STASI-Akten über (aus Orten der ehemaligen DDR stammende) Besucher der DDR?

Hallo Sbriglione,

Narrativ:
Im Frühjahr 1989 habe ich unter schwierigen Antrags- und Überwachungsbedingungen eine Rundreise durch die DDR unternommen. Im Kreis Pirna nahm ich Einblick in Kirchenbücher. Der Pfarrer äußerte großes Interesse an den mitgeführten Arbeitskopien meiner 3-Generationen-Ahnentafeln, die ich ihm schließlich arglos überlies.
Ein Jahr später, kurz nach der Wende, wollte ich erneut Einblick in Kirchenbücher nehmen und erfuhr, dass sich der Pfarrer wegen seiner öffenlich bekannt gewordenen Stasi-Kontakte erschossen hatte. In meinen Unterlage befand sich eine Person, die vor dem Mauerbau in die BRD gegangen war und zu dem Zeipunkt noch enge Verwandte in der DDR hatte. Dieser Umstand begründete wohl das politische Interesse.
Zu Diener Frage:

Ich halte es deshalb für sehr wahrscheinlich, dass Dein Großvater bei seinen Besuchen in der DDR observiert wurde und dass davon Aktennotizen existieren, die sich eher in den Akten der Besuchten befinden wegen Republikflucht-Gefahr. Da Dein Großvater vor der Gründung der DDR noch zu Zeiten des Dritten Reiches in den Westen gegangen ist, halte ich ein eigene Stasi-Akte für unwahrscheinlich (aber ausgeschlossen ist nichts).
Wenn Akten der Besuchten (noch) existiern und ungeschreddert oder zusammengesetzt vorhanden sind, befinden sie sich in der Stasi-Unterlagen-Behörde. Ob Du ein sog. berechtigtes Interesse hast, hängt ggf. von dem Verwandschaftsgrad der Besuchten ab. https://www.bstu.de/datenschutz/

Gruß - Detlef

Mein Freund aus Halberstadt, hat vor einigen Jahren seine Stasi-Akte beantragt und bekommen. Da ich ihn zu DDR-Zeiten regelmäßig besuchte, sind meine Besuche alle in der Akte vermerkt. Dauer des Besuchs, alle Mitbringsel, die PKW's mit denen ich eingereist bin und sogar der genaue Geldbetrag den man damals angeben musste bei der Einreise. Ob es über mich eine eigene Akte gibt weiß ich nicht, da ich nie danach gefragt habe.