(Amtlicher..) Verbleib der Dokumente mit Paßfoto

  • Hallo werte Forumsmitglieder; bei meinen Vorgängerrecherchen fällt mir immer wieder auf, daß ich bei einigen Ahnen keinerlei Bild besitze; dabei haben die bis Mitte des letzten Jahrhunderts gelebt. Nun stelle ich mir die Frage, wo denn eigentlich die damaligen Kennkarten/Ausweise mit Bild abgeblieben sind bzw. nach dem Ableben aufbewahrt wurden- gibt es eine Möglichkeit, da Einsicht in Dokumente zu erhalten, um an das Bild ranzukommen..? Zivilstandspapiere sowohl als auch Militärausweise wurden doch bestimmt mit deutscher Gründlichkeit aufbewahrt...

    Viele Grüße

    Steffen

  • Hallo Steffen,

    die Frage, wo denn eigentlich die damaligen Kennkarten/Ausweise mit Bild abgeblieben sind bzw. nach dem Ableben aufbewahrt wurden

    zumindest für die Zeit nach WK II kann ich aus eigener Erfahrung antworten: Kinder- und Personalausweise und Reisepässe verblieben im Hausstand der Verstorbenen und sind wohl meist in der Tonne gelandet. "Amtlich" wurden sie nicht aufbewahrt.
    Ich habe auch Hinweise (nicht mehr!), dass es auch zwischen den Weltkriegen so war - soweit man denn überhaupt eine Art Personalpapier hatte. Davor gab es keine vergleichbaren Ausweise für den "Alltag", allenfalls als Pass oder Passersatz für grenzüberschreitende Reisen. Es gab offenbar verbreitet "Militärpässe", dazu kenne ich mich aber überhaupt nicht aus.
    Wenn man sich ansieht, auf Basis welcher Papiere die Standesämter die Identität von Personen anerkannt haben, kann man das aus heutiger Sicht nur als "großzügig" bewerten. Passfotos im heutigen Sinne, zu vergleichbaren Zwecken, gab es damals eh noch nicht.
    Fazit: für dein Ziel hast du ziemlich schlechte Karten, wenn nicht Nachfahren die Ausweise aufgehoben haben.

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • Hallo Ihr beiden- herzlichen Dank für die schnellen Antworten!!

    ...ich war davon ausgegangen, daß die Papiere behördlich aufgehoben wurden; so schmilzt nun auch diese Hoffnung, jemals noch ein Bild der Ahnen zu bekommen...Mir hatte jemand erzählt daß die Kennkarten der ersten Nachkriegsjahre als Kopie bei der Behörde aufbewahrt wurden- aber wie es in den beiden politischen Systemen kurz nach dem Krieg tatsächlich gehandhabt wurde, weiß ich leider nicht...

    Viele Grüße

    Steffen

  • Hallo Steffen


    Wenn man nach Personen sucht, die in die USA ausgewandert sind und sich in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts einbürgern liessen, hat man mehr Glück.

    In den US-Einbürgerungs-Unterlagen und vor allem in den US-Passport-Applications (nur bis 1925 online) findet man oft Passfotos.

    Gerade habe ich mir wieder einen Fall aus den Jahren 1936-1944 angeschaut, da ist sogar die Namensänderung vermerkt worden.


    Gruss

    Svenja

  • Hallo Svenja,

    ....bei meinen Ahnen handelt es sich ausschließlich um Leute aus Schlesien/Westpreussen; da im ländlichen Raum hatten es die Leute noch nicht so mit fotografieren- war natürlich auch in erster Linie ne Geldfrage: und auf der Flucht hat wohl keiner mehr die Papiere vollzählig behalten: nicht unbedingt absichtlich weggeworfen :) sondern in erster Linie wurde das eigene Leben gerettet...

    Viele Grüße

    Steffen