DNA-Analysen - Eure Meinung

  • Hallo liebe Mitforscher,


    ich bin heute auf einen Anbieter für DNA-Analysen gestossen. Dabei bezog sich der


    Anbieter auch auf die Genealogie, dass dies eine unterstützende Hilfe für die


    Forschung wäre, wenn es darum geht wo der Ursprung der familiären Wurzel entspringt.


    Wie seht Ihr die Anwendung der DNA-Analyse auf diesem Gebiet? Bringt es einen


    wirklich weiter, wenn man mal vom Preis absieht - ca. 280,- €.?


    Auf Eure Meinung freut sich


    Karin Rückert-Rohde

    Forschungsgebiete


    Pommern: Moritzfelde, Schwochow, Stargard (FN Rückert, Parlow, Tabbert)


    Posen: Kolmar, Nalentscha, Samotschin, Lindenwerder (FN Krause, Born, Krüger)


    Westpreussen: Rose/Deutsch Krone (FN Schwochert)


    Niedersachsen: Großenkneten, Hude (FN Stigge, Wiechmann)


    Teufelsmoor, Beverstedt (FN Böttjer, Rohde)

  • Die große Frage ist, was willst du wissen?


    Solange du kein genetisches Material deiner (potenziellen) Vorfahren besitzt, kann ein Nachweis der Verwandschaft mit Personen aus der Vergangenheit nicht erbracht werden.
    Man kann natürlich Gentests machen um festzustellen ob ein anderer, noch lebender!!, potenzieller Familienzweig wirklich mit einem verwandt ist.
    Aber ich vermute die Anbieter dieser Analyse wollen da garnicht drauf hinaus.


    Das "übliche" Verfahren ist eine Kartierung einiger genetischer Merkmale die sich über viele Generationen so gut wie unverändert weitervererben. Diese Merkmale sind idR nicht dafür geeignet eine konkrete Familienzugehörigkeit zu belegen, sondern geben eher einen Hinweis auf den "Stammesgeschichtlichen" Hintergrund der Familie.


    Es muss jetzt klar sein was das konkret bedeutet: Du schickst ein sample deiner DNA ein und das Labor stellt Gen-marker fest die einem bestimmten "Volksstamm" entsprechen. Die ist desshalb möglich weil sie die Ausbreitung der Menschen auf der Erde in relativ nachvollziehbaren bahnen (auch durch die Geneteik) vollzogen hat und bis vor ~150 Jahren die Mobilität der Menschen ja auch eher eingeschränkt war. D.h. tendenziell hat sich "gleicher mit gleichen" gepaart und so haben sich Merkmale für eine spezifische region etabliert.


    Und nu das große Aber: Das bedeutet nicht, das du mit den Ergebnissen dann belegen kannst das deine Vorfahren aus dem Dorf XY kamen, sondern lediglich das sie einer genetisch ähnlichen Gruppe von Menschen angehörten die sich vor 10000Jahren zB im Gebiet des heutigen Böhmen (oder sogar noch größere Maßstäbe!) angesiedelt haben.


    Je nachdem wie weit du in deiner Vorschung voran bist, erhälst du also womöglich garkeine "neuen" Informationen, weil du schon weißt das deine Familie sehr lange in Böhmen gelebt hat.


    Interessant sind solche Ergebnisse mE nur, wenn du weißt das bei deiner Familie ein ungeklärter Migrationshintergrund besteht. ZB wenn deine Familie sehr früh nach Amerika ausgewander ist, könntest du über so einen Test zummindest tendenziell feststellen aus welchem weiteren Kulturkreis deine Vorfahren gekommen sind.


    Wichtig ist zu wissen das bei diesem thema viel Augenwischerei betrieben wird. Die Testverfahren sind ziemlich einfach und mittlerweile auch recht billig, womit sich, wie überall, die Möglichkeit für unlautere Geschäftemacherei ergiebt. Es werden häufig falsche Erwartungen geweckt die ein solcher Test naturgemäß garnicht erfüllen kann.
    Meiner Meinung nach sind diese Test für Völkerkundler deutlich interessanter als für Genealogen, da sich die einen eben mit den genannten Bewegungen von ganzen Volksgruppen über deutlich größere Zeiträume beschäftigen als der Familienforscher, der (im Vergleich) doch einen beschränkten Personen- aber vorallem Generationenkreis erfasst.



    Wenn du natürlich die Gebeine eines unbekannten Ritters in eurer Gruft liegen habt, ist eine genetische Analyse ein hervorragender Weg um deine Verwandschaft mit ihm nachzuweisen! 8o


    Grüße


    Salich


    PS: Ich wundere mich das ich über die Forensuche garnix zu DNA finde. Waren diese Diskussionen nicht in diesem Forum???


    PPS: Ich entschuldige mich für die haarsträubenden Rechtschreibfehler!! Muss aber auch auf eine teilweise störrische Tastatur verweisen. :cursing:

  • Wow, was für eine Erklärung. :danke:
    Kommt mir aber so vor, als ob Du schon mal solche Untersuchungen durchführen lassen hast?! :whistling:

    Viele Grüße
    Uwe
    _____________________________
    Keine Ahnen oder keine Ahnung??? ?(

  • Hallo Karin.


    Ich glaube es ist eine unnötige Geldausgabe.Gut wenn jemand glaubt es muß sein so soll er es tun.Weiß man tatsächlich ob der Kamm oder irgend ein anderer Gegenstand tatsächlich von der Uroma benutzt wurde Oder ob das Haar das darin gefunden wurde nicht vom Nachbarkind stammt.Bei diesen Dingen glaube ich muß man sehr vorsichtig sein,denn sonst kommt man zum falschen Schluß.Noch ein Beispiel.Einer Deiner Urahnen wurde vor der Ehe gatauft.Man hat dann geheiratet und der Täfling wurde automatisch legitimiert und anerkannt.Weiß man ob der Ehemann oder aber auch die Ehefrau tatsächlich von jenem Mann gezeugt wurde der dann als Vater anerkannt wurde?Vor ca.25 Jahren sagte einmal ein Mann zu mir der eine große Kinderschar hatte die zwei sind nicht von mir da war der nachbar so freundlich.Er war aber mit der Kindesmutter verheiratet.


    Liebe Grüße


    Franz Josef

  • Hallo Salich,


    du hast Recht. Dieses Thema gab es hier schon einmal. Der Thread wurde in die Quarantäne verschoben.
    Ich war damals noch kein Mod, aber so weit ich weiß, war der Grund der, daß ständig Beiträge eingestellt wurden,
    in denen Werbung für kommerzielle Angebote gemacht wurde.
    Unser Forum sollte nicht für Werbezwecke mißbraucht werden.


    Viele Grüße
    Jutta

  • Bimisch
    Nein, habe ich nicht. Was aber vor allem daran liegt, dass ich mit der Theorie und Praxis der Genetik einigermaßen vertraut bin.
    Die Anbieter solcher Tests nutzen, wie in jeder anderen Branche, erfolgreich die Unwissenheit der "Normalbürger" aus.
    Das ist, vom Geschäftsprinzip her, die gleiche Methode wie die der "Genealogie Verlage" die dem unwissenden aber interessierten Normalo seine "komplette Familienchronik mit Wappen und Siegel" verkaufen wollen.
    (Womit ich nicht sagen will das die Labore keine richtigen Ergebnisse liefern, nur die letztendliche Verwertbarkeit für den einzelnen ist ebenso dürftig!)


    Jutta
    Hatte ich das doch richtig in Erinnerung!
    Die Entscheidung war aber völlig richtig, wenn ich mich an den Beitragsschreiber recht erinnere!!


    Grüße


    Salich

  • Zuerst ein herzliches Dankeschön an Jutta, dass sie meinen Beitrag in


    die richtige Kategorie verchoben hat. Aber ich war mir nicht sicher unter


    welches Thema ich meinen Beitrag schreiben sollte.


    Dann ein herzliches Dankeschön an Salich für dies Ausführliche


    Darstellung. Dies hat meine Grundgedanken nur bestätigt.Man sollte doch sehr kritisch


    an solche Dinge herangehen und die Leistungen hinterfragen.


    Eines ist mir klar, ich weiß woher mein Famienstamm kommt und somit


    hat sich die Sache für mich erledigt.



    Schönen Gruß


    Karin Rückert-Rohde

    Forschungsgebiete


    Pommern: Moritzfelde, Schwochow, Stargard (FN Rückert, Parlow, Tabbert)


    Posen: Kolmar, Nalentscha, Samotschin, Lindenwerder (FN Krause, Born, Krüger)


    Westpreussen: Rose/Deutsch Krone (FN Schwochert)


    Niedersachsen: Großenkneten, Hude (FN Stigge, Wiechmann)


    Teufelsmoor, Beverstedt (FN Böttjer, Rohde)

  • Hallo,


    für mich gibt es da nur ein Wort: Abzocke :!:

    Freundliche Grüße
    Jörg


    Berlin und Umgebung: Mohr, Hartung, Zienicke, Krusnick, Grünack, Linto (vor 1750); Magdeburger Börde (rund um Egeln, etwa 1600 - 1800)
    Gera: Dix (vor 1740); Wunstorf: Brandes, Steinmann (vor 1800), Hildesheim: Michael (vor 1800); Gönningen (und Umgebung, vor 1650)

  • joerg
    Das ist ein bischen undifferenziert!


    Die Informationen die man bekommt haben schon Hand und Fuß und man kann sie sich nicht durch selber Suchen erarbeiten (nicht ohne viel viel mehr Geld auszugeben! :) )


    Es ist nur insofern ein unlauteres Angebot, wenn den Familienforschern falsche Vorstellungen von der ART der Ergebnisse gemacht werden. Das unterscheidet es dann, wie gesagt, schon von solchen "Genealogie Verlagen" etc., die neben irreführender Werbung auch noch Müll als Ergebnis liefern!


    Wenn du damit nur ausdrücken wolltest, dass man da als "einfacher" Familienforscher der das Geld nicht übrig hat, lassen sollte, dann stimme ich dir unumwunden zu.


    Grüße


    Salich

  • Hallo Jutta,
    alles wurde nicht in die Quarantäne verschoben hier ist noch ein Thema zu DNA-Genetik.
    Es ist wie bei Google es kommt drauf an welche Stichwörter man eingibt in die Suche.
    DNA-Genetik

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Also Ahnenforschungstechnisch interessiert mich eine DNA-Analyse eigentlich nicht, aber was ich heute gehört habe ...das haut einen Kommunisten aus den Schuhen!


    Seit etwa 6 Monaten befasst sich die Charite mit einer weiblichen Wasserleiche von 1919.


    Nun 1919 sollen ja Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet worden sein.


    Herrn Liebknecht hat man am darauffolgenden Tage ja gefunden, aber Rosa eben nicht und an ihrer Stelle wurde eine unbekannte Wasserleiche (weiblich) beerdigt.


    Nun stellt man sich die Frage ob die Leiche in der Charite die echte Rosa ist.


    Es gibt von Rosa einige Hefte in denen sie Pflanzen gepresst und eingeklebt hat und diese werden nun nach DNA Spuren untersucht und mit der DNA der Frauenleiche in der Charite verglichen...aber sowas dauert eben.


    Ich finde hier diesen Test mit Hilfe der DNA Spuren eher angebracht und auch recht spannend.


    LG Doreen

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • Ich habe gerade die Tage einen Artikel gelesen, da hat man mittels DNA-Analyse eine bis dato unbekannte Mumie (fast) zweifelsfrei als die der Königin Hatshepsut identifiziert. Königin Hatshepsut lebte immerhin vor fast 3.500 Jahren, die Mumie war vor Grabräubern in einem ungekennzeichneten Grab versteckt.


    Es ist zweifellos eine faszinierende Technologie, man muss nur wissen, wofür man sie gebrauchen kann und wofür nicht.


    Rossi

  • Dass da viele Einwohner miteinander verwandt sind, ist zweifellos interessant - aber was bringt das für die Familienforschung? Dass ich mit vielen Menschen verwandt bin, die im Hunsrück wohnen, weiß ich z.B. ohne DNA-Test. Die genauen Beziehungen dieser Menschen untereinander liefert der Test jedoch nicht. Auch über die Lebensbedingungen der einzelnen Personen sagt er nichts aus. Ich muss mir also darüber im Klaren sein, was ich eigentlich herausfinden will und danach meine persönlichen Ansprüche an die Forschung definieren. Da kann es durchaus interessant sein, solche Tests zu machen - nur mir persönlich würden sie nichts bringen. Und nach dem, was ich bisher von den Firmen gehört habe, die diese Tests anbieten (sie versuchen es ja von Zeit zu Zeit, auch hier im Forum trotz eindeutiger Registrierungsbedingungen ihre Werbung zu machen), werde ich mich da nicht einfangen lassen. Wer es nötig hat, auf illegale Methoden zurückzugreifen, kann meiner Meinung nach kein gutes Produkt verkaufen.

  • Eigentlich wollte ich nur damit ausdrücken das auch die Kommunisten sich selbst behumpst haben.


    Im Prinzip würde jede Abstammungslüge einmal herauskommen....es ist nur eine Frage der Zeit...grins.


    Irgendwann gibt es noch eine neuere Methode als den DNA-Test und dann wird es noch deutlicher....so hoffe ich, denn der einfache Fingerabdruck war ja auch schon was (zwar nur für die noch Lebenden, aber doch schon was interessantes).


    LG Doreen


    @Rossi, hatten die denn eine Gegenprobe oder woher hatten die denn eine 3.500 Jahre alte DNA Probe einer Königin?

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)

  • @Rossi, hatten die denn eine Gegenprobe oder woher hatten die denn eine 3.500 Jahre alte DNA Probe einer Königin?


    Ist eine längere Geschichte.
    Aber kurz gefasst: die hatten einen Zahn, den sie in einer Schatulle gefunden haben, die mit großer Wahrscheinlichkeit Hatshepsutgehört hat, in der man vermutlich neben ihrem Zahn ihre Leber einbalsamiert hat. Dazu hat man eben zwei weibliche Mumien in einer Grabkammer gefunden, außerdem noch DNA-Proben weiterer Pharaonen, die mit ihr verwandt waren.
    Im Endeffekt waren das alles Funde, die schon seit Jahrzehnten in Museen lagen.


    Ist alles eine recht wilde Geschichte, zwischendurch war die Mumie mal im alt-ägyptischen Museum in Kairo verloren gegangen bzw. verschlampt worden.


    Rossi

  • Na so ein Hin und her...aber möglich ist ja fast alles...ist auch eine interessante Geschichte und mich würde der Ausgang immer sehr interessieren!


    Ist ja auch mal so ein Artikel entstanden das jeder 12te New Yorker von diesem einen König von ...glaube Irland...der Name war was mit "N" abstammen soll laut DNA aber wo die Gegenprobe herkam wußte damals keiner.


    Aber ich finde es trotzdem recht interessant!!!


    Mich interessiert nun ob diese Leiche einer Unbekannten die von Rosa wirklich ist..wenn nicht...wo ist sie geblieben oder hat sie gar überlebt....im Untergrund..?


    Man kann nur spekulieren oder die Ergebnisse abwarten...man ist das spannend!


    LG Doreen

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
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  • Nun Doreen wie ich mitbekommen habe soll diese Unbekannte Frau mehr Übereinstimmungen mit Rosa haben als die welche damals beerdigt wurde.

    viele Grüße
    Ulrich
    suche Volkemer >1720 Pfalz; Elsaß; Lothringen;
    Schmidt in Syrgenstein/Bayern-Schwaben und Lothringen Raum Bitsch > 1720

  • Naja, nichts genaues ... weis man nicht...das ist es ja ...hätt, wenn, könnte...aber nichts genaues...ist wie ein guter Krimi (das Ende läßt auf sich warten)!


    LG Doreen

    "Wissen ist Macht" (Heinrich Barth März 1850)
    Nüscht wissn, macht aba ooch nüscht! (der Berliner)
    Je mehr man weiß, desto weniger weiß man nichts! (Ich)