Wenn "Engel" fliegen. Fall-Sucht bei den Lohrengels in Hattorf? (etwas zum Schmunzeln)

  • Zwei tragische Todesfälle in einer Familie mit dem aussagekräftigen Namen Lohrengel, wobei die beiden Namensträger den zweiten Teil ihres Namens wohl etwas zu wörtlich genommen haben.


    Betroffen: Vater und Sohn, wenn auch in einem zeitlichen Abstand von 29 1/2 Jahren.


    Todesfall Nr. 1: "Bartelt Lohrengel am 25. Septembris 1665 zur Erden bestattet. Wollte Äpfel brechen oder schütteln. Ist vom Baum runter gefallen und plötzlichen Todes verblichen. Gott sey seiner Seelen gnädig. Bei der Beerdigungsfeier sind einige Häuser des Dorfes samt dem Kirchturme in Aschen gegangen".


    Beerdigung Nr. 2: "Hanß Lohrengel ist den 9. Februar 1694 in seiner Schenke auf einer Leiter gestanden. Hat im Fallen einen tödlichen Abgang gemacht".


    Wie die weiteren männlichen Nachkommen dieser Familie gestorben sind, habe ich aber nicht weiter verfolgt :D


    Man beachte auch die wohl etwas übertriebene Trauerfeier im ersten Fall. Das sollte doch wohl nicht etwa ein Freudenfeuer sein, das etwas missglückt ist?

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

  • Hallo Sbriglione,


    Zitat

    Das sollte doch wohl nicht etwa ein Freudenfeuer sein, das etwas missglückt ist?


    ;-)


    Aber genau solche kleinen Geschichten sind es die mich dertzeit als Anfänger so fesseln. Hätte mir früher jemand erzählt das er Ahnenforschung betreibt .. hatte ich eher, LEIDER, die Vorstellung .. ach wie langweilig :(


    Mittlerweile sehe ich vieles anders! Zumal ich selbst inzwischen so manchen interessanten Randbemerk auf meinen Urkunden gefunden habe. Bin jetzt immer gepannt was mich auf der nächsten Urkunde erwartet :)


    Jetzt hab ich schon oft von einer Suchtgefahr bei der Ahnenforschung gelesen ... und ich merke da scheint was dran zu sein ;-)


    Interessant wäre es jetzt zu erfahren was es wirklich mit diesem Feuerchen bei der damaligen Beerdigung auf sich hatte ... such mal schön weiter!


    MfG Watf

  • Hallo Waff,


    ich hoffe, ich finde da tatsächlich noch etwas mehr: habe leider eine ganze Reihe interessanter Geschichten, die ich mangels erhaltener Quellen praktisch gar nicht vertiefen kann (vom illegalen Wechsel des Landesherren (bekannt durch einen zufälligen Fund der Geschichte auf einer Infotafel im Dorf) über Heldentaten im Krieg (von denen nur indirekt zwei Ordensverleihungen künden), eine schwere Beleidigung als "Landgrafenhure" (ein Vorwurf, der von meiner Vorfahrin selbstredend abgestritten wurde) bis hin zu sagenumwobenen Raubrittertums und einem in einer Dorfchronik leider all zu verklausulierten Misstimmung zwischen dem Pfarrer und einem renitenten Kirchenvorstand - der zufällig mein Vorfahre war). All diese Sachen - neben der vorteilhaften Tatsache, dass all meine bisher beforschten Vorfahren in schönen Regionen gelebt haben - treiben mich immer wieder dazu, mich auch bei gelegentlichen "Durststrecken" immer wieder dazu aufzuraffen, weiter zu machen.


    Aber auch Sachen, für die man sehr umfangreiches Quellenmaterial findet (über die Aktivitäten eines einzigen Vorfahren von mir habe ich mehrere dicke Aktenordner mit Kopien von Originalquellen) sind nicht immer "eitel Sonnenschein": obwohl ich zu diesem historisch interessanten Menschen sogar schon etwas veröffentlicht habe verzweifele ich immer wieder daran, dass ich als Nicht-Historiker deutlich größere Interpretationschwierigkeiten habe, als das sonst womöglich der Fall wäre. Vom finanziellen Aufwand ganz zu schweigen. Aber es macht Spaß und die Sache bleibt interessant dadurch!


    Und als ich mit dem Forschen angefangen habe, habe ich noch geglaubt, meine Vorfahren wären "alles nur leibeigene Baurern" gewesen...


    So kann man sich also irren :)

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)