der König aber schenkte ihm, als Markgraf Karl von Brandenburg-Schwedt gestorben war, bald nach dem Hubertsburger Frieden die Hälfte von dessen bei Seelow unweit Frankfurt a./O. belegenen Besitzungen, die andere Hälfte erhielt Prittwitz, der dem Könige bei Kunersdorf das Leben gerettet hatte: "L. a sauvé l'état et Prittwitz a sauvé le roi". Beide wurden gleich bedacht, L. aber erhielt das Hauptgut Friedland im Kreise Oberbarnim (Th. Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg, II, Berlin 1862). Noch manche andere Beweise seines Wohlwollens gab ihm der König, so vermachte er, neben anderen, auch allen Stabsoffizieren des Regiments L. eine goldene Medaille. L., der 1765 Oberst, 1766 Chef des Leib-Grenadier-Regiments geworden war, nahm noch am baierischen Erbfolgekriege Theil, verließ 1779 den activen Dienst und starb am 16. Februar|1788 zu Berlin, der letzte seines Geschlechtes, welches schon in der Mongolenschlacht bei Wahlstatt mitgefochten hatte.
    Literatur ↑
    König, Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben, II, Berlin 1789. — Graf Waldersee, Die Schlacht bei Torgau, Beiheft zum Militär-Wochenblatt, 2. Quartal 1860.
    Empfohlene Zitierweise ↑Poten, Bernhard von, „Lestwitz, Hans Sigismund von“, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1883), S. [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie…136637817.html?anchor=adb


    Viele Grüße


    Frank

  • Moin,


    in meiner primären Quelle taucht nur der Name von Lestwitz, Hans Sigmund auf.
    Vielleicht hat ja der Kirchenbuchschreiber einen Fehler gemacht und den Namen
    verkehrt geschrieben. Wer weiß das schon.


    Gruss vom Deisterrand
    Deisterjäger

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Moin, Vialmo!


    Genau wie Harald habe ich meine Quellen noch mal durchgeschaut: Einen "von Leschwitz" kann ich nicht finden!


    Wie Harald auch schon geschrieben hat, handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen Hörfehler des Kirchenbuchschreibers. Du musst einfach bedenken, dass anders als heute im Normalfall keine Personalpapiere vorgelegt wurden, sondern der die Geburt, die Hochzeit usw. Anzeigende alle Angaben mündlich machte (Dialekteinfärbung der Sprache?) und der Kirchenbuchschreiber die Angaben nach Gehör eingetragen hat. Und dann ist die "Entfernung" zwischen "von Lischwitz" und "von Lestwitz" nicht gerade gross. Um auf Nummer sicher zu gehen, müsstest Du nun schauen, ob auch der örtliche/regionale Horizont passen könnte.


    Viele Grüße


    Frank