Pförten (Brody) - Ein hoffnungsloser Fall?

  • Hallo zusammen,


    ich habe Ahnen in Pförten, dem heutigen Brody in Polen. Aufgrund der verschollenen Kirchenbücher scheint mir die Erforschung als hoffnungsloser Fall.


    Vielleicht weiß ja aber doch jemand etwas.


    Meine Vorfahrin Eleonore Louise Ludwig wurde am 14.06.1756 in Althammer bei Pförten geboren. Ihr Vater war Johann Friedrich Ludwig, der herrschaftliche Hammerschreiber auf dem Reichsgräflich-Brühlschen Althammer-Gut bei Pförten, ein Sohn des gleichnamigen Johann Friedrich Ludwig, einem Wachtmeister bei den Klingenbergischen Dragonern. Ihre Mutter war Johanna Christiana Dorothea Ludwig geb. Mehlig, eine Tochter des herrschaftlichen Bauverwalters Johann Christian Mehlig in Pförten. Die Eltern heirateten am 05.06.1753 in Pförten. Diese Angaben stammen aus einer Ahnenliste, die vor dem Verschwinden des Kirchenbuchs in den 1930ern erstellt wurde. Leider sind das alle Infos, die ich habe und jetzt scheint es kaum mehr Materialien zu geben, mit Hilfe derer ich weiter forschen kann ;(


    Daher die Frage: Wer weiß etwas über alte Archivalien, Informationen aus Pförten oder Althammer, zu den Klingenbergischen Dragonern in Pförten oder dem Bauverwaltungsamt? Alles aus Pförten im 18. Jahrhundert ist gerne willkommen :)
    (Die Klingenbergischen Dragoner, ein sächsisches Regiment, waren primär in Lübben stationiert. Im Kirchenbuch dort habe ich nichts finden können. Gibt es von dem Regiment auch ein Militärkirchenbuch? Jedenfalls gab es auch Abteilungen des Regiments, die nachweislich in Pförten stationiert waren. So wird Johann Friedrich Ludwig wohl dort gelebt haben.)


    Es gibt ja das leider inzwischen vergriffene Buch "Was das Pförtener Kirchenbuch erzählt" - Ist jemand im Besitz dieses Buches?


    Viele Grüße
    Thankmar

  • Hallo Thankmar, ich glaube wir forschen (kniffeln) an einer selben Sache unserer Vorfahren. Erst in diesem Jahr konnte ich dank Archion mit Einstellung der KB von Forst (Kleinstadt an der Neisse in der Niederlausitz) die Kirchenbücher Forst durchgehen. Eine zähe suche liegt hinter mir, jedoch bestätigte sich, die Nachricht von einen Verwandten aus meiner Ahnenlinie, dass die Vorfahren im KB Forst - Neiße fest gehalten sind. Allerdings stellte sich heraus, dass diese Ahnen einen Eisenhammer betrieben, der vor Forst an der Neisse, aufwärts der Neisse betrieben haben. Die Suche im KB der Stadt war zäh und dürfte ohne Archion für mich kaum zustande gekommen sein. Meine Vorfahren am Hammer vor Forst kamen dort hin erst um ca. 1780 also noch vor Deinen Ahnen um 1750 in Pförten. Jedoch stelle ich fest, dass damals diese "Brühlsche (damals Minister bei August dem Starken) Politik der Wirtschaftsförderung diente. In Neissehammer vor Forst gab es um 1815 den Althammer und den Neissehammer in der Eisenproduktion (ich lernte viel dazu! auch von Forschern um Forst). In einem Sterbeeintrag einer Tochter meiner dortigen Vorfahren Familie namens Sattler war im KB Forst (dort war der Neissehammer mit erfasst) stand, dass diese in Rittersgrün in Sachsen geboren wurde. Daraus dürfte sich schließen lassen, dass von Brühl damals für Sachsen eine fördernde Wirtschaftspolitik betrieben hat. Aus meine Netz Suchen erfahre ich, dass um Rittersgrün in Sachsen, die Familie von Elterlein dort ansässig war. Wohl noch mehr verarmte Verwandte waren in Pförten - Forst ansässig. Daher vermute ich einen Zusammenhang zu den von Elterleins und den Sattlern und deren Verwandtschaft um Forst. Patenanzeigen im 19. Jh. geben auch Sattlers in Pförten an. Also gibt es noch viel zu erforschen. Wie Du weißt hat kein KB Pförten den letzten Krieg überdauert, jedoch geh mal auf die Seite der polnischen Archive und Pfoten. Dort ist eine Akte online., die sich (gestern eingesehen) wenigstens mit den Geburten in Pförten ca. 1756 - 1812 befasst. Da ich aus den KB der Kleinstadt Forst weis, dass sowas eine Suche ohne Fund werden kann... In Forst wurde ich eben mal mit den Neissehammer belohnt. Vielleicht können wir uns bei Deinen Interesse noch weiter austauschen. Grüße Andreas P.S. Das alte KB von Pförten erzählt habe ich in meinen Bestand und finde es wohl schwer. Aber dort drin hauptsächlich Kirchliches, Menschliches, Neulichkeiten der Stadt (bei Fund im Regal sende ich Dir mal Auszüge) Ich hoffe, für uns, dass sich noch mehr Forscher über die kleine Kirchenbuchlose Stadt Pförten beschäftigen.

  • Hallo Andreas,
    die von Elterlein tauchen auch in Bahro Kr Guben auf, ein Johann Joachim Schmidt *1695 heiratet 1731 eine Eleonora von Elterlein *1600 Wolfsgrün +1765 Göhlen.
    Diese linie wurde von rene teichmann erforscht, er hat eine Webseite ich glaube ahnen-teichmann oder so.
    Vielleicht für dich interessant.
    ich komme nur über den Sohn Carl heinrich Schmidt aus dieser ehe an diese Linie.
    Gruss peter

  • Hallo Andreas,


    danke für den Hinweis mit dem Kirchenbuch Forst. Ich werde es Mal bei Archion durchschauen ob sich dort evtl. ein Hinweis auf meine Vorfahren finden lässt.


    Ich habe zwei Fragen zu Deiner Nachricht:
    1. Wie hieß dieses Dokument, das sich mit den Geburten in Pförten befasst und wo ist es online zu finden?
    2. Es wäre super nett, wenn Du einen Blick in das Buch "Was das Pförtener Kirchenbuch erzählt" werfen könntest, wenn Du es aufspürst. Es wäre gar zu gut, sollte sich dort ein Hinweis auf meine Ludwigs und Mehligs finden lassen.


    Gruß
    Thankmar

  • Hallo Peter, vielen Dank für Deinen Hinweis mit Deiner Anbindung zu den von
    Elterlein. Danke auch für den Hinweis auf die Seite von Rene Teichmann. Seine
    Elterlein führen auch nach dem Ort Rittersgrün in Sachsen. Ich fasse noch mal
    extra zusammen und schicke Dir das per Mail. Grüße Andreas

  • Danke für den Link, Andreas. Es handelt sich wohl um das Kirchenbuch des herrschaftlich-Brühlschen Schlosses. Leider habe ich da keinen Hinweis auf meine Vorfahren finden können. Es tauchen zwar ein paar Personen mit dem Nachnamen Ludwig als Taufpaten auf, aber ob und wenn ja inwieweit sie mit meinen Pförtener Ludwigs verwandt waren, ist leider nicht klar.


    Auch habe ich nun das Kirchenbuch Forst durchgesehen. Und mit dem Wort "durchgequält" hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Das war wirklich eine Quall, denn die Qualität lässt wirklich zu wünschen übrig. Leider auch hier Fehlanzeige. Bis auf einen Barbier und Chirurg mit dem Namen Ludwig, dessen Verbindung zu meiner Familie unklar ist, leider keine Verwandten, weder in Person selbst oder als Paten.


    Scheint so, als seien meine Ludwigs und Mehligs wirklich nur im verschollenen Kirchenbuch in Pförten aufgetaucht :S


    Jetzt ist bloß noch meine letzte Hoffnung das Buch über das Pförtener Kirchenbuch.

  • [align=justify]Hallo Tankmar, da warst Du ja ganz schon fleißig in Deiner
    Forschung tätig. Man kann eben bei der Quellenlage nur auf einen Zufallsfund
    hoffen. So wie das KB Forst werden die KB Pförten ähnlich gestaltet sein und
    selbst wenn diese noch da wären, wäre ein Fund schwierig. Einzig die Nachricht:
    Meine Vorfahrin Eleonore Louise Ludwig wurde am 14.06.1756 in Althammer bei Pförten geboren. Ihr Vater war Johann
    Friedrich Ludwig, der herrschaftliche Hammerschreiber auf dem
    Reichsgräflich-Brühlschen Althammer-Gut bei Pförten, ein Sohn des gleichnamigen
    Johann Friedrich Ludwig, einem Wachtmeister bei den Klingenbergischen Dragonern lässt noch auf Zufallsfunde außerhalb von Pförten hoffen. Da wären eben zu
    prüfen über dem Althammer Pförten noch was im Landesarchiv Sachsen zu finden
    ist. Ebenso was es mit den Dragonern auf sich hat, wo waren diesen stationiert?
    Gab es für diese Einheiten in Militärkirchenbuch? Die Jahreszahl * 1756 lässt
    kurz vor den 7jährigen Krieg lässt auf weitere Suchmöglichkeiten schließen.]Da
    die Niederlausitz 1815 an Preußen viel beginnen die meisten Akten und Dokumente
    im Brandenburgischen Landesarchiv erst ab diesen Zeitraum. Doch eine Durchsicht
    in der Online suche des Archives dürfte trotzdem lohnen. Ich fand z. B.:
    Angaben zur Identifikation
    Signatur:
    8 Pförten 1
    Titel:
    Rezess zwischen Alois
    Friedrich Graf von Brühl und der Stadt Pförten über die Entrichtung der
    Geldabgaben der Bürger an den Grafen
    Darin:
    Enthält u.a.: Urbar der Stadt
    oder Konsignation sämtlicher Häuser und Grundstücke, 1773.
    Dat. - Findbuch:
    (1772, 1773, 1779) 1797, 1839
    [align=justify]blha.brandenburg.de/index.php/online-recherche/ ]Vielleicht ist einer Deiner Ludwig Ahnen dort erfasst?
    Da Büchlein "Was das alte Pförtener Kirchenbuch
    erzählt" ist aufgetaucht. Ein Nachdruck aus dem Jahre 1993, bebildert über
    die seit 1699 - 1945 ansässigen Pfarrerfamilien mit heimatgeschichtlichen Infos.
    Sende mir hier hierzu eine separate Mail mit Deiner E-Mail Adresse. Viel Erfolg
    bei Deiner weiteren Forschung. Grüße Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für Deine Hinweise!


    Was die Klingenbergischen Dragoner angeht, so waren sie neben Lübben in Brandenburg auch in Calau oder eben in Pförten stationiert. Ein Militärkirchenbuch scheint es nicht gegeben zu haben (jedenfalls habe ich nichts davon finden können). Jedenfalls sind in der Stadtkirche in Lübben sehr viele Einträge von Soldaten des Regiments (Jedoch keines von den Ludwigs). Ich nehme an, dass er bei den in Pförten stationierten Dragonern war und seine Einträge in eben jenem verschollenen Kirchenbuch sind.


    In der Online-Suche des Archivs habe ich schon mal geschaut. Bei Althammer muss man bloß aufpassen, dass es im Süden Polens noch eine Stadt mit dem gleichen Namen gab.


    Ja, wenn Du was in dem Buch findest, freue ich mich sehr über eine Mail :)


    Gruß
    Thankmar