Blaue Augen?


  • • Eine Ausbildung außerhalb der Uni: Dann kommt es nicht so sehr auf die Noten an. Wichtig ist, dass man Fächer als Leistungskurs belegt hat, die von dem künftigen Arbeitgeber als wichtig angesehen werden. Aussage eines hochrangigen Wirtschaftsmenschen: Wir stellen lieber jemanden ein, der einen Schnitt von 3,0 hat, dafür aber Leistungskurse Mathematik, Physik oder Englisch belegt hat, als jemanden, der einen Schnitt von 1,0 mit den Leistungskursen Bildende Kunst, Deutsch, Gemeinschaftskunde usw. erreicht hat.


    Als problematisch könnte ich mir hier vorstellen, dass die Bewerbung von jemandem, der ein schlechteres Abitur hat, gleich aussortiert wird.
    Ich bin/war selbst auch für die Einstellung unseres nichtwissenschaftlichen Personals zuständig (Sekretärinnen, technische Angestellte etc.), ich muss dazu allerdings auch sagen, dass ich weder auf die Abiturnote noch die Fächer geschaut habe. Ich habe festgestellt, dass das kein überzeugendes Kriterium ist. Einräumen muss ich allerdings, dass ich nie so viele Bewerbungen hatte, wie sie beispielsweise Personaler der BASF bekommen. Gegangen bin ich immer nach Individualität und Qualität der Bewerbungsmappen selbst, als weiteres Kriterium nach den sog. "Soft-Skills" wie soziales Engagement, Interessen, Hobbies etc.. Und dass ich den vorherigen Arbeitgeber - so vorhanden - angerufen habe, ist selbstverständlich. Ganz wichtig auch, dass der Bewerber vorher mal angerufen hat oder mal kurz vorbeigekommen ist. Standardbewerbungen mit Textblöcken, wie man sie beispielsweise auf stepstone.de findet, sind gleich rausgeflogen.


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    Was die Wahl begleitender Kurse betrifft: Neben dem Biologie-LK ist es durchaus sinnvoll, einen Chemie-Grundkurs (oder auch Physik) zu belegen, wenn man sich das zeitlich überhaupt noch leisten kann. Dieser Kurs wäre ja zusätzlich, er muss in die Grundkurswertung des Abiturs normalerweise nicht eingebracht werden. Die Grundkenntnisse, die dort vermittelt werden, kann man im Biologie-LK oft gut gebrauchen, man hat es dann dort leichter. Diejenigen unserer Schüler, die nach dem Abitur Biologie studiert haben, gaben uns jedenfalls positive Rückmeldungen.


    Das sehe ich genauso. Ohne Chemie geht's in der Biologie höchstens noch in Bereichen wie der klassischen Systematik - die auch immer mehr mit genetischen Methoden ergänzt wird - ohne Chemie kommt man aber kaum so weit sich darauf zu spezialisieren, ohne das kommt man nichtmal durchs Grundstudium. Schon im Bio-LK ist ein Chemie-Grundverständnis wichtig.


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    Was man auch bedenken sollte: Die Mathematikkurse sollten nicht vernachlässigt werden.


    Unbedingt. Insbesondere, wer irgendeine Naturwissenschaft studieren will, braucht zumindest fundierte Mathe-Grundkenntnisse. Ich weiss nicht, wie es heute aussieht, aber als ich studiert habe, gab es durchaus noch Bundesländer, in denen man Mathe nach der 11. Klasse abwählen konnte (u.a. Hessen). Wer das macht, hat meiner Meinung nach in einem naturwissenschaftlichen Studium kaum eine Chance.
    In den Hauptfächern werden normalerweise Lücken aus der Schulzeit schnell aufgefüllt, in den Nebenfächern ist das oft schwieriger, da der Stoff dort oft sehr komprimiert ist und schlicht und einfach keine Zeit dafür da ist.

  • Mathematikkurse muss man bei uns inzwischen bis zum Abitur belegen und die Note auch einbringen (egal ob Prüfungsfach oder nicht). Es gibt viele Schüler, deren Notendurchschnitt darunter leidet - aber ohne Mathematik geht nun mal gar nichts. Ohne diese Auflage wären die Kenntnisse noch katastrophaler.

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    Ohne Chemie geht's in der Biologie höchstens noch in Bereichen wie der klassischen Systematik

    Ich war mal an der Untersuchung der Bürzeldrüsenlipide von Kronenkranichen beteiligt. Dabei ergab sich ein wesentlicher Unterschied zwischen der ost- und westafrikanischen Form. Morphologisch gibt es zwischen denen gar keinen Unterschied. Die Systematik ist also auch nicht mehr frei von der Chemie. 8)