Kennt sich jemand mit den Spielregeln zur Erbfolge im 18. Jhdt. aus? Ich bin verwirrt, wie ein Hof in Unseburg (südliche Magdeburger Börde) vererbt wurde.
Die Situation:
1. Andreas Harnacke hat den Hof an sein ältestes Kind, die Tochter Louise Margareta vererbt, obwohl es lebende Söhne gab.
2. Sie wiederum vererbte den Hof an das zweite Kind, das sie mit ihrem Mann Johann Christoph Friedrich Niemann hatte, der Tochter Maria Sabine Niemann. Auch das ist wieder merkwürdig: der Hof geht nicht an den lebenden ältesten Sohn aus der Ehe.
3. Maria Sabine Niemann endlich vererbt den Hof weiter an ihren Mann Johann Andreas Arndt (was mir nun wieder "normal" erscheint).
Ich habe bislang nur Regeln gefunden, die der hier geschilderten Erbfolge widersprechen (der älteste, manchmal auch der jüngste Sohn erbt, nie scheinen die Töchter erbberechtigt, solange noch Brüder leben). Gab es denn damals schon die Möglichkeit, den Standard per Testament zu umgehen? Wo findet man fundierte Informationen hierzu?