Ein Verwandtschaftsproblem (Familie Schlüter in der Region Halberstadt)

  • Hallo allerseits,


    ich habe (obwohl ich da schon eine Vorstellung habe, was dabei richtig sein könnte) ein Problem bezüglich der Verwandtschaftsbeziehungen meiner Vorfahrensippe Schlüters, die ich in ihren frühen Teilen teils aus Lehnsregistern, teils anhand einer Leichenpredigt einer Nachfahrin eines der Beteiligten ermittelt habe.


    Der Anfang erscheint recht einfach:
    1) Drewes Schlüter zu Schlanstedt (taucht von 1537 bis 1557 im Lehnbuch des "Hauses Nienburg" auf).
    2) Andreas Schlüter zu Eilenstedt gemeinsam mit seinen Brüdern Johann, Georg und Caspar (im Jahre 1592 ebd.). Hier handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die Söhne von Drewes.
    3) Johann Schlüter (Bürgermeister zu Hornburg), sein Bruder Georg Schlüter (in Magdeburg), sowie seine "Vettern" David (Sohn von Andreas - mit letzterem dürfte wohl die ersterwähnte Person aus 2) gemeint sein) und Andreas (Caspars Sohn) im Jahre 1614. Was darauf hindeutet, dass die Väter der "Vettern" vor 1615 gestorben sein müssten.
    4) der Ratskämmerer Georg Schlüter zu Magdeburg, sowie David Schlüter (Andreas Sohn), Andreas und Jürgen Schlüter (Johanns Söhne - d.h. Johann muss vorher gestorben sein) und Andreas (Caspars Sohn) im Jahre 1620.


    Leider laufen die genealogischen Angaben aus der Leichenpredigt einer Nachfahrin dieser Familie (es ist nicht meine Vorfahrin) etwas quer zu den Angaben aus den Lehnsakten:
    in der Leichenpredigt für Margarethe geb. Schlüter, verwitwete Schlerffers (+ 1664 in Siegersleben) wird angegeben, dass sie im Jahre 1596 als Tochter des Bürgermeisters Johann Schlüter in Hornburg geboren sei. Als Großvater wird hier ein Andreas Schlüter genannt.


    Mein Problem damit: wenn David Schlüter (Sohn von Andreas) wirklich ein VETTER des Bürgermeisters Johann Schlüter gewesen sein sollte, so müsste doch wohl Davids Vater Andreas ein Bruder von Johanns Vater gewesen sein, der laut Leichenpredigt aber seinerseits (ebenfalls) den Namen Andreas trug?!
    Zwei Brüder mit gleichem Vornamen, von denen zu allem Überfluss immer nur einer in den Lehnsregistern genannt wird, erscheint mir denn doch REICHLICH weit hergeholt!
    Deutlich wahrscheinlicher: entweder liegt die Leichenpredigt falsch (in diesem Fall müssten Johann und Georg aus 2) vor 1615 gestorben sein und einer von beiden ist der Vater des Bürgermeisters Johann und des Ratskämmerers Georg) oder David (Sohn von Andreas) und Andreas (Sohn von Caspar) waren nicht "Vettern", sonden NEFFEN des Bürgermeisters und des Ratskämmerers!


    Was haltet Ihr von der Sache? Könnte ich etwas Entscheidendes übersehen haben?


    Grüße
    Giacomo (Sbriglione)


    P.S.: Lesefehler kann ich in dieser Sache ausschließen, da sich die für die Verwandtschaftsverhältnisse relevanten Informationen sowohl in der Schreibmaschinen-Abschrift einer im Original verbrannten Akte, als auch vergleichbar in den Akten eines andern Lehnsgebers (die ich im Original gelesen habe) in gleicher Form finden. Die Leichenpredigt ist ein zeitgenössischer Druck und als solcher gleichfalls sicher zu lesen.

    IRGENDWIE sind wir doch ALLE miteinander verwandt... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Sbriglione ()

  • Guten Morgen, meine spontane Vermutung: Es ist so, wie du es unter 1-4 beschreibst, und "Vetter" ist im Sinne von "Neffe" gemeint. Dann passt das zusammen, mit Drewes = Andreas als "Stammvater".


    Viele Grüße
    Stephan