Wirrwarr der Namen

  • Liebe Forumsmitglieder,

    meine Vorfahren stammen aus den unterschiedlichsten Teilen Deutschlands. Mütterlicherseits meine Großmutter (Mädchenname Mooser) aus Niederbayern, mein Großvater (Schuller) aus dem Böhmerwald.

    Väterlicherseits meine Großmutter stammt auch aus dem Böhmerwald (Mädchenname Bäuml), die Vorfahren meines Großvaters (Rott) aus Stangenroth auf der Rhön. Doch nun kommt’s.

    Es existiert eine Karte, die meine Großeltern 1915 nach Niederbayern schickten, Adresse Ignaz Mooser (mein Urgroßvater). Auf dem Sterbebild ist meine Großmutter ebenfalls eine geb. Mooser. Aber auf einem Sterbebild der Urgroßeltern ist der Name Moser. Nun, das wäre nicht schlimm.

    Verwandte (eine Schwester meiner Großmutter war mit einem Bruder meines Großvaters verheiratet) wissen nur, dass sich die niederbayerischen Vorfahren Moser mit einem o geschrieben haben.

    Bei den Bäumls geht es in umgekehrter Richtung analog.

    Am 28.03.1729 wird mein Vorfahre Michael geboren. Als Vater wird Adam Peimbl angegeben. Er wird als Bäuml, Michael am 27.04.1756 heiraten.

    Bei den Rott sieht es genauso aus.

    Am 03.03.1794 heiratet mein Vorfahre Kaspar Rott, der als Sohn eines Johann Roth geboren wird.


    Nun ist meine Frage: Wie geht man damit um. Der Johann Roth hat mehrere Söhne und nur der Kaspar steht als Rott im Kirchenbuch. Bei den Bäumls gehen in dem kleinen Ort Franzbrunnhütte unterschiedliche geschrieben Peimbl, Peümbl, usw. in weiter zurückliegenden Generationen weiter.


    Ich möchte mein Problem zur Diskussion stellen und bitte um Meinungen und Ratschläge.


    Viele Grüße

    Heiner

  • Hallo Heiner,


    diese unterschiedlichen Schreibweisen der Familiennamen liegt völlig im normalen Bereich und sind kein Anlass zur Sorge. Die Pfarrer schrieben nach Gehör. Erst mit Einführung der Standesämter ab 1870 wurden die Namen festgeschrieben. Dass ein Standesbeamte aus Rott > Roth machte oder aus Meyer > Meier kam aber dennoch gelegentlich vor.


    Du kannst das auch hier nachlesen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/…n#Historische_Entwicklung


    Ich vermerke in meiner Software immer die verschiedenen Schreibweisen der Namen.

  • Hallo Heiner

    Mir geht es ganz gleich wie dir.Väterlicherseits sind die Ahnen aus Böhmen(Monarchie).Mütterlicherseits stammen sie aus dem Rheinland.Nachdem es mit der Monarchie aus war wanderten die Ahnen(Väterlich)von Oberösterreich nach Kärnten und wohnten dann in Villach.

    Der Name meiner Mutter war Platte(andere Schreibweisen Plate,Platt,Plathe).Mein Name ist Zwonar(eingedeutscht).Der Vater meines Urgroßvaters hieß in der Böhmischen Schreibweise Zvonar(auf dem "R" war ein Haceck(Häckchen)).Ausgesprochen wird das dann Zwonasch.Der Pfarrer schrieb ihn auch öfters so.Die Mutter meines Vaters(sie war in Villach gebürtig)schrieb sich Tengg(daraus wurde Teng,Tenk,Tenck und Tengckh;diese Schreibweisen wurde dann mit Dengg usw Fortgesetzt).

    LG

    Franz Josef

  • Hallo zimba123 und Ahrweiler,


    vielen Dank für die Hilfe. Ich hatte auf diese Lösung gehofft, denn mir wäre unerklärlich gewesen, wie diese Leute mit Sack und Pack - bei den damaligen Verhältnissen - weite Strecken umgezogen wären. Umgekehrt spricht sich in meinem oberpfälzischen Heimatdialekt "Bäuml" ohnehin wie Beiml und ob da noch ein b am Ende hängt, wäre mir unerheblich und P oder B kann auch ein Hörfehler sein.

    Liebe Grüße

    Heiner

  • In diesen Fällen ist es gerade bei umfangreichem Datenbestand wichtig, daß man ein Programm hat, das auch die Namensvarianten bei einer Suche findet.

    Was hab ich früher nur ohne Rechner gemacht?

    Sanaleikki

  • Hallo Heiner,


    wie es zu diesen verschiedenen Schreibweisen gekommen ist, hast du ja gut erklärt bekommen.


    Bleibt die Frage, wie du mit der verschiedenen Schreibweisen bei deiner Forschung umgehst, d. h., welchen Namen du verwendest. Dass du in den Notizen die jeweils angetroffene Schreibweise festhältst dürfte klar sein.


    Aber unter welchem Namen bringst du die Person in dein Programm?


    Streng wissenschaftlich das Original oder wählst du einen Leitnamen, z. B. die heute übliche Schreibweise? Ich habe mich dafür entschieden und komme in aller Regel damit klar. "In der Regel" deshalb, weil es doch immer wieder Probleme gibt. So z. B., wenn ich zu einer Theresia Reschl lange vergeblich den Vater suche und ihn dann unter der Schreibweise Röschl in meiner eignen Datei finde. Denn nicht immer steht der Leitname von Anfang an fest.


    Und bei GEDBAS o. ä. zweckmäßigeerweise mit denkbaren Varianten der Schreibweise suchen!


    Viel Spaß


    Herbert

  • Hallo Sanaleikki, Kuba und zimba123,


    vielen Dank für Eure hilfreichen Reaktionen. Ich versuche - so gut es geht - mich durch die Einträge "zu fressen", also Seite für Seite. Nun ist es ja bis jetzt bei diesem Zweig meiner Vorfahren sehr einfach, weil ich nur in den Kirchenbücher Lesna durchsuchen musste. Ich kopiere dann den wichtigen Eintrag als *.png heraus und speichere die zugehörige Webadresse ab in einer Word-Datei. Im Namen der *.png vermerke zusätzlich das Buch und die Seite nebst dem gesuchten Namen und dem wichtigen Datum. Wir sind ja Gott sei Dank über MS-Dos hinaus, wo ein Dateiname nur 8+3 Zeichen haben durfte.
    Aus der Word-Datei wird eine Sammlung von Ahnenblättern. In diesen Blättern stehen dann eben auch die Namen, so wie sie im Kirchenbuch stehen nach dem gewohnten heutigen Namen der Vorfahren sowie der kopierte Buchabschnitt. So haben dann meine Verwandten auch alle Daten.

    Ich weiß nicht mehr wie, aber ich bin einmal vor mehreren Jahren an das Programm "Ahnenblatt" gekommen. Damit kann ich dann ein Stammbaumblatt erstellen. Bin kein großer Freund von viel Grafik, aber man kann es als Kurzfassung nutzen.

    Nochmals vielen Dank für die Untersützung eines Anfängers. :danke:


    Viele Grüße

    Heiner

  • Und bei GEDBAS o. ä. zweckmäßigeerweise mit denkbaren Varianten der Schreibweise suchen!

    Ja... nach so vielen Jahren hat Compgen immer noch nicht geschafft, eine gescheite Suche zu implementieren. :thumbdown:

    Hallo Simone,


    Compgen sind nicht die da, Compgen sind wir.

    JEDE(R) ist zum Mimachen aufgerufen, weitere Ehrenamtliche sind dringend gesucht, denn daran mangelt es.


    Erster Schritt könnte sein, deine Wunschliste an GEDBAS genauer zufassen, möglichst mit Begründungen, und dann als Mitglied (?) an Compgen senden.


    Gruß aus Bochum

    Herbert