Berlin rund um 1800 und ggf davor Garnison, Petri, Spittel

  • Hallo ihr Lieben,
    Ich hätte da mal einige Fragen. Arbeite grade an toten Punkten...
    Ich habe Einträge für die Garnisonkirche. Weiss jemand warum die Einträge so kurz gehalten sind? Man kann ja schon froh sein, das bei Geburten die Mutter eingetrgen wurde. Bei Heiraten stehen nur die Eheleute aber keine Eltern oder Herkunft.
    Was war die Garnisonkirche für eine Kirche? Gab es für Millitärangehörige eventuell an anderer Stelle noch Einträge?

  • Einer der Einträge betraf
    Joh Fridrich Cassel, ein Herrschafftlicher Bedienter mit Jungfrau Maria Dorothea Schephanin (Garnison, Berlin, 1774)


    Was war denn ein Herrschaftlicher Bedienter? Ein Lakai?


    Es gab dann in Petri 1781 noch einen Eintrag zu der Familie.
    auser Ehe. geb. den 7ten Abends 7. Uhr, get. den 16ten Dezember Pat. Herr Johann Friedrich Cassel Bürger und Handelsmann Mat. Anna Maria Schephanen Inf. Maria Dorothea Friederica


    als Vermerk stand dazu wie die Rede geht, so ist die Mutter des Kindes eine Schwester der Ehefrau des Cassel, und mithin ist das Kind außer Ehe gebohren.


    Da stand nichts davon, dass der Mann Witwer war aber vielleicht wurde das weg gelassen? Wäre ja nicht ungewöhnlich, dass eine Schwester zum Verwitweten Schwager zieht weil ggf Kinder da sind. Wobei ich bisher keine Geburten gefunden habe.


    Die Familie scheint zu unterschiedlichen Kirchengemeinden gegangen zu sein. Garnison, Petri, Nicolai. Weiss jemand wie die GEmeindezugehörigkeit gehandhabt wurde?


    Kann es sein, dass jemand vom Bedienten zum Handelsmann wurde? Ich habe in der Gegend einen Möbelhändler gefunden mit gleichem Namen (Adressbuch) könnte das passen?



    Freue mich auf eure Ideen

  • Moin,


    ich weiß ja nicht in welcher Region du forschst aber hier in meiner Region (Calenberger Land - Region Hannover) war das zu der Zeit auch noch üblich.
    Bei den taufen wurde die Mutter auch erst sehr spät eingetragen. Vieler Orts wurde bei den Bestattungen die Frau unter ihrem Geburtsnamen eingetragen.
    Einheitlich wurde es erst ab 1852 mit der Einführung der vorgedruckten KB.

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    VG vom Deisterrand :thumbup:
    Harald

  • Hallo ,


    Thea meint das Alt-Berlin. Die Garnisonseinträge (es geht jetzt um die neuen ev. Veröffentlichungen) sind wirklich sehr kurz gehalten.

    Gruß Wolfgang


    BULICKE Berlin/Brandenburg

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    und als Hobby SCHEUERLEIN Franken und USA

  • wowebu, du verstehst mich heute, das freut mich :)


    Mir ist grad aufgefallen, dass ich die Frage zu den Damen Schephanen schon mal gestellt hatte. Damals hatte ich jedoch den Heiratseintrag mit der anderen Schwester noch nicht.
    Auffallend ist, dass das Kind den Namen der (vielleicht doch verstorbenen Schwester) trägt.


    Im unehelichen Geburtseintrag steht auch noch ein Randvermerk "Siehe Acto 1854 No. 38" der muss im nachhinein eingefügt worden sein, da die Geburt 1781 war. Habe in den Büchern von Petri geschaut aber der Eintrag in Eheschliessungs- und Beerdigungsbüchern ist nichts zu finden. Worauf könnte sich das beziehen?

  • Hallo Thea,


    da hätte ich auch zuerst gesucht. Vielleicht ist ein anderes KB gemeint. Ich hatte jetzt auch einmal den Sterbeeintrag in der Charitékirche und den Beerdigungseintrag in der Luisenstadtkirche.

    Gruß Wolfgang


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