Liebe Mitforscher/innen
Die an mich gerichtete Frage einer Mit-Forscherin zum Archiv Olomouc/Olmütz
(Zemsky archiv Olomouc) setze ich hier ins Forum, weil ich mir denken könnte,
dass es auch andere interessiert:
Ja, ich bin im dortigen Archiv gewesen (2004 und 2007 jeweils ca. 5 Tage, im
Sept. 2008 auf der Durchreise für ½ Tag) und kann daher sagen, dass man dort
deutsch sprechende Mitarbeiter im Lesesaal findet. Auch bei meinem Anruf über
die Zentrale hat man mich mit einem deutsch sprechenden Mitarbeiter verbunden.
Falls man mal gar nicht weiter kommt: Die Direktorin des Archivs, Frau PhDr. Stanislava
Kovárová, spricht sehr gut deutsch.
Eine Anmeldung ist zwar nicht erforderlich, doch könnte es in der
Hauptreisezeit nicht schaden, da im Juli und August die Öffnungstage um einen
reduziert sind (mo – mi, übriges Jahr mo – do). Ob man offiziell fotografieren darf,
weiß ich nicht, ich habe Digitalfotos machen können, doch wollte man kein Blitzlicht.
Zum allgemeinen Überblick über die tschechischen Landesarchive (zemsky archivy)
wollte ich Euch eigentlich die österreichische Homepage www.ihff.at ohne Einschränkungen
empfehlen – es gibt dort eine Übersicht Stand 01 2008 und eine aktuelle Information vom
31.07.08. Doch sind bei genauerem Hinsehen bei Olomouc einige Angaben – freundlich
ausgedrückt – zumindest ‚ungenau’. So öffnet das Archiv morgens bereits um 8h (nicht 9h)
an allen vier Öffnungstagen. Auch habe ich für das Telefon eine andere Nummer.
Was die Zweitschriften (Abschriften / Duplikate ab 1688) der KB des Erzbistums
Olmütz angeht: Es gab in Tschechien seit einigen Jahren Verschiebungen innerhalb der
Archive, so sind die Zweitschriften aus Mähren nicht mehr in Olomouc, sondern in Brünn
archiviert. Was die oberschlesischen KB-Zweitschriften (‚Preußisch - Schlesien’) betrifft,
so waren diese im Sept. 09 weiterhin in Olmütz (so z.B. von Bauerwitz, tsch. Bavorov,
poln. Baborow). Falls auf der ihff-Seite die Zweitschriften nur aus österreichisch Schlesien
(‚k.u.k. Schlesien’) angesprochen sein sollten, so bin ich darüber nicht im Bilde (habe dort
i.a. kein Forschungsgebiet), möglicherweise sind die inzwischen nach Opava / Troppau
verschoben worden. Oder es liegt einfach ein Missverständnis vor, da das Landesarchiv in
Olomouc genau genommen eine Zweigstelle des Landesarchivs Opava/Troppau ist:
(’Zemsky archiv Opava, pobocka Olomouc’).
Wichtig noch zu den Zweitschriften (Abschriften): Man bekommt sie nur für Orte
vorgelegt, bei denen die KB-Originale nirgends verfügbar sind, sie also z.B. wie die
von Bauerwitz im 2. WK. verbrannt sind.
Mit freundlichen Grüßen
Fafofan