Archiv für Todesfall 1933 - Polizei- / Ermittlungsakte?

  • Hallo Zusammen,


    mein Urgroßvater wurde im Oktober 1933 in Borgentreich tot in einer Feldscheune gefunden. Er wurde 53 Jahre alt. Die Mitteilung an das dortige Standesamt erfolgte durch die Polizeiverwaltung Borgentreich.


    Wo, also in welchem Archiv, kann ich evtl. etwas zu der Polizei- / Ermittlungsakte finden?


    Vielen Dank!


    VG Gordon

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  • Hallo Gordon,


    du könntest als erstes evtl. Kopien aus der zu der standesamtlichen Sterbeurkunde dazugehörigen

    Sammelakte bestellen. Vielleicht gehen aus den darin befindlichen Dokumenten schon einige

    Erkenntnisse hervor. Die Sammelakte gibt es dort, wo du auch die Sterbeurkunde angefordert hast.


    Ansonsten wäre mein erster Ansprechpartner das Stadtarchiv Borgentreich.

    https://www.borgentreich.de/stadtinfo/geschichte-und-archiv/

  • Hallo Henriette,


    danke für Deinen Hinweis!


    Eine Kopie aus dem Sterberegister des Standesamtes Borgentreich habe ich vorliegen. Darin steht nur der Randvermerk.


    Was muss ich mir unter der Sammelakte vorstellen? Habe den Begriff, obwohl ich mich schon seit 2004 mit unserem Hobby beschäftige, noch nie gehört. :/



    VG Gordon

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  • Hallo Gordon,


    Sammelakten werden auch Belegakten oder Beiakten genannt. In ihnen werden verschiedene Dokumente, die mit der

    jeweiligen Amtshandlung zu tun haben, aufbewahrt. So z.B. finden sich in den Sammelakten zu Heiraten oft auch die

    Aufgebotsunterlagen.

    Wenn nach einer Scheidung ein Ehepartner erneut heiratet, kann man das Glück haben, dass in der Sammelakte zur 2.

    Eheschließung das Scheidungsurteil enthalten ist. Das ist immer sehr interessant.

    In einer Sammelakte zu einem Todesfall einer Großtante fand ich endlich den Namen und auch die damals aktuelle

    Adresse des einzigen Sohnes und konnte dann da neu ansetzen.

    http://genwiki.genealogy.net/Belegakte

  • Das ist ein wirklich sehr guter Hinweis!


    Ich hatte seit 2004 nach dem Todesort und -datum meines Urgroßvaters gesucht und ihn nur durch Zufall gefunden, da ich irgendwo im Netz die Standesamtsregister von Thorn (heute Torun/PL) fand.


    Vielleicht finde ich in dieser Bei- / Belegakte ja auch einen Hinweis auf seine Eltern oder Geschwister.


    VG Gordon

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  • Hallo,


    habe leider ein ähnliches Problem. In meiner Familie gibt es gleich 2 Fälle von ungeklärten Todesfällen. Immer war die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Einmal ist es Hamburg 1931 und Berlin 1936. Die Recherchen in Berlin haben sich soweit erschöpft. Ich berichte mal von meinem Fall.


    In der Sterbeurkunde steht leider nicht die Todesursache, eine Sammelakte gibt es nicht. Demnach sollte man versuchen, den Totenschein zu bekommen. Der Leichnam wurde nicht in der Rechtsmedizin untersucht, was als gesichert erscheint, weil die Register dort vollständig sind (Charité) und zwischen Sterbetag und Beerdigung nur 5 Tage vergingen. Polizeitakten, Gerichtsakten oder Akten der Staatsanwaltschaft gibt es nicht für die gesuchte Person, was nicht bedeutet, daß es kein Gewaltverbrechen war. Quelle Landesarchiv Berlin und Polizeimuseum. Weiter kann versucht werden, den Totenschein oder Informationen aus dem Totenbuch/Kirchbuch zu bekommen. Leider ist nicht sicher, ob bei Suizid dieses im Kirchbuch vermerkt ist. Es ist immer unterschiedlich. Manchmal kommt es vor, daß im Kirchbuch Eintragungen sind, wer die Beerdigung durchgeführt hat. Auch das Beerdigungsinstitut hat einen Totenschein. In der neueren Zeit hätte man noch die Möglichkeit, einen Totenschein über das Gesundheitsamt zu bekommen.


    Sofern zwischen dem Sterbezeitpunkt und der Beisetzung nur wenige Tage vergangen sind, dürfte die Todesursache klar, also eindeutig sein. In der Regel war die Beisetzung damals nach 3-5 Tagen aber nicht länger. Kühlkammern gab es nämlich kaum welche. Wenn es länger dauerte, war die Leiche beschlagnahmt.


    Auch ein Testament könnte evtl. Aufschluß geben, ob der Tod möglicherweise geplant war, wenn das Testament erst "kurz" zuvor geschrieben wurde. Also dann das Nachlaßgericht anschreiben. Bei mir sind "angeblich" sämtliche Unterlagen im Krieg vernichtet worden. Ich kann das nicht prüfen. Sofern ein Hausarzt bekannt ist und der möglicherweise den Tod festgestellt hat könnte man versuchen den Nachfolger ausfindig zu machen. Manche heben "uralte" Patientenakten auf. Sollte der Verstorbene Rentner/Beamter sein, was in meinem Fall nicht zutrifft, hat vielleicht der Versicherungsträger oder die Beamtenversorgungskasse noch Unterlagen


    Zuletzt könnte man sich an Zeitungsarchive wenden.


    Mehr fällt mir dazu im Augenblick nicht ein. Obwohl meine Fälle in Hamburg und Berlin liegen, ist es fast unmöglich etwas herauszufinden.


    Werner