Berlin Mühlendamm, Joh. Paul Stecher 1699-1718

  • Ich hatte eine Story im Kopf, die nach genauer Recherche in meinen Unterlagen eigentlich ganz anders war. Offenbar setzt Alzheimer schon in jungen Jahren ein. Irgendwo in meiner Ahnenschaft sollte es einen geben, der in meiner Stadt Berlin eine Mühle gepachtet hatte, und er war dann später nach Halle gezogen. Ich erinnerte mich weder an Namen noch Zeitraum, und musste mächtig suchen. Ich wollte mir aber trotzdem mal etwas Regionales vornehmen, und wollte mehr über diesen Müller wissen.


    Jetzt sehe ich, dass der Ahn nicht nur EINE Mühle gepachtet hatte, sondern alle fünf! Und etwas später war er preussischer Ober-Mühlen-Inspektor.
    Ich habe ein Buch über die Berliner Mühlen besorgt, in dem nicht nur mehrere Seiten direkt über meinen Johann Paul Stecher geredet wird, sondern es gibt sogar alte Ansichten vom Mühlendamm aus genau dieser Zeit! Heute ist die Stelle eine autofreundliche, aber unansehnliche Verkehrsfläche, aber damals war der Berliner Mühlendamm ein echtes architektonisches Kleinod.
    Da es sich um einen Spitzenahn handelt, also eine tote Linie sozusagen, sind mir natürlich auch biografische Angaben sehr wertvoll. Dass der Mann in Rothenburg geboren wurde, war mir zum Beispiel unbekannt, nur das Datum stimmt absolut überein. Ich weiss noch nicht, um welches Rothenburg es sich dabei handelt, aber nun bin ich mit zahlreichen Quellenangaben aus den Fußnoten des Buches ausgestattet, da wird vielleicht noch einiges zu Tage kommen.
    Und da der Ahn ein bedeutender Mann war, hoffe ich natürlich sehr, vielleicht mal ein Bild von ihm aufzutreiben. Das wäre die Krönung!


    PS: Die Jahreszahlen in der Überschrift (1699-1718) beziehen sich auf die Amtszeit in den Berliner Mühlen. Die Lebensdaten sind 12.1.1662-21.9.1737.

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Hallo F. W. Seipe !


    Auf dieser Webseite wird ein Amtmann Stecher aus Rothenburg erwaehnt (im Jahre 1714).


    Vom Jahr her ist das doch schon mal ganz gut, könnte ja vielleicht verwandt sein mit dem Joh. Paul? . . . Die Entfernung zwischen dem Dornitz und Rothenburg (an der Saale – nördlich von Friedeburg/Saale) betraegt 3-4 Kilometer.



    Vielleicht hilft Dir diese Info ja weiter?!



    Hier steht übrigens etwas von insgesamt 6 Mühlen. Das war im Jahre 1915.
    - 1916 erhaelt er die Oberaufsicht über saemtliche Mühlen … Anzahl der Mühlen fehlt jedoch.



    Viel Erfolg bei der Suche & Viele Grüsse, H i l d a


    Nachtrag: In dem Buch “Geschichte des Hüttenortes Rothenburg an der Saale” (von Wilhelm F. Wilcke) erscheint auf den Seiten 48, 67, 79 und 88 der FN Stecher. … auch im Zusammenhang mit Mühlen!

    Einmal editiert, zuletzt von diehi101 ()

  • hallo,
    der erste Hinweis bezieht sich leider auf einen Namensvetter, der sogar recht berühmt geworden ist, und etliche Webseiten bevölkert. Auch der zweite und dritte Tipp bringt mich nicht weiter. Die Adresse Nummer 3 kannte ich, ist aber falsch.
    Aber der letzte Tipp (“Geschichte des Hüttenortes Rothenburg an der Saale”) könnte wirklich erfolgversprechend sein, denn auf diesen Titel wäre ich ohne Hilfe nie gekommen! Mal sehen, es wird nicht lange dauern bis ich den Artikel in :danke: den Händen halte!

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • :danke: Hilda!
    Tatsächlich kann ich über Buchsuche das gesamte Werk ansehen und nach Stichworten durchsuchen: Der Johann Paul Stecher ist also definitiv aus Rothenburg an der Saale! Herrlich, wie sich eine neue Entdeckung bereits am PC zu einer Datenflut ausbauen lässt. Ich hätte ja mit weiteren langen Abenden in der Staatsbibliothek gerechnet. Allerdings komme ich ganz ohne Archive nicht aus, denn ich könnte ja in den angegebenen Fußnoten etwas über die Abstammung des Ahnen finden. Bevor ich meine Aufmerksamkeit nach Rothenburg a.d.Saale richte, grase ich erst alles vor Ort Verfügbare ab. ...

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

    Einmal editiert, zuletzt von F.W.Seipe ()

  • Hallo J. W. Seipe!



    Ich habe das Internet noch mal nach “Deinem” Joh. Paul Stecher durchforstet und kann Dir noch ein paar mehr Bücher zum Lesen vorschlagen:



    Berlin: oder Geschichte des Ursprungs der allmaehligen Entwicklung…”
    Von Wilhelm Mila – 1829 / Vollstaendige Ansicht - auf Seite 235 erscheint der Name Johann Paul Stecher.


    Beschreibung der königlichen Residenzstaedte Berlin und Potsdam, aller …”
    Von Friedrich Nicolai – 1786 / Vollstaendige Ansicht – auf Seite 130


    Und wenn Du bei der “Buchsuche” im Suchfeld “Mühlendamm Berlin Stecher” eingibst, werden noch so einige Bücher angezeigt … aber die musst Du Dir dann wohl in der Bücherei anschauen.



    Viel Spass beim Lesen,
    Gruss H i l d a

  • Hallo Hilda / diehi101 !


    Ich habe mal in Dein Profil geschaut, Du bist ja unermüdlich darin, anderen in der Ahnenforschung zu helfen! Ein herzliches Dankeschön von mir, und vielleicht einmal einen Orden vom Forum!?
    Noch habe ich nicht einmal alle online-Quellen ausgedruckt, da kommt morgen schon ein erster Archivbesuch. Es wird allerdings schwierig, denn ich habe als Quellenangabe das "Staatsarchiv Potsdam", welches so nicht mehr existiert. Die Bestände, die die Stadt Berlin betreffen, sind in der Regel im Landesarchiv Berlin gelandet. Ob die alte Signatur dort auffindbar ist, ist die Frage. Oder die Bestände sind anderswo gelandet: Dann wird es haarig...


    Zitat


    Hier steht übrigens etwas von insgesamt 6 Mühlen. Das war im Jahre 1715.
    - 1716 erhaelt er die Oberaufsicht über saemtliche Mühlen … Anzahl der Mühlen fehlt jedoch.


    Ja, es gab 5 Mühlen am Berliner Mühlendamm direkt, und eine flussabwärts. 1755 war der Höhepunkt mit insgesamt 27 Mühlrädern auf 60 Meter Breite (nach manchen Angaben 90 m Breite). Vor Erfindung der Dampfmaschine war der Mühlendamm "das Elektrizitätswerk Berlins".

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)

  • Hallo, F. W. Seipe!



    Danke für die “Lorbeeren” … aber meinst Du nicht, dass ein Orden ein klein wenig übertrieben waere?! ^^ Freut mich, wenn ich Dir helfen konnte.


    Es bringt Spass, etwas über andere Regionen zu erfahren, über Staedte und Dörfer, deren Namen man sonst vielleicht nicht unbedingt kennen würde. Und es ist interessant, zu lesen, wie die Leute vor 200 oder 300 Jahren gelebt haben, wohin sie ausgesiedelt sind und warum – auch wenn es sich nicht um die eigenen Vorfahren handelt - … und natürlich auch, wieviel Mühlen es in Berlin gegeben hat!


    Wenn man versucht, die Fragen der anderen Forumsmitglieder zu beantworten und dann noch ein wenig tiefer ins Internet eintaucht, erfaehrt man eine ganze Menge. Und die “Buchsuche” hat dem Ganzen ja noch ein Krönchen aufgesetzt.


    Wünsch’ Dir viel Erfolg bei Deiner Suche im Landesarchiv!!! :thumbsup:



    Viele Grüsse, H i l d a

  • wende dich doch mal an den Mühlenverein Berlin-Brandenburg, die haben ein Archiv soviel ich weiß in Berlin marzahn.
    Bei google müsstest du die Adresse finden.
    Die Brandenburgische Müllerkartei ist bei Herrn thiel in Frankfurt/Oder, er hat auch eine Webseite.


    Peter

  • :danke: woddy, ist ja noch besser! Ich versinke ja jetzt förmlich in neuen Informationen, das hat man selten in der Ahnenforschung. Da habe ich wohl in ein Wespennest gestochen, mit diesem Müller. Im Moment bin ich noch am Aufarbeiten all der dargebotenen Neuigkeiten. Und bevor ich mich nach Rothenburg/Saale wende, werde ich in Berlin soundso archivalisch aufräumen. Hier ist ja etliches zu holen, fragt sich nur, wo genau...

    QVEM QVAERIS? ("Wen suchst Du?"- Johannes 20,15)