Kölner Geburtsregister auf französisch

  • Moin,


    ich habe hier den Text eines Heiratsregistereintrages der Stadt Köln aus der franz. Besatzungszeit. Die Abschrift ist buchstabengetreu; leider reichen meine Französisch-Kenntnisse nicht für eine Übersetzung. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen?!


    Hier die Abschrift:



    Nummer der Quelle: G Köln I 1814, Nummer 998


    Originaltext:


    L´an mil huit cent quatore le vingt quatre du mois d´aout à onse heures à demie dumatin pardevant nous, Antoine Buschmann, adjoint delique parle Maire de Cologne, officier de l´état civil, est comparu Christien Roeseler, âgé de trente cinq ans, profession de Cordonnier demeurant à Cologne le quel nous a présenté un enfant du sexe feminin né le vingt quatre du mois d´aout del l´an mil huit cent quator à une heure dumatin de lui, Christien Roeseler et de Julienne Schmitz son épouse, profession d demeurant à Cologne dans la maison n.o 12 sise rue quartier des arfines et auquel il a déclaré donner les prénoms de Marie Agnes lesdites déclararation et présentation faites en présence des sieurs Paul Kemp, age de vingtdeux ans, profession de Cordonnier demeurant à Cologne et Jean Maltheiser âgé de cinquente ans, profession d´ imprimeur demeurant à Cologne.


    Ont les déclarant et témoins, signé avec nous le présent acte, après qu´il leur en a été fait lecture.


    [Es folgen die Unterschriften]



    Schon mal Dank im voraus!


    Gruß, Lothar

  • Hallo Lothar,


    ich übersetze:


    Im Jahre 1814 am 24. des Monats August um 11.30 Uhr morgens ist vor mir, Antoine (= Anton) Buschmann, dem delegierten Beigeordneten des Bürgermeisters von Köln und Standesbeamten, Christien (= Christian) Roeseler erschienen, 35 Jahre alt, von Beruf Schuhmacher, wohnhaft in Köln, welcher uns ein Kind weiblichen Geschlechts präsentiert hat, welches am 24. August des Jahres 1814 um 1 Uhr morgens von ihm, Christien Roeseler und von Julienne (= Juliane) Schmitz, seiner Ehefrau, Beruf d*, wohnhaft in Köln im Haus Nr. 12 in der sechsten Straße des Arfine**-Viertels geboren wurde nund er hat erklärt, ihm die Vornamen Marie Agnes zu geben. Die Erklärungen und die Präsentation wurden abgegeben in Gegenwart von Herrn Paul Kemp, alt 22 Jahre, von Beruf Schuhmacher, wohnhaft in Köln, und Jean Maltheiser, alt 50 Jahre, von Beruf (Buch-)Drucker, wohnhaft in Köln.
    Die Erklärenden und Zeugen haben die vorliegende Akte, nachdem sie ihnen vorgelesen wurde, mit uns unterschrieben.


    Anmerkungen: Lothar, Dir ist eine weitestgehend buchstabengetreue Abschrift gelungen.
    * "profession d" macht nach meinem Verständnis nicht viel Sinn. Könnte es "profession s" heißen? Dann hieße es übersetzt "ohne Beruf" ("s" = abkürzung für "sans").
    ** Mit "arfine" kann ich nichts anfangen. Falls es "arsine" heißt, würde es das Arsin-Viertel sein (gab es das in Köln?)


    Gruß
    Detlef


  • Anmerkungen: Lothar, Dir ist eine weitestgehend buchstabengetreue Abschrift gelungen.
    * "profession d" macht nach meinem Verständnis nicht viel Sinn. Könnte es "profession s" heißen? Dann hieße es übersetzt "ohne Beruf" ("s" = abkürzung für "sans").
    ** Mit "arfine" kann ich nichts anfangen. Falls es "arsine" heißt, würde es das Arsin-Viertel sein (gab es das in Köln?)


    Gruß
    Detlef

    Moin Detlef,


    vielen Dank für Deine Arbeit!! Die wichtigsten Daten und Namen hatte ich mir schon mühsam erlesen, aber so im Zusammenhang ist es viel schöner...


    "profession d" ist ein vorgedruckter Textteil des Registers, das Feld danach ist eine Streichung, also hast Du schon recht, daß die Juliane keinen Beruf hatte.


    Mit dem arfine- Viertel kann ich so nix anfangen, habe selbst 22 Jahre in Köln gelebt... Vielleicht ist aber auch das Wort falsch transkribiert? Ich stelle mal einen Ausschnitts-Scan in der Lesehilfe ein...


    Gruß,


    Lothar

  • quartier des orfèvres


    Das war das Ergebnis der erneuten Transkription; er lebte also im Goldschmiedeviertel.


    Und nun gilt es "nur" noch herauszufinden, wo in Kölle 1814 das Goldschmiedeviertel war...


    Gruß,


    Lothar

  • Hallo Lothar,


    dann handelt es sich wohl um das "Belgische Viertel", das die Franzosen selbstverständlich so nicht benannt haben, zumal Belgien erst 1830 unabhängig wurde.


    Gruß
    Detlef

  • Hallo Lothar,


    ich meine dieses Viertel: de.wikipedia.org/wiki/Belgisches_Viertel. Offenbar waren und sind dort viele Goldschmiede angesiedelt, siehe auch:
    www.koeln.de/...vierte/belgisches_viertel__shoppen_und_szene_87977.html.


    Gruß
    Detlef

  • Moin,


    ich hatte mich mit der Frage der Bezeichnung "im Viertel der Goldschmiede" an das Archiv der Stadt Köln gewandt.
    Die Antwort wollte ich Euch nicht vorenthalten, evtl. kann ja noch jemand diese Info gebrauchen:



    "Eine eindeutige Identifizierung der von
    Ihnen gesuchten Straße ist leider nur schwer möglich. Vermutlich
    handelt es sich hier um die heutige Straße "Unter Goldschmied" in
    unmittelbarer Nähe zum Dom. Von Ihrer Übersetzung abweichend würde ich
    auch "sise" nicht mit "sechster", sondern mit "gelegen" übersetzen, d
    h. das Haus mit der Nummer 12 in der Straße des Goldschmiedeviertels.
    Eine sechste Straße in französischer Zeit wäre mir auch unbekannt, da
    zwar die Stadt zu der Zeit in Sektionen eingeteilt wurde und die Häuser
    durchnummeriert wurden, aber die Straßen waren nicht nach Nummern
    benannt. Aufgrund des Einsturzes am 3. März verfügen wir auch nicht
    über ausreichend geeignete Hilfsmittel und Archivunterlagen, um eine
    weitergehende Klärung Ihrer Frage zu erreichen.



    Ich hoffe, dass ich Ihnen damit trotzdem etwas weiterhelfen konnte.




    Mit freundlichen Grüßen"